10 faszinierende Fakten über Dachse

Das Image vom bärbeißigen Einzelgänger, das durch frühen Beobachtungen und Fabeln kreiert wurde, trifft auf den Dachs überhaupt nicht zu. Die Tiere sind ausgesprochen sozial, leben in so genannten Clans zusammen. Da gibt es ein Alphaweibchen und ein Alphamännchen, ihre Jungen und nicht selten auch noch die Jungen vom Vorjahr. 

Ja, Dachse zählen zu den Mardern, auch wenn man sie als Laie nicht mit den kleinen und zierlichen verwandten in Verbindung brimgen würde. Klein undzielich sind Dachse nun auch wirklich nicht. Die massigen Tiere  sind 60 bis 72 cm lang und können zwischen zehn und 20 Kilo wiegen. Einem in der Wildnis zu begegnen, ist für Tierfreunde ein Traum. Ein tolles Foto von ihnen zu knipsen auch. Wie man das angehen kann, zeigt Biologe Fabian Mühlberger im obigen Video aus der ZDF-Reihe "Terra X".

Regenwürmer, Regenwürmer und nochmal Regenwürmer. Der Wurmanteil macht bis zu 50 Prozent ihrer Nahrung aus. Daneben werden aber auch Insekten, Kleinsäuger und viel pflanzliche Kost wie Feldfrüchte oder Beeren gefressen.

Eine Höhle mit ein oder zwei Ausgängen? Mit so einem schlichten Zuhause gibt sich kein Dachs zufrieden. Dachsbaue sind - weil dauerhaft und von einem ganzen Clan dauerhaft genutzt - weitläufige und  raffinierte Bauten. In etwa fünf Metern Tiefe findet sich der Wohnkessel, durch mehrere Gänge mit der Oberfläche verbunden. Dazu werden diverse weitere Wohnkammern angelegt - mit jeder Generation wird ausgebaut. Wikipedia führt einen "Rekordwohnsitz" aus Großbritannien an: Dort wurde ein Bau mit 50 Kammern und 178 Eingänge, die durch insgesamt 879 Meter Tunnel miteinander verbunden waren, gefunden. Wer sich so einen Bau mal gemütlich von außen angucken will, kann sich im Video mit YouTuber Kranert auf Entdeckungsreise begeben, der auch von spannenden Begegnungen bei der Dachs-Fotosafari berichtet.

Dachskinder kommen zwischen Winterende und spätem Frühjahr zur Welt. Eine Dachsmutter bekommt bis zu fünf, meist aber zwei bis drei Junge in einem Wurf. Die meisten bleiben bis zum zweiten Lebensjahr beim Clan, manche auch dauerhaft.

Nein, das ist kein wissenschaftlich anerkannter Fakt, sondern die bezaubernde Idee in einer herzerwärmenden Weihnachtswerbung des britischen Kaufhauses John Lewis aus dem Jahr 2016, die ganz ohne Worte auskommt. 

Zum Vergnügen geht kein Dachs ins tiefere Wasser. Aber wenn er oder sie bei der Futtersuche mal durchs Nasse muss, ist das kein Problem. Wasser lässt sich ja - wie auf diesem schönen Foto zu bewundern -  prima wieder aus dem dichten Pelz schütteln. Wie viele Tiere, die das nicht alltäglich tun, können Dachse aber durchaus schwimmen.

Etwa 16 verschiedene Lautäußerungen vom tiefen Grollen und Knurren bis zum hohen Quietschen gibt es bei Dachsen. Auch ein keckerndes "Lachen" gehört zum Sound-Repertoire der Tiere, wie dieses kurze Video von zwei handaufgezogenen Jungdachsen beweist. Außerdem gibt es auch die nonverbale Kommunikation. Wie Hunde verfügen Dachse  über eine individuelle Duftmarke, die sie über die Analdrüse absetzen und damit zum Beispiel ihr Revier markieren. 

Ein Grund, warum wir so selten Dachsen begegnen, ist die Tatsache, dass sie vor allem in der Dämmerung und in der Nacht aktiv sind. Und da sehen wir erstens nicht so gut und sind auch kaum in waldig-hügeligem Gelände unterwegs, das die Tiere als Lebensraum bevorzugen.

Ist es das markant schwarz-weiß gezeichnete Gesicht, die Tatsache, dass kaum jemand schon mal einen gesehen hat oder der "Knuffigkeitsfaktor"? Egal woran es liegt: Dachse sind staunenswerte Wesen, haben fast was Märchenhaftes und sind uns als Nachbarn im Wald mehr als sympathisch.

Wer sie zum Schluss einfach noch mal in Ruhe bewundern will, sollte sie dieses schöne Video ansehen - ab Minute 5:50 sind ganze fünf Dachse dabei.