Wann wird der weiße Sport je wieder so schön? Vor 40 Jahren versetzte Boris Becker das Land mit seinem Wimbledon-Sieg in einen Tennis-Rausch. Heute wurde übrigens bekannt, dass der 57-Jährige zum fünften Mal Vater wird.
Die Wetten standen 18:1 gegen ihn. Nur Fachleute kannten den Juniorenweltmeister Boris Becker. Doch dann spielte, ja hechtete und hämmerte sich der 17-jährige Rotschopf aus Baden in den Sportolymp. Der Weg ins Finale war holprig. Knappe Spiele, Unterbrechungen. Im Achtelfinale gegen Tim Mayotte knickte Becker mit dem Fuß um. Trainer Günther Bosch und Manager Ion Tiriac beschworen ihn weiterzumachen. Im Endspiel am 7. Juli krachte Beckers Aufschlag um 17.26 Uhr Ortszeit übers Netz. Unerreichbar für Gegner Kevin Curren, USA. Mit 6:3, 6:7, 7:6, 6:4 gewann Becker als erster deutscher, erster ungesetzter und bis heute jüngster männlicher Spieler in Wimbledon.
In diesem Jahr startet das älteste Tennisturnier der Welt am 30. Juni (alle Spiele bei Prime Video – kein Abo? Hier 30 Tage kostenlos testen). Das Eröffnungsspiel findet traditionell auf dem CentreCourt statt. Dort gelang Boris Becker vor 40 Jahren sein erster von insgesamt drei Siegen auf dem heiligen Rasen – seine, wie er sagte, persönliche Mondlandung. Die Tennisrakete aus Leimen flog nicht allein, sie riss eine Nation mit in eine bisher unbekannte Dimension. Deutschland war im Rausch. „Aufschlag in die deutschen Herzen“, schrieb „Die Zeit“ auf Seite 1.