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Herr der Ringe-Filme: Diese Fragen hat Peter Jackson nicht beantwortet!

19.06.2023 um 17:26 Uhr
    Martin Freeman als Bilbo Beutlin | © Warner Bros. Offenbar hat auch Bilbo noch einige Fragen an Peter Jackson. | ©Warner Bros.

    Mit den sechs Mittelerde-Filmen nach den Romanen von J.R.R. Tolkien hat Regisseur Peter Jackson Millionen Fans in aller Welt in seinen Bann geschlagen, besonders die „Herr der Ringe“-Filme gelten als Meilensteine der Fantasy. Aber manche Fragen blieben dennoch ungeklärt. Die Redaktion hat die Antworten.

    Wer kennt das nicht? Bei einem spannenden Film fragt man sich manchmal erst hinterher Dinge, die man nicht wissen muss, um die Handlung zu verstehen, aber doch gerne gewusst hätte, um noch tiefer in die Welt des Films einzutauchen. Auch  bei den Mittelerde-Filmen werden einige Fragen nie beantwortet. 

    Gandalf nennt in Moria das Monster den „Balrog von Morgoth“. Was bedeutet das?

    Morgoth ist kein Ort, sondern ein Wesen. Als Mittelerde von dem Schöpfer geschaffen wurde, da entstanden auch die Valar, die man am ehesten mit Göttern vergleichen kann. Einer von ihnen war Melkor, der insgeheim nach Macht strebte und sich schließlich offen gegen die anderen stellte. Er überzeugte viele der Valar-Diener, die auf den Namen Maiar hörten, mit ihm zu kommen und verwandelte sie in schreckliche Monster – wie in Balrogs. Weil Melkor so grausam war und ganze Teile Mittelerdes zerstörte, wurde er bald nicht mehr Melkor, sondern Morgoth genannt. Das bedeutet in der Elbensprache Sindarin „Schwarzer Feind der Welt“. Gandalfs Ausruf meint also einen von Morgoth verdorbenen bösen Halbgott, der bereits viele tausend Jahre alt ist.

    Saruman gerät durch den Palanthir endgültig unter Saurons Kontrolle. | ©Warner Bros.

    Warum wird Saruman zwischen den Hobbit-Filmen und den Herr der Ringe-Filmen böse?

    Richtig freundlich ist er schon in den Hobbit-Filmen nicht mehr, da er versucht, die Bedrohung durch Sauron und die Nazgul herunterzuspielen. Tatsächlich war Saruman der mächtigste der fünf Zauberer, die um das Jahr 1000 des Dritten Zeitalters von den Valar nach Mittelerde geschickt wurden, um gegen Sauron zu kämpfen. Doch über die Jahrtausende spürte er mehr und mehr, dass Gandalf bei den Völkern Mittelerdes durch sein offenes gütiges Wesen beliebter war als er selbst, und der Neid begann an Saruman zu nagen. Immer stärker dürstete er nach noch mehr Macht und begann schließlich, heimlich nach dem Einen Ring zu suchen. Dabei nutzte er eines Tages einen Palanthir, eine mächtige Seherkugel aus alter Zeit. Auch Sauron besaß eine solche Kugel und zwang Saruman darüber schließlich seinen Willen auf. Im Herrn der Ringe ist er bereits ein Diener Saurons.

    Im Zweiten Hobbit-Film findet Legolas bei Thorin ein Elbenschwert und benutzt in dem Zusammenhang das Wort „Gondolin“. Was bedeutet das?

    Gondolin war im Ersten Zeitalter, als die Elben und Menschen gegen Morgoth kämpften, eine prächtige Stadt der Elben, die gut versteckt in einem Tal in den Bergen lag und nur über einen geheimen Zugang zu erreichen war. Doch Morgoth gelang es, einen Elben gefangen zu nehmen und ihm in Jahren der Haft den ungefähren Standort der Stadt zu entlocken. Er ließ seine Balrogs und Drachen angreifen und Gondolin fiel. Nur einige hundert Elben überlebten und nahmen einige wenige Waffen, die in Gondolin geschmiedet worden waren, mit sich. Eine davon fiel schließlich tausende Jahre später Thorin in die Hände. Legolas erkennt die Herkunft der Waffe an der Art, wie sie gefertigt wurde.

    In der Extended-Version von „Die zwei Türme“ erfährt man, das Aragorn bereits mehr als 80 Jahre alt ist. Warum sieht er so viel jünger aus?

