Die Bären sind wieder da - und es könnten mehr werden

    Trotz seiner 150 Kilo Gewicht erreicht der Bär 50 km/h. | © Imago
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    Lang galten sie als ausgerottet, nun tauchen wieder Braunbären bei uns auf. Bislang nur vereinzelt in Bayern, aber es könnten wieder mehr werden

    Die Spuren waren eindeutig: Tatzen eines Bären! Im vergangenen Sommer herrschte Aufregung in Bayern. Zweimal binnen weniger Wochen gab es Besuch von einem Braunbären. Ob es sich um ein und denselben handelte, blieb unklar. Auch im benachbarten Österreich bekamen Radfahrer im Sommer einen der Pelzträger zu Gesicht. So plötzlich, wie er auftauchte, verschwand er auch wieder. Attraktive Alpen Was bei einigen Bewohnern der Region für Unruhe sorgte, sehen Naturschützer eher gelassen: „Da die Alpen ein für Bären attraktiver Lebensraum sind, war damit zu rechnen, dass aus den angrenzenden Bärenpopulationen auch mal wieder ein Tier nach Bayern kommt“, so Axel Doering vom Bund Naturschutz in Bayern.

    oering begrüßt die Rückkehr der Braunbären sogar: „Angesichts des dramatischen Rückgangs bei vielen anderen Arten sollten wir uns freuen, dass sich wenigstens einige wenige Tierarten ausbreiten und ihr ehemaliges Verbreitungsgebiet zurückerobern.“ Galt der Braunbär in Europa einst als König der Wälder, schätzt der WWF die Population heute nur noch auf 17.000 Tiere.  

    Ein Braunbär in Slowenien mit seinem Nachwuchs. | ©Imago

    In vielen Ländern ist er schon lange ausgestorben, in Deutschland seit dem Jahr 1835. Gründe dafür sind die Wilderei und der zunehmende Verlust seines Lebensraums. Deutschland gilt offiziell als „Bärenerwartungsland“. Das heißt: Wir können damit rechnen, dass in Zukunft häufiger Bären den Weg zu uns finden. Die nächste Population befindet sich rund 120 Kilometer von Bayern entfernt im italienischen Trentino. Nach den unguten Erfahrungen des Jahres 2006, als Braunbär „Bruno“ abgeschossen wurde, entwickelte Bayern einen „Managementplan“, um auf den nächsten Besucher besser vorbereitet zu sein.

    Art-Doku "Der Bär, König der uralten Wälder"

    Naturschützer fordern einen bundesweiten Plan, da Bären aus Osteuropa auch in Sachsen oder Thüringen auftauchen könnten. Wichtig ist, dass die Bevölkerung aufgeklärt wird. Braunbären sind scheu und gehen Menschen eher aus dem Weg. Bei einer Begegnung gilt es, Ruhe zu bewahren und den Bären nicht zu provozieren. Ratsam sind weder Handyselfies noch ein Fuchteln mit den Armen, um das Tier zu verscheuchen. Dass sich Meister Petz in Bayern dauerhaft ansiedelt, ist unwahrscheinlich: Bei den Besuchern handelte es sich um männliche Einzeltiere, die dort keine Weibchen finden würden.

    TV-Doku zum Thema: Der Bär, König der uralten Wälder - Alltag einer französischen Bärenmutter, Di, 20. Dezember, 17.45 Uhr bei Arte und in der Mediathek.