TV-Revolution bei der ARD? "Tagesschau" vor großer Änderung

15.05.2025 um 10:30 Uhr
    © NDR/Hendrik Lüders
    Moderatorin Susanne Daubner präsentiert die Nachrichten im charakteristischen Studio-Setting der "Tagesschau". | ©NDR/Hendrik Lüders

    Kommt die "Tagesschau" bald doppelt so lang? Die ARD testet in Hamburg ein neues 30-Minuten-Format – das könnte den gesamten TV-Abend verändern.

    Ein wegweisender Wandel könnte sich im deutschen Fernsehen abzeichnen: Nach Informationen von "DWDL" experimentiert ARD Aktuell am Standort Hamburg diese Woche mit Probeaufzeichnungen einer verlängerten "Tagesschau"-Ausgabe im 30-Minuten-Format.

    Die Spekulationen um eine Ausweitung des traditionsreichen Nachrichtenformats wurden erstmals durch "Medieninsider" publik. Eine Verlängerung bis 20:30 Uhr statt wie bisher 20:15 Uhr hätte weitreichende Konsequenzen: Die Primetime, an der sich alle TV-Sender orientieren, würde sich entsprechend nach hinten verschieben.

    Interne Testphase mit gemischten Reaktionen

    Den Berichten von "DWDL" zufolge entstammt die Initiative Programmdirektorin Christine Strobl. Ihre bereits im Vorjahr vorgebrachten Überlegungen stießen auf verhaltene Resonanz. Die aktuelle Resonanz bleibt ebenfalls zurückhaltend. Ein "führenden Kopf im ARD-Kosmos, der nicht genannt werden will", kritisiert das Vorhaben als "kurzsichtige Machtdemonstration", die "ohne Not zu einer Unzeit des medienpolitischen Diskurses" erfolge, wie "DWDL" berichtet.

    Die "Bild"-Zeitung griff die Thematik am Mittwoch auf und beruft sich auf Insider-Informationen, nach denen "intern vieles getestet wird, ob es zu der Sendungsverlängerung kommt, steht jedoch nicht fest."

    Eine Alternative in Form eines früheren Sendebeginns um 19:45 Uhr kommt nicht in Betracht - der Grund: Die Werbezeitenvermarktung durch ARD Media ist rechtlich auf 20 Uhr begrenzt.

    Traditionsreichste Nachrichtensendung Deutschlands

    Als dienstälteste Sendung des deutschen Fernsehens genießt die "Tagesschau" einen besonderen Status und verzeichnet die höchsten Einschaltquoten aller Nachrichtenformate. Gemäß ARD-Statistiken erreichte die Sendung 2021 durchschnittlich über elf Millionen Zuschauer - ein Spitzenwert, der durch das gesteigerte Informationsbedürfnis während der Pandemie begünstigt wurde. Nach dem Abklingen der Corona-Krise reduzierten sich die Zuschauerzahlen moderat.

    (mia/spot)

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