    Aragorn gehört zu den Dunedain, einer besonderen Menschenrasse. Sie stammt von Elrond und seinem Bruder Elros ab. In beiden floss sowohl Elben-als auch Menschenblut. Sie wurden vor die Wahl gestellt, welches Erbe sie antreten wollten. Während Elrond sich für die Elben entschied und unsterblich blieb, nahm Elros das Erbe der Menschen an und wurde zu einem Sterblichen. Doch das Elbenblut in ihm sorgte für ein sehr langes Leben: Er wurde 500 Jahre alt und ist damit der älteste Mensch im Mittelerde-Universum. Die Blutlinie, die auf ihn zurückgeht, ist Teil von Aragorns Erbe, daher altert auch er viel langsamer als ein normaler Mensch. Er wird 210 Jahre alt.

    Frodo trägt in der Geschichte die größte Bürde - den Einen Ring. | ©Warner Bros.

    Warum geht Frodo am Ende des Films auf das Schiff und verlässt seine Freunde?

    Zum einen, das wird auch im Film gesagt, verheilt die Wunde, die er auf der Wetterspitze von einer Waffe der Nazgul erhalten hat, nie richtig, da keine Macht in Mittelerde sie ausmerzen kann. Zum anderen verlässt Frodo als Ringträger nie wieder die Schwermut wegen der Erinnerung an das Böse des Ringes, das ihn lange beeinflusst hat. Daher erlauben die Valar den Wesen, die den Ring trugen, in die Unsterblich-Lande zu kommen, auch Bilbo ist deshalb mit dabei. Als Frodo seinen Freunden sagt, Mittelerde sei gerettet worden, aber nicht für ihn, da meint er, dass er dem Einfluss des Bösen dort nie wirklich entkommen kann und keine Ruhe findet. Ein Teil von ihm ist für immer verdorben.

    Immer wieder fällt in den Filmen der Name Angmar. Was ist das?

    Der Anführer der Ringgeister gründete etwa tausend Jahre vor den Ereignissen im Herrn der Ringe im Norden von Mittelerde ein Reich, dass sich dem Kampf gegen das Königreich der Dunedain-Menschen verschworen hatte. Es trug den Namen Angmar. Von dort griffen Orks und böse Menschen immer wieder das Königreich Arnor an, in dem Aragorns Vorfahren lebten. Es gelang den Truppen von Angmar schließlich, Arnor zu zerstören, seit dieser Zeit sind die Dunedain Flüchtlinge ohne Heimat. Allerdings vertreibt ein Heer aus Gondor mit Hilfe von Elben das Böse auch aus Angmar und beendet damit den bösen Einfluss des Nazgul-Anführers auf diesen Landstrich. Den Namen „Hexenkönig von Angmar“ behält der oberste Nazgul jedoch bei.

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    Die Filmtrilogie gehört zu den erfolgreichsten und beliebtesten Werken der Kinogeschichte, die Bücher von J.R.R. Tolkien verkaufen sich so gut wie nie zuvor. Nun sind neue Kinofilme für die kommenden Jahre angekündigt. Hier erfährst du, welche das sein könnten – und welche nicht. Bereits die Rechtelage für Tolkiens Werk ist so episch komplex wie seine Romane. Mittlerweile hat der schwedische Konzern Embracer Group die Middle-Earth Enterprises übernommen und damit sämtlich Film- und Gamesrechte von Tolkiens Hauptwerk erworben. Ein neues MMO in der Welt von Mittelerde ist bereits angekündigt, auch neue Kinofilme sollen entstehen, denn Warner hat sich diese Rechte von der Embracer Group gesichert und angekündigt, weitere Filme drehen zu wollen. Aber welche könnten das sein? Schade! Diese Storys sehen wir nicht Die schlechten Nachrichten zuerst. Das Manko, dass die Saga von Mittelerde bislang von hinten nach vorn erzählt wird, die Anfänge aber noch unbekannt sind, bleibt bestehen. Denn die Bücher, in denen Tolkien vom Beginn der Welt Arda, den Kontinenten Unsterblichlande und Mittelerde und dem langen Krieg gegen den bösen Halbgott Morgoth erzählt, auf den in der Herr der Ringe-Serie Bezug genommen wird, sind nach wie vor unter Verschluss. Die Rechte am Silmarillion, den Nachrichten aus Mittelerde und anderer Erzählungen aus dem Ersten Zeitalter, liegen bei der Tolkien Estate, die von Nachkommen Tolkiens geleitet wird. Und die denken bisher nicht daran, diese Rechte zum Kauf anzubieten. Fans in aller Welt hoffen, dass sich das eines Tage ändert, bisher sieht es aber nicht danach aus. Auch die Fortsetzung A New Shadow, an der Tolkien zu Lebzeiten gearbeitet hatte, wird als Film wohl nie kommen. Denn es gibt nur etwa 70 Seiten Manuskript, das hauptsächlich aus einem Gespräch zweier Wachen von Gondor besteht und keine Handlung zu bieten hat. Tolkien brach die Arbeit auch selbst ab, weil ihm die Story als zu düster erschien und er kein Interesse hatte, sie weiterzuentwickeln.