Wenn die Rente nicht reicht: ZDF-Doku zeigt, wie Senioren schuften müssen
Arm im Alter: Eine ZDF-Doku zeigt, was manche Senioren tun, um über die Runden zu kommen. In HÖRZU gibt ein Experte Tipps.
Ein Artikel von HÖRZU-Reporterin Mirja Halbig
Millionen von Menschen sind in Sorge, aber nicht alle sprechen darüber: Es ist die Angst, dass das Konto im Alter leer sein könnte, obwohl die meisten von ihnen im Leben viel gearbeitet haben. Fast jeder Fünfte in Deutschland ist von Altersarmut betroffen. Die ZDF-Reihe „37 Grad“ widmet sich diesem Thema und begleitet für die Dokumentation „Rente? Reicht nicht!“ (Di, 3. Juni, 22.15 Uhr im ZDF) drei Senioren, die zwischen 71 und 85 Jahre alt sind und weiter arbeiten, auch wenn die Kräfte weniger werden. In HÖRZU erklärt der Rentenexperte Dr. Johannes Geyer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, warum man sich nicht scheuen sollte, Hilfe anzunehmen, und worauf es im Alter ankommt.
Insgesamt ist die Zahl der arbeitenden Rentner in den vergangenen fünf Jahren um 25 Prozent auf knapp 1,5 Millionen gestiegen. Die einen tun es, weil sie unter Menschen sein möchten und es sie erfüllt – andere, weil sie müssen. So wie Angelika, die in einem Berliner Supermarkt mit anpackt. Sie ist 75 Jahre alt und nach der Scheidung ihres Manns von Düsseldorf in die Hauptstadt gezogen. Dort lebt sie in einer Einzimmerwohnung. „Ich war 28 Jahre berufstätig in verschiedenen Jobs und habe mich auch um meine Tochter gekümmert. Dadurch ist meine Rente relativ klein geblieben.“ Sie beträgt 870 Euro netto im Monat.
Nun verdient Angelika auf Minijob-Basis 500 Euro pro Monat dazu – sie bekommt den gesetzlichen Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde. „Ich bin glücklich, dass ich einen Job gefunden habe, auch wenn einige in meinem Umfeld die Tätigkeit belächeln“, sagt die Seniorin. Sie schleppt Kisten durch den Laden, sortiert Waren in die Regale ein, kassiert oder hilft Kunden weiter. „Ich merke, dass die Knie stark belastet werden, und ich spüre es auch im Kreuz durch die Haltung“, sagt Angelika. „Wenn ich Feierabend habe, bin ich ziemlich müde und geschafft. Man sagt immer, dass Verkäuferin eine einfache Arbeit ist, aber wenn ich wieder zu Hause bin, spüre ich, dass ich ganz schön was getan habe und der Körper viel leisten muss.“