Ihren Namen kennen selbst Leute, die mit Spielen gar nichts am Hut haben: Lara Croft gehört zu den Ikonen der Popkultur – schon seit ihrem ersten Auftritt 1996. Dabei sollte sie ursprünglich gar nicht so aussehen.
Der britische Entwickler Toby Gard erfand die kämpferische Archäologin für sein Studio Core Design. Und bis heute hält sich der Gerücht, das Laras ehemals üppige Oberweite (inzwischen sieht die junge Frau ganz anders aus) ein Versehen in der Grafik war, bei der ein Wert viel zu hoch eingestellt war. Man entscheid sich, es so zu lassen. Ob das aber wirklich der Grund für den dauerhaften Erfolg der Spiele war, darf doch bezweifelt werden.
Denn viele Fans waren tatsächlich mehr am Gameplay interessiert als an der Körbchengröße von Lara Croft. Durch alte Tempelanlagen laufen, Rätsel lösen, zum Teil unter Zeitdruck, und immer wieder auch gegen Schurken und Monster kämpfen – das kam gut an im Gamerlager. Tatsächlich waren die beiden ersten Teile der Serie lange Zeit die bestverkauften Spiele für die Playstation.
Allerdings bewies Core Design mit den weiteren Spielen auch, dass Erfolg satt und zufrieden machen kann. Nachdem die Spiele immer schwächer wurden, erreichte das Franchise mit dem 2003 erschienenen und völlig verbuggten Tomb Raider: Angel of Darkness den Tiefpunkt – und Publisher Eidos, der sich längst die Rechte an Tomb Raider gesichert hatte, suchte sich ein neues Studio, das Tomb Raider-Spiele umsetzen sollte – Crystal Dynamics. Core Design versuchte sich danach noch an zwei Titeln, die floppten und schloss 2012 seine Tore für immer.
Für Lara Croft ging es aber spielerisch mit dieser Entscheidung wieder bergauf. Mit Legend, Anniversary (ein Remake des ersten Spiels) und Underworld legten die Amerikaner drei gute Spiele vor, bevor sie dann 2013 den Reset-Knopf drückten und die Erzählung von vorn begannen. Mit Tomb Raider und Rise of the Tomb Raider entwickelten sie die bislang besten Spiele der Serie, Teil drei der neuen Trilogie stammte dann von Eidos Montreal und brachte die Story zumindest ordentlich zu einem vorläufigen Ende. Und auch jetzt, nach einer längeren Pause wegen ihres gescheiterten Versuchs, mit Marvels Avengers einen Hit zu landen, arbeitet Crystal Dynamics wieder an ihrem ursprünglichen Franchise. Allerdings haben mittlerweile die Rechte ihren Besitzer gewechselt, Lara Croft gehört nun der Embracer Group, die mit Amazon gemeinsam Lara in neuen Höhen katapultieren will.
So ist eine Serie für Prime Video geplant, die von Phoebe Waller-Bridge geschrieben wird. Auch ein neuer Kinofilm ist in Arbeit – und eben ein neues Spiel, worauf sich die Gamer weltweit sicher am meisten freuen. Bislang gibt es aber zu diesem Titel noch keinerlei offiziellen Informationen. In den nächsten zwei Jahren ist ein Release daher sehr unwahrscheinlich. Ob Amazon es gelingt, Spiel, Serie und Film als neues Multiplattform-Franchise zu etablieren, bleibt also abzuwarten. Zuzutrauen wäre es der jungen britischen Adligen trotz starker Konkurrenz wie Uncharted und Indiana Jones allemal.
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