„Bergretter“-Star Sebastian Ströbel: Darum ist eine Bucket-List für ihn Quatsch
"Bergretter"-Star Sebastian Ströbel gibt sich im Interview ungewohnt gefühlvoll: Er spricht darüber, welche Filme ihn zum Weinen bringen, was er durch die Geburt seiner Kinder über die Liebe gelernt hat und warum er keine persönliche Bucket-List hat.
Schauspieler Sebastian Ströbel ist schon fast wieder auf dem Sprung: Von Anfang Februar bis Oktober wird in Ramsau am Dachstein eine weitere Staffel der ZDF-Serie "Die Bergretter" gedreht. "Ich kann den Schnee schon riechen", lacht er. Zwischendurch, ab April, will 48-Jährige in Grönland seine "Terra X"-Doku für das ZDF beenden. Doch erst einmal geht sein aktuelles Herzensprojekt auf Sendung: "Die Beste zum Schluss" (Freitag, 7. Februar, 20.15 Uhr, im Ersten).
Eine Tragikomödie mit liebenswert schrulligen Charakteren, einem Hauch Melancholie und lässigem Humor. Der dänische Bestsellerautor Michel Birbaek schrieb nicht nur die lakonische Romanvorlage, sondern auch das Drehbuch zum Film. Sebastian Ströbel verkörpert Mads, der nach dem Tod seiner großen Liebe mit seiner Sandkastenliebe René und ihren Kindern eine herrliche Chaos-WG gründet. - Echte Freundschaft zwischen Mann und Frau? Für Sebastian Ströbel eine Selbstverständlichkeit, wie er im Interview klarmacht. Außerdem verrät der vierfache Vater, warum er Angst hatte, sein zweites Kind nicht so sehr lieben zu können, wie das erste, und was auf seinem Grabstein stehen könnte.
Die Beste zum Schluss" ist, wie viele Geschichten von Michel Birbaek, zum Lachen und Weinen. Wann haben Sie zuletzt bei einem Film Tränen vergossen?
Sebastian Ströbel: Mir ist das zuletzt passiert bei "Manchester by the Sea" (d. Red.: Ein Familiendrama von Kenneth Lonergan). Oder auch bei "Il Postino". Es gibt immer wieder Filme und Bücher, die mich sehr berühren. Auch der Roman zu "Die Beste zum Schluss" hat mich sehr gerührt. Ich mag Michels Bücher sehr ...
Die Bücher von Bestsellerautor Michel Birbaek. Wie haben Sie ihn erlebt?
Ströbel: Ich kenne Michel schon seit 14 Jahren, wir sind befreundet. Die Art wie Michel Figuren beschreibt, ist nicht besonders deutsch. Sein Humor ist immer eine kleine Spur anders. Das mag daran liegen, dass er Däne ist. Er führt die Figuren immer mit einer unglaublichen Ironie, aber es fließt immer auch Trauer ein. Hierzulande mag man es oft nicht so gerne, wenn man Genres mischt. Auch bei der Thematik denkt man vielleicht nicht sofort an eine Komödie. Markus Sehr ist ein toller Regisseur und Mensch. Da haben sich so viele tolle Sachen zusammengefügt. Das Projekt stand von Anfang an unter einem guten Stern. Ich glaube schon, dass man so was einem Film anmerkt. Auch wie die Stimmung am Set ist.
Wie haben Sie Michel kennengelernt?
Ströbel: Er hat einige Folgen der RTL-Serie "Countdown" geschrieben, in der ich mitgespielt habe. Damals haben wir uns öfter in Köln gesehen und angefreundet. Deshalb war ich umso glücklicher, dass ich für ihn die Rolle des Mads verwirklichen konnte.
Im Film geht es um Patchwork-Familienglück, Schicksalsschläge - vor allem aber um die Freundschaft zwischen Ihrer Figur Mads und seiner Sandkastenliebe René. Und auch um die Frage: Gibt es echte Freundschaft zwischen Mann und Frau? Viele bezweifeln das. Was sagen Sie?
Ströbel: Na klar, es gibt echte Freundschaft zwischen Mann und Frau. Ich mag Filme mit kleinen Botschaften und das ist eine davon. Ich habe viele Kolleginnen, die mittlerweile gute Freundinnen sind. Und ich kenne das auch schon immer so. Was der Film noch zeigt: Es gibt keinen richtigen und keinen falschen Weg im Leben. Und dass man nie die Hoffnung aufgeben soll, es kann sich immer etwas ändern im Leben.