Geheime Tiergeburten

Geburten im Kreis der Familie sind ein emotionales Erlebnis - ob in der Elefantenherde, der Bison-Gruppe oder beim Stachelschweinklan. Jede Reaktion ist anders: mal neugierig, mal fürsorglich - manchmal auch eifersüchtig. Im Kölner Zoo wächst die Spannung seit zwei Jahren: So lange dauert die Tragzeit bei Asiatischen Elefanten. Jetzt steht die Geburt bei der 11-jährigen Bindi kurz bevor - es ist ihr erstes Kalb. Wochen zuvor trainiert Chef-Tierpflegerin Ingrid Wallner mit ihr den Ernstfall. Durch gezieltes Medical Training sollen Komplikationen im Notfall besser beherrschbar sein. Dann setzen die Wehen ein. Über Stunden beobachten die Pfleger Bindis zunehmende Unruhe, auch die Herde spürt: Es ist soweit. Die Tanten rücken näher, unterstützen Bindi - bis sie schließlich etwas tut, womit keiner gerechnet hat. Im selben Moment ist die ganze Herde da - und begrüßt das Neugeborene mit einem ohrenbetäubenden Konzert. Dreifacher Nachwuchs kündigt sich im Tierpark Nordhorn an - bei den seltenen Waldbisons. Den Anfang macht Nupa. Immer wieder scharrt sie nervös mit den Hufen, dann platzt die Fruchtblase. Der Geruch zieht die Aufmerksamkeit der Herde auf sich. Nupa bringt ihr Kalb im Liegen zur Welt - ein Kraftakt. Nur wenige Meter weiter beginnt kurz darauf die nächste Geburt. Eine Nacht voller Leben und Bewegung in der Bisonherde. Im Tierpark Neumünster erwartet Stachelschweindame Lucy Zwillinge - und diesmal ist die ganze Familie dabei: Vater Elton und zwei ältere Jungtiere. Die Geburt ist heikel, denn Lucys lange Stacheln bergen Verletzungsgefahr für die Neugeborenen. Nur eine außergewöhnlich lange Nabelschnur schützt sie. Doch kaum sind die Kleinen da, wird es turbulent: Zwischen den jüngeren und älteren Geschwistern bricht ein Wettstreit um die besten Zitzen aus.