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„Wir können auch anders“: Anke Engelke fordert autofreie Innenstädte

20.03.2023 um 12:59 Uhr
    Anke Engelke Titel Wir können auch anders | © ARD Anke Engelke schaut nicht die gesamte Doku so finster. Im autofreien Gent erhellt sich ihr Gesicht merklich | ©ARD

    Diskussionen über den Klimawandel sind selten leichte Kost. Einsparungen, Verzicht, Einschränkungen– es ist nicht so leicht, die Welt zu retten. Oder etwa doch? Im ersten Teil der neuen Serie „Wir können auch anders“ machen sich Anke Engelke und Bjarne Mädel auf die Suche nach Lösungen für eine Mobilität von morgen. Engelke zeigt sich begeistert von dem autofreien Modell in der Stadt Gent.

    In der ARD klingt Klimawandel jetzt hoffnungsfroh statt dystopisch. Im neuen Mehrteiler wird in den Bereichen Energie, Mobilität, Landwirtschaft, Ernährung, Wohnen und Natur nicht mehr aufgezählt, was alles schief läuft, sondern wo es bereits Lösungen gibt. Diese konstruktiven Erfolgsrezepte sammeln Prominente wie Anke Engelke, Bjarne Mädel, Annette Frier, Axel Prahl, Sebastian Vettel, Pheline Roggan und Aurel Mertz Folge für Folge ein.

    In der neuen Klima-Dokureihe haben sie gute Geschichten gesucht und gefunden

    Eine halbe Million Pendler in Hamburg

    Das hohe Verkehrsaufkommen, vor allem in Städten, wird zunehmend zur Belastungsprobe für Mensch und Umwelt. In Hamburg beispielsweise pendeln täglich eine halbe Million Menschen in die Stadt rein und wieder raus – meist wegen der Arbeit. Dort versucht man dem Problem mit dem Ausbau von Bahnlinien, einem Sammeltaxi Start-up und öffentlichen zu begegnen.

    Auf noch mehr Begeisterung stößt allerdings das Modell der belgischen Stadt Gent. Nach zwei Jahren Vorbereitung hat sich die Innenstadt innerhalb eines Wochenendes zur autofreien Zone entwickelt. Trotz heftiger Diskussionen und Todesdrohungen an den Vize-Bürgermeister Filip Watteepuw, wurde das Projekt umgesetzt und erfreut sich mittlerweile großer Zustimmung. Der Verkehr hat sich halbiert, es gibt 35 Prozent weniger Unfälle, die Besucherzahlen aus dem Umland sind gestiegen – Anke Engelke ist im Interview begeistert. Das Konzept sei für andere Städte dieser Größenordnung ganz leicht zu übernehmen, so der Lokalpolitiker. Das lässt sich die Schauspielerin nicht zweimal sagen: "Also die Bürgermeister von Kiel, Chemnitz und Krefeld können sich gerne bei ihm melden." Ob sich die deutsche Lokalpolitik von ihrem Appell angesprochen fühlt?

    Und auf dem Land? Auch hier muss die Mobilitätswende nicht auf der Stelle treten. Das Dorf Sprakebüll in Nordfriesland macht es vor. Die Gemeinde betreibt schon seit Jahren eigene Windkraft- und Solaranlagen. Und weil sich die 250 Bewohner gar nicht vor günstigem Strom retten können, entschied man sich, die Elektromobilität mit einem monatlