Diese drei Warnsignale deuten auf eine gefährliche Hautveränderung hin

Carmen Dörfler
25.06.2025 um 12:00 Uhr
    Ein kurzer Check kann Leben retten | © Imago
    Ein kurzer Check beim Arzt kann Leben retten | ©Imago

    In den vergangenen 20 Jahren hat die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs fast stetig zugenommen, stellte eine Umfrage des Statistischen Bundesamtes heraus. So seien 2022 rund 75 Prozent mehr Menschen stationär behandelt worden als noch 20 Jahre vorher. Dennoch neigen insbesondere Männer dazu, Hautveränderungen zu ignorieren. Doch genau das kann riskant sein – denn Hautkrebs kann jeden treffen. Wann solltest du handeln?

    Früh erkennen, Leben retten

    Ein neuer Fleck am Arm? Eine raue Stelle am Rücken? Oft wird das mit einem Achselzucken abgetan. Doch genau solche Veränderungen können erste Anzeichen für Hautkrebs sein – insbesondere für das maligne Melanom, die gefährlichste Form. Männer sind hier besonders gefährdet, da sie seltener zur Hautkontrolle gehen. Insbesondere junge Männer. Dabei ist Hautkrebs bei ihnen die zweithäufigste Krebsart und entsteht vorwiegend durch häufiges und ungeschütztes Sonnenbaden, wie die Initiative "Männer gegen den Krebs" klar macht.

    Diese drei Warnsignale solltest du ernst nehmen:

    1. Asymmetrie: Ein Leberfleck, der nicht rund oder oval ist, sondern ungleichmäßig in Form oder Farbe – das ist verdächtig.

    2. Veränderung: Wächst ein Muttermal plötzlich, verändert es sich in Farbe, Dicke oder Oberfläche, solltest du handeln.

    3. Bluten oder Jucken: Hautstellen, die ohne äußere Reize bluten, nässen oder jucken, sind ein Alarmzeichen.

    Warum Männer öfter zu spät reagieren

    Viele Männer nehmen Veränderungen an ihrer Haut nicht ernst – aus Bequemlichkeit, Unwissen oder dem Irrglauben, „das geht schon weg“. Doch gerade Hautkrebs ist heimtückisch: Er wächst oft unbemerkt. Wer früh reagiert, hat beste Heilungschancen.

    Wann du zum Hautarzt solltest

    Die Faustregel: Alles, was neu ist, sich verändert oder stört, gehört abgeklärt. Auch wenn du unsicher bist – lieber einmal zu viel als zu wenig.

    Checkliste: Hautveränderung erkennen – wann zum Arzt?

    • Der Fleck ist asymmetrisch oder hat unregelmäßige Ränder

    • Er ist größer als 5 mm

    • Die Farbe ist ungleichmäßig (z. B. braun, rot, schwarz gemischt) 

    • Die Stelle verändert sich sichtbar innerhalb weniger Wochen

    • sie juckt, blutet oder nässt 

    • Du kannst dich nicht erinnern, dass der Fleck schon immer da war

    Treffen ein oder mehrere Punkte zu? Dann vereinbare sicherheitshalber einen Termin beim Hautarzt. Denn Hautkrebs kann man sehen – wenn man hinschaut.

    Vorbeugung gegen Hautkrebs: So wichtig ist Sonnenschutz im Herbst!

