Türkisfarbenes Wasser, weiße Strände, hohe Klippen - und das im hohen Norden! Vor der Nordspitze Norwegens, weit jenseits des Polarkreises, liegen die Lofoten. Rund 80 Inseln, eingebettet ins Europäische Nordmeer, ein Randmeer des Arktischen Ozeans. Die wichtigsten Inseln sind über Brücken und Inseln verbunden, andere erreicht man nur per Boot. Das Leben der Menschen wird bestimmt vom Wetter und den Jahreszeiten. Seit weit über 1000 Jahren sind die Lofoten eine Hochburg der Kabeljau-Fischerei. Von Januar bis April ziehen riesige Schwärme aus der Barentssee in diese Gewässer und locken Fischer aus dem ganzen Land auf die Lofoten. Einer der jüngsten ist der 20-jährige Jonas. Zusammen mit seinem Bruder Elias hat er einen kleinen Kutter gekauft. Jetzt hoffen die zwei auf den "ganz großen Fang". Rund ein Viertel des Fischfangs landet zum Trocknen auf Leinen. Nur wenn das Wetter im Frühling gut ist und der Fisch richtig durchtrocknet, ist es ein gutes Jahr für Unternehmer wie Harald. Er ist in vierter Generation dabei und will das Geschäft einmal weitergeben an seine Tochter Sara. Die ist gerade einmal zehn, aber verdient schon jetzt etwas dazu: mit dem Herausschneiden der Fischzungen. Die sind dort eine echte Delikatesse und werden von den Einheimischen gern verspeist. Rund 5000 Euro Taschengeld verdiene sie so im Jahr, erzählt Sara nicht ohne Stolz. Neben dem Fisch ist der Tourismus die zweitwichtigste Einnahmequelle. Auch Ragna und seine Frau kümmern sich um Gäste aus aller Welt. Die beiden betreiben ein kleines Hotel mit Café im Zentrum von Henningsvej. Ragna ist im Ort bekannt wie ein bunter Hund. Das liegt nicht nur an seinen Stadtführungen und Bootsausflügen, sondern vor allem an seiner Lieblingsrolle, in die er an Weihnachten schlüpft: den Santa Claus von Henningsvej. "Es ist einfach wahnsinnig schön, hier zu Hause zu sein. Das vergisst man manchmal. Aber das Interessante ist, dass einem die Gäste wieder klar machen, wo wir eigentlich leben".