"Die Nordreportage" erlaubt einen exklusiven Einblick in den Arbeitsalltag an einem Ort, der normalerweise der Öffentlichkeit verschlossen bleibt. Erstmals in der 125-jährigen Geschichte öffnet das Polizeigewahrsam Hannover seine Tore für ein Kamerateam während einer Nachtschicht. Es ist tatsächlich ein historischer Ort, an dem bereits berühmte Gefangene wie der Serientäter Fritz Haarmann und die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof eingesperrt waren. Am Wochenende ist immer am meisten los. Eine jede Schicht ist eine sowohl körperliche als auch psychische Herausforderung für die Beamten, sie müssen auf alles gefasst sein. Nicht jeder, der in Gewahrsam genommen wird, lässt sich freiwillig abführen. Beleidigungen sind das Harmloseste, ein Tritt vors Schienbein nicht ungewöhnlich. Es kommt immer wieder vor, dass die Beamten bespuckt und bepöbelt werden und dass in die Zellen gepinkelt und gekotet wird. "Entweder es kommt nichts oder es kommt alles auf einmal", so fasst es die 25-jährige Polizeibeamtin Maja zusammen. Und an diesem einen Wochenende kommen so viele "Gäste" gleichzeitig, dass sie kaum nachkommen, alle zu durchsuchen und in die Zellen abzuführen. Zudem haben sie einen darunter, der im Gesicht verletzt ist und wie wild durch die Zelle tobt. Selbst der herbeigerufene Rettungsdienst traut sich zunächst nicht zu ihm in die Zelle. "Die Nordreportage" nimmt die Zuschauer*innen mit an einen Ort, an dem es rau, aber durchaus auch herzlich zugeht und an dem die Beamten nie wissen, was im nächsten Moment auf sie zukommt.