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„Tatort: Borowski und die große Wut“: Der Kommissar wird schwer verletzt – Der Anfang vom Ende?

07.05.2023 um 17:24 Uhr
    Borowski und die große Wut | © NDR/ARD/Thorsten Jander Der Fall nimmt Klaus Borowski (Axel Milberg) mit. | ©NDR/ARD/Thorsten Jander

    Axel Milberg wird 2025 seinen letzten Fall als Kommissar Klaus Borowski lösen. Klar, dass die Krimifans schon heute Abend ganz genau hinschauen, wenn in der ARD der neue Fall des Kieler Kommissars ausgestrahlt wird. Lässt sich schon erahnen, warum er gehen wird? Der Fall „Borowski und die große Wut“ bringt ihn jedenfalls an seine Grenzen. Er trägt eine schwere Kopfverletzung davon.

    Darum geht es im "Tatort: Borowski und die große Wut"

    Eine Passantin wird an der Kieler Förde vor einen fahrenden Lkw gestoßen: ein Gewaltausbruch aus dem Nichts. Kommissar Borowski (Milberg) hört sich an einer nahe gelegenen Berufsschule um. Wenig später landet der Hauptkommissar mit einer schweren Kopfverletzung auf der Intensivstation. Mila Sahin (Bagriacik) ist in größter Sorge. Warum war sie nicht bei ihm, als ihr Kollege sie brauchte? Sie vermutet einen Zusammenhang zwischen der sinnlosen Tat und dem Angriff auf Borowski.

    Und dann sind da diese merkwürdigen Anrufe, die den Hauptkommissar auf dem Krankenbett erreichen: Ein Mädchen namens Finja (Jil) behauptet, von seiner Schwester Celina (Caroline Cousin) entführt worden zu sein. Celina Lübbert ist eines der Mädchen, das Borowski an der Berufsschule verhört hat. Als Mila Sahin kurz darauf die Großmutter von Celina erstochen auffindet, stellt sich die Frage: Wie gefährlich ist das Mädchen? Ist Celina auch für die Attacke auf Borowski verantwortlich? Wird sie ihrer kleinen Schwester Finja etwas antun? Während Borowski vom Krankenbett aus ermittelt und versucht, Celinas Vertrauen zu gewinnen, fahndet Mila nach den Mädchen: ein Wettlauf gegen die Zeit.

    Lohnt sich das Einschalten?

    Ja, weil Axel Milberg als Klaus Borowski einfach unfassbar gut ist. Auch die Harmonie mit seinem eingespielten Team ist in jeder Sekunde greifbar. Was man jedoch zugegeben muss: "Borowski und die große Wut" ist mit Sicherheit nicht der stärkste Fall aus Kiel der letzten Jahre. Zu langweilig plätschert die Handlung vor sich hin. Auch der angekündigte "Wettlauf gegen die Zeit" kommt nur schwer in Fahrt und schafft es kaum, echte Spannung zu erzeugen. Die Messlatte liegt bei Milberg-Krimis einfach extrem hoch und diesen Anspruch kann sein neuester Fall nicht immer halten.

    Oft bleibt es einfach bei der guten Idee. So wie die gesundheitlichen Probleme von Milberg nach seinem Niederschlag. Irgendwie konnten die Drehbuchautoren sich nicht wirklich entscheiden, ob sie nun einen Borowski mit schwerer Kopfverletzung inszenieren, oder einen eigentlich gesunden Ermittler, der aus taktischen Gründen aus dem Krankenbett heraus ermittelt. Am Ende bleibt die ganze Geschichte etwas halbgar. Nichtsdestoweniger bleibt am Ende ein sehr solider Sonntagabend-Krimi übrig, der allerdings vor allem von seinen starken Protagonisten lebt und weniger von einem großartigen Plot.

    „Tatort: Borowski und die große Wut“ läuft heute, 7. Mai 2023, um 20.15 Uhr im Ersten.

    „Tatort“ aus Kiel: Abschied von Axel Milberg als Kommissar Klaus Borowski

    Axel Milberg verabschiedet sich nach über 20 Jahren von seiner Rolle als Kommissar Klaus Borowski. Das gab der NDR heute bekannt. Der letzte Fall mit dem Kieler „Tatort“-Kommissar wird 2025 zu sehen sein. Dann wird er zum letzten Mal mit seiner Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) ermitteln. In einem langen Statement, das der NDR heute veröffentlicht hat, erklärt Axel Milberg seine Entscheidung: „Es gab im 'Tatort' nie Routine, nichts wiederholte sich, jeder Kieler 'Tatort' war anders. Ich hatte dabei das Glück, fast immer in der Regie und bei den Drehbüchern eine neue Sicht auf Themen, Motive, Milieus und Erzählweisen kennenzulernen. Oft war es auch - ganz nebenbei - eine Liebeserklärung an meine erste Heimat, das Land Schleswig-Holstein. Das alles hat ein großes, ungewöhnlich engagiertes Team möglich gemacht, insgesamt sicherlich über 1000 Menschen in den bisher 38 Folgen. Ihnen und allen tollen Schauspielerinnen und Schauspielern bin ich dankbarer, als ich es hier sagen kann. Ich danke besonders auch dem treuen Publikum. So schön die Konzentration auf die Figur 'Borowski' war, nach 21 Jahren ändert sich der Markt und ich mit ihm. Ich habe daher die Leitung des NDR gebeten, unseren Vertrag nicht noch einmal zu verlängern und freue mich auf das Neue. Jetzt geht mein Blick nach vorne.“ NDR-Intendant Joachim Knuth erklärte dazu: „Eine Ära geht zu Ende. Axel Milberg hat den 'Tatort' aus Kiel über zwei Jahrzehnte geprägt und mit seiner Figur des Klaus Borowski einen ganz eigenen norddeutschen Charakter entwickelt, der wunderbar zu Schleswig-Holstein passt. Er ist ein Ausnahmeschauspieler, dessen Verwandlungskunst und Spielfreude im 'Tatort' mir sehr fehlen werden. Für seine großartige Arbeit danke ich ihm von Herzen und freue mich, dass er dem NDR in neuen Projekten erhalten bleibt." Wie geht es weiter? Zu Borowskis Nachfolge ist noch nicht viel bekannt. Der NDR teilt lediglich mit, dass ab 2026 Schauspielerin Almila Bagriacik (Mila Sahin) im Zentrum eines neuen NDR-Tatort-Teams in Kiel stehen wird. Wer dazu gehören wird, will der Sender noch bekanntgeben.