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Nachhaltigkeit: Sri Lanka - halbe Million Tuk-Tuks fahren künftig mit Strom!

19.05.2023 um 15:05 Uhr
    Tuk-Tuk | © Getty Images/Puneet Vikram Singh, Nature and Concept photographer Ein TukTuk zu mieten ist in Sri Lanka so üblich wie in anderen Ländern ein Mietwagen | ©Getty Images/Puneet Vikram Singh, Nature and Concept photographer

    Das südasiatische Land will eine halbe Million nachhaltigere Fahrzeuge auf den Markt bringen - innerhalb von fünf Jahren sollen 500.000 Tuk-Tuks von benzinbetriebenen auf elektrische Dreiräder umgerüstet werden. Das kündigten das Ministerium für Transport und Autobahnen und das Energieministerium in Zusammenarbeit mit dem UNDP an. Der Grund dafür ist allerdings nicht der Umweltschutz, sondern die Energiekrise des Landes.

    In vielen Ländern sind sie aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken: Tuk-Tuks! In Sri Lanka gibt es laut Medienberichten fast 1,2 Millionen Tuk-Tuks, die hauptsächlich aus Indien importiert werden und dort ein beliebtes Verkehrsmittel sind, das meist als Taxi genutzt wird. Sri Lanka befindet sich nach einer zweijährigen touristischen Zwangspause wegen Corona in einer schweren Wirtschaftskrise. Seit 2022 ist die Zahl der Fahrzeugimporte praktisch auf Null gesunken, da die Regierung aufgrund der Dollarkrise ein Importverbot für Fahrzeuge verhängt hat.

    Das Megaprojekt rund um die Tuk-Tuk-Dreiräder gliedert sich in drei Phasen; die Inkubationsphase, die Demonstrationsphase und die Beschleunigungsphase. Wow, das klingt nach einer Menge Arbeit!

    Dies geschieht in den einzelnen Phasen des vorgeschlagenen dreistufigen Projekts

    • Phase 1: In der "Inkubationsphase" wird der Umstellungsprozess getestet.

    • Phase 2: In der "Demonstrationsphase" wird die Umstellung unterstützt.

    • Phase 3: In der "Beschleunigungsphase" werden die Marktkräfte für die Umstellung genutzt, indem die Finanzierung und der Ausbau der Infrastruktur auf Konzessionsbasis erfolgen.

    Das Projekt konzentriert sich auf Fahrer:innen, deren Lebensunterhalt von einem einzigen Tuk-Tuk abhängt, sowie auf Frauen und Menschen mit Behinderungen: „Durch dieses Pilotprojekt wird UNDP die Regierung dabei unterstützen, ein tragfähiges System einzurichten, das erweitert werden kann und marginalisierten Gruppen, einschließlich Frauen und Menschen mit Behinderungen, Vorrang einräumt, während Gleichheit und Gerechtigkeit im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen", so die UNDP- Vertreterin Azusa Kubota.

    Gefördert werden Tuk-Tuks, die nicht älter als 10 Jahre sind und ausschließlich mit benzinbetriebenen 4-Takt-Dreirädern ausgestattet sind. Die Gründer:innen hoffen, dass durch das Großprojekt auch die Wiederbelebung wirtschaftlicher Aktivitäten auf der Mikroebene im informellen Sektor unterstützt wird, um der lokalen Wirtschaft dringend benötigte Devisen zuzuführen.

     

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