Von Bauern, Fischern, Viehzüchtern: Die „Hofgeschichten“, in den Dritten längst TV-Lieblinge, starten nun täglich im Ersten. Zu den Protagonist*innen gehört auch Bäuerin Nina Bartl vom Tegernsee. Sie hat den Spitznamen „Gucci“-Bäuerin" und packt dennoch kräftig mit an.
Es ist höchste Zeit: Die WagyuRinder sollen auf die Weide. Endlich. „Der ganze April war so verregnet, da ging nichts“, erklärt Landwirt Georg Mayerhofer. „Und die Wagyus mögen keine nassen Füße.“ Deshalb muss es nun schnell gehen. Auf dem Land regiert der Wettergott, und der ist wankelmütig. Nun soll es für ein paar Tage trocken bleiben. Gemeinsam mit einer Praktikantin repariert er den Stromzaun. Doch das Gras steht zu hoch, berührt die Kabel. Die untere Leitung gibt Spannung ab. Mayerhofer, ein Machertyp mit Hang zu technischen Innovationen und Perfektion, improvisiert mit den Kabeln. „Stümperhaft“, meint der 42-Jährige selbstkritisch, aber er findet eine Zwischenlösung. Kurz darauf stürmen Thelma, Louise und die anderen Kühe ins Grün, schlagen wild mit den Hufen aus. Sind das Freudensprünge?
Für den Zuschauer wirkt es so: Hier grasen glückliche Kühe in den sanften, saftig grünen Hügeln der bayerischen Toskana bei Passau. Geschönt? „Nein, wir zeigen nicht nur fröhliche Kälber auf der Weide, sondern auch die Herstellung von Lebensmitteln – das authentische, echte Landleben, wo nicht immer die Sonne scheint. Es gehört auch dazu, dass mal eine Kuhhälfte zerlegt wird“, stellt Thomas Fischer klar. Der NDR-Redakteur gilt als Erfinder der „Hofgeschichten“, die seit fünf Jahren im NDR laufen und im Sendegebiet fast zehn Prozent Marktanteil erreichen.
„Hofgeschichten": 17 Folgen im ARD-Nachmittagsprogramm
Im BR heißt das Pendant „Bayerische Hofgeschichten“. Nun erhält die liebevoll gemachte Reportagereihe den Ritterschlag: „Hofgeschichten – Ackern zwischen Alpen und Ostsee“ (siehe TV-Tipp Seite 25) startet mit eigenem Sendeplatz am Nachmittag im Ersten. An den zunächst 17 Folgen à 48 Minuten sind NDR, BR, rbb, MDR, WDR und SWR beteiligt. Fischer: „Mich freut besonders, dass die ‚Hofgeschichten‘ im Ersten eine echte Gemeinschaftsproduktion sind, mit der wir bundesdeutsche Vielfalt abbilden.“
Was ist das Besondere an der Sendung? „Wir zeigen nicht nur einen Betrieb, sondern mehrere Höfe. Am Anfang jedes Films steht immer ein Drohnenflug, der den Hof in der Landschaft etabliert. Dann ist sofort klar: Jetzt sind wir wieder am Müggelsee, in der Pfalz, der bayerischen Toskana, der Magdeburger Börde oder am Deich. Pro Folge zeigen wir sechs Höfe, wovon jeder mindestens zweimal auftaucht. Außerdem begleiten wir die Betriebe über einen längeren Zeitraum, nicht nur zur Ernte.“