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Neue „Terra X“-Doku: Der Tag, an dem die Dinos starben

30.12.2022 um 10:32 Uhr
    Vor 66 Millionen Jahren schlug ein Asteroid einen 200 Kilometer großen Krater in die Erdkruste und die Zeit der Dinosaurier ging zu Ende. | © ZDF Vor 66 Millionen Jahren schlug ein Asteroid einen 200 Kilometer großen Krater in die Erdkruste und die Zeit der Dinosaurier ging zu Ende. | ©ZDF

    Was genau geschah vor 66 Millionen Jahren? Eine neue „Terra X“-Doku schildert das Ende der Dinosaurier.

    Der Angriff kam aus dem All. Vor 66 Millionen Jahren schlug ein gewaltiger Asteroid in der Region des heutigen Mexikos ein. Der Monolith, größer als der Mount Everest, traf die Erde mit voller Wucht. Der Aufschlag setzte eine Milliarde mal mehr Energie frei als die Atombombe von Hiroshima. Die verheerenden Folgen: Mega-Erdbeben, Feuerstürme und Tsunamis mit 1500 Metern Höhe. Diese Urzeitkatastrophe ist unbestritten. Noch heute zeugt der riesige ChicxulubKrater auf der Halbinsel Yucatan davon. Aber war sie auch wirklich verantwortlich für das Aussterben der Dinos?

    „Fossilien sind aus dem Ende der Kreidezeit bisher nicht bekannt“, erklärt Robert DePalma in der „Terra X“-Doku „Die letzten Stunden der Dinosaurier“(So, 1. Januar 2023, 19.15 Uhr im ZDF). Und er fragt sich: „Waren sie da bereits ausgestorben – oder nur sehr selten? Fest steht jedenfalls: Sie fehlen einfach.“ DePalma ist Paläontologe. Mit einem Expertenteam versucht er, den größten „Cold Case“ der Erdgeschichte zu lösen.

    Der weltweit erste Beweis

    Die Doku begleitet den Wissenschaftler bei seinen Ausgrabungen. Die macht er nicht etwa in Mexiko, sondern im 3000 Kilometer entfernten North Dakota in den USA. Dank einer Abfolge verschiedener urzeitlicher Sedimentgesteine ist die dortige Hell-Creek-Formation ein äußert ergiebiger Fundort. Hier stoßen die Forscher unter anderem auf Tektiten. Diese kleinen Glaskügelchen entstehen, wenn geschmolzenes Gestein in die Atmosphäre geschleudert wird, abkühlt und auf die Erde sinkt.

    Die Tektiten von North Dakota befinden sich in einer Bodenschicht, die das Ende der Kreidezeit markiert – jener Epoche, die vor 66 Millionen Jahren ausklang. Der Vergleich chemischer Signaturen bringt Gewissheit: Die Kügelchen hier stammen vom Chicxulub-Einschlag. In der Hell-Creek-Formation legt das Team weitere Spuren frei, etwa das versteinerte Ei eines Flugsauriers, eine erhaltene Triceratops-Haut sowie Fußabdrücke von Sauriern. Die größte Entdeckung: fossilisierte Reste eines Thescelosaurus, einer vier Meter langen Echse. Es ist der weltweit erste Fund eines Dinosauriers, der dem Asteroideneinschlag zugeordnet werden kann. Dass die Spuren so gut erhalten geblieben sind, hängt mit der Lage zusammen: Was heute zum Norden der USA gehört, lag einst küstennah. Nach dem Einschlag türmten hier seismische Wellen riesige Wasser- und Schlammmassen auf. Diese begruben alles unter sich und konservierten die Überreste.

    Anhand von DePalmas Funden rekonstruiert die Doku die letzten Stunden der Dinosaurier. Computeranimationen lassen T-Rex, Triceratops und Pterosaurier wiederauferstehen. Parallel wird geschildert, wie sich der Asteroid unaufhaltsam der Erde nähert. Durch die neuesten Forschungen wissen wir: Der gewaltige Einschlag besiegelte tatsächlich das Ende der Dinos. Auf das Massensterben folgten zehn Jahre Finsternis. So lange verdunkelte Asche die Atmosphäre. Doch das Leben fand einen Weg. Auf dem Planeten wurde schließlich ein neues Zeitalter eingeläutet: der Siegeszug der Säugetiere.

    „Terra X“-Doku „Die letzten Stunden der Dinosaurier“: So, 1. Janaur 2023, 19.15 Uhr im ZDF und hier in der ZDF-Mediathek