„Der neue Freund“: „Tatort“-Stars schießen mit Worten im neuen TV-Drama

25.10.2023 um 12:15 Uhr
    Mutter Henriette (r.) und Tochter Johanna haben ein angespanntes Verhältnis. | © SWR
    Mutter Henriette (r.) und Tochter Johanna haben ein angespanntes Verhältnis. | ©SWR

    Wenn Mutters Freund 25 Jahre jünger ist: „Der neue Freund“ ist ein packendes Familiendrama im Ersten mit den „Tatort“-Kommissarinnen Corinna Harfouch und Karin Hanczewski.

    Ein Artikel von HÖRZU-Reporterin Mirja Halbig

    Endlich ein Wiedersehen. Darauf hatten sich Mutter Henriette (Corinna Harfouch) und Tochter Johanna (Karin Hanczewski) gefreut. Aber wie es manchmal so ist, wenn Menschen mit unterschiedlichen Erwartungen in Familientreffen gehen, mixt sich wie von Geisterhand ein Cocktail der Emotionen.

    Darum geht’s in „Der neue Freund“

    Als die verwitwete Henriette ihren 25 Jahre jüngeren neuen Lebensgefährten Philipp (Louis Nitsche) präsentiert, fühlt sich die Tochter überrumpelt und ist alles andere als begeistert. Der Film „Der neue Freund“ (Mi, 25. Oktober, 20.15 Uhr, ARD) ist reich an feinsinnigen, klugen Dialogen und Spannung.

    „Nirgendwo kochen die Emotionen so schnell und massiv nach oben wie bei Familientreffen. Man nimmt sich vor, sich zurückzuhalten, aber dann braucht es nur einen Funken, und Menschen explodieren“, sagt Regisseur Dustin Loose. „Mir war klar, wir brauchen diese Energie, dieses Lustvolle, dass die Figuren in der Lage sind, auch einfach lospoltern zu dürfen. Nie aufgesetzt, nie hysterisch, aber ich wollte ein bisschen zündeln.“

    Eine Besonderheit dieses Films ist zugleich eine Herausforderung für den Regisseur, die er mit Bravour löst: Das Familiendrama spielt durchgehend in einem Haus an zwei Abenden mit drei Figuren – ein Kammerspiel. Als Johanna in der Küche der Architektenvilla von der neuen Liebe ihrer Mutter erfährt, schätzt sie Philipp sofort als Typ Heiratsschwindler ein und versucht, die Beziehung zu untergraben.

    Mutter und Tochter kennen ihre wunden Punkte und wissen, wie sie sich mit Bemerkungen gegenseitig immer wieder kleine und große Stiche versetzen. Dabei schwingt auch die Trauer um den vor nicht allzu langer Zeit verstorbenen Vater und Mann mit.

    Der Zuschauer kann nie ganz sicher sein, in welche Richtung die Handlung kippen wird. Dadurch hält sich die Spannung 90 Minuten lang. „Die Figuren können sich nicht verstellen und nicht voreinander weglaufen“, sagt Regisseur Loose. „Es ist uns hoffentlich gelungen, diese Ironie herüberzubringen. Man denkt: Jeder kann jederzeit alles tun oder gehen. In Wahrheit ist es aber dann eben doch nicht so einfach. Das macht den Charme dabei aus.“ So bleibt das Drama die ganze Zeit interessant. Und die Zuschauer können sich zurücklehnen, weil dieses Spektakel nicht unter ihrem eigenen Dach passiert.

    „Der neue Freund“: Mi, 25. Oktober, 20.15 Uhr im Ersten und in der ARD-Mediathek

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    Alle "Tatort"-Teams sind in der Saison 2023/24 mindestens einmal zu sehen. Mit den Ermittlern in Münster,  sollen sogar zwei Filme laufen, erzählt Jörg Schönenborn, ARD-Koordinator Fiktion. TV-Kommissar Nick Tschiller, gespielt von Til Schweiger, wird von der ARD allerdings weiterhin vom Dienst suspendiert - scheinbar für immer. Ein Artikel von Hörzu Chefreporter Mike Powelz Endlich fließt bald wieder Blut am Sonntagabend, zumindest aus Sicht der Krimifans. Am 3. September fällt der Startschuss für die neue „Tatort“-Saison. Den Aufakt macht diesmal die dienstälteste Kommissarin: Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) ermittelt in einem Fall, in dem der Schatz der Nibelungen eine wichtige Rolle spielt: „Gold“. Als prominenter Gast ist Heino Ferch dabei. Was tut sich sonst bei Deutschlands nach wie vor beliebtester Krimireihe? Gibt es neue Ermittlerteams, stehen Abschiede an, sind Events oder Mehrteiler geplant? Und wie bewertet die ARD die Tatsache, dass es nach 2022 in diesem Jahr mit den durchschnittlichen Einschaltquoten erneut abwärts ging? Exklusiv in HÖRZU legt der für den „Tatort“ zuständige ARD-Koordinator Fiktion, Jörg Schönenborn, die Karten auf den Tisch. Krimireihe unter Sparzwang Ein Dienstjubiläum, so Schönenborn, stehe in der Saison 2023/24 nur einmal an: „Ende November feiern wir mit ‚Borowski und das unschuldige Kind von Wacken‘ den 20. Geburtstag beim Kieler ‚Tatort‘.“ In die Feierlaune wird sich diesmal aber auch Wehmut mischen. „Auf eigenen Wunsch wird Axel Milberg aber nur noch bis 2025 im ‚Tatort‘ zu sehen sein und sich dann verabschieden.“ In Bremen wird weiter ohne den Dänen Andersen ermittelt - Dar Salim hat keine Zeit Sein Abgang ist nicht der einzige der Reihe: Dar Salim, der in den Bremen-Krimis den dänischen Polizisten Andersen spielt, ist nicht mehr dabei. „Seit seinem Einstieg im Bremer ‚Tatort‘-Team 2019 hat das internationale Interesse an Salim noch mal zugenommen“, so RadioBremen-Pressesprecher Mark Lührs zu TV DIGITAL. „Die Planung einer deutschen Produktion ist schwierig, wenn US-amerikanische Filmstudios und weltweit agierende Streaming-Anbieter anklopfen.“

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