    Immer mehr Menschen erkranken an Hautkrebs, weil sie sich nicht ausreichend schützen. Dabei ist Sonnenschutz das A und O, wenn es um die Vorbeugung geht. Auch im Herbst muss man die Haut vor zu viel Sonne bewahren. Wie du die letzten Sonnenstrahlen genießen kannst und dich trotzdem ausreichend schützt, erfährst du hier. Die Zahl der durch Hautkrebs verursachten Todesfälle in Deutschland stieg innerhalb der vergangenen 20 Jahre um 55 Prozent. Zudem sind 2020 81 Prozent mehr Menschen mit Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt worden als im Jahr 2000, berichtet das Statistische Bundesamt. Die Hauptursache für die gewaltige Zunahme an Hautkrebserkrankten sind mangelnden Sonnenschutzmaßnahmen. Viele Menschen empfinden das mehrmalige Eincremen mit Sonnencreme als lästig oder aber sie schmälern die Wahrscheinlichkeit, selbst an Hautkrebs zu erkranken. Dabei ist es gar nicht schwierig, sich ausreichend zu schützen. Bestimme deinen Hauttyp Wie lange deine Haut der Sonne ausgesetzt werden kann, ohne dass sie einen bleibenden Schaden davonträgt, hängt vom Hauttyp und der Sonnenstrahlung ab. Je nach UV-Empfindlichkeit unterscheidet man 6 Hauttypen: Hauttyp 1 ist sehr hell und kann daher starker Sonneneinstrahlung maximal 10 Minuten lang standhalten. Und so steht es um die anderen Hauttypen: Hauttyp 2: 10 - 20 Minuten Hauttyp 3: 20 - 30 Minuten Hauttyp 4: 30 - 45 Minuten Hauttyp 5: 60 Minuten Hauttyp 6: bis zu 90 Minuten Welche Sonnencreme ist die richtige für welchen Hauttypen? Um die geeignete Sonnencreme* zu finden, multipliziert man die oben genannte Zeit des natürlichen Selbstschutzes der Haut mit dem Lichtschutzfaktor der Sonnencreme. Nutzt du mit Hauttyp 1 beispielsweise eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 20 ergibt das 200 Minuten, in der du dich in der Sonne aufhalten kannst, ohne dass deine Haut rot wird oder ein Sonnenbrand droht. Natürlich hängt das aber auch von der Intensität der Sonnenstrahlung ab. Die richtige Kleidung Du solltest auch auf ausreichend Sonnenschutz durch deine Kleidung achten. Sonnenhut und Sonnenbrille sind zuverlässige Helfer. Unbekleidete Stellen wie Gesicht, Ohren, Hände, Unterarme oder Fußrücken reichlich mit Sonnencreme einreiben und etwa alle zwei Stunden nachcremen. Vermeide Mittagssonne und Sonnenbrand Das höchste Hautkrebsrisiko haben Arbeitnehmer*Innen, die viel im Freien arbeiten. Sie müssen sich besonders gut schützen. Dazu gehört, dass Arbeitgeber*Innen entsprechende Schutzausrüstung zur Verfügung stellen. Außerdem sollte die Arbeit zur Mittagszeit unterbrochen werden bzw. nach innen verlegt werden, da zu dieser Zeit die Sonnenstrahlung besonders intensiv ist. Auch einen Sonnenbrand gilt es tunlichst zu vermeiden. Bei einem Sonnenbrand dringen zu viele UV-Strahlen in die Haut ein, schädigen die Hautzellen und führen zu Entzündungen des Gewebes. Ein leichter Sonnenbrand ist bereits eine Verbrennung ersten Grades. Und wer nun glaubt, ein Sonnenbrand tut schon nichts, der irrt: Die Zellen deiner Haut sind nach jedem Sonnenbrand langfristig geschädigt, denn das Erbgut der Hautzellen kann schon durch eine geringe UV-Dosis verändert werden. Eigenuntersuchung und Vorsorge Der Hautkrebs und dessen Vorstufen sind sicht- und tastbar. Deshalb solltest du dich regelmäßig selbst untersuchen und auf Veränderungen deiner Haut achten. Besondere Aufmerksamkeit gilt es dabei den Pigmentflecken zu schenken. Diese können sich zu bösartigen Hauttumoren entwickeln. Verändert sich ein Leberfleck oder tritt ein neuer auf, solltest du deine(n) Hautarzt/-ärztin aufzusuchen. Ab dem Alter von 35 Jahren können zudem Gesetzlich-Versicherte alle zwei Jahre einen kostenlosen Haut-Check in Anspruch nehmen. Tipp: Die Stiftung Warentest hat kürzlich Sonnencremes getestet und das Ergebnis zeigt: Sehr guter Schutz muss nicht teuer sein. Hier kommst du zu den Ergebnissen. *Affiliate-Link

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    Gesundheit , Leben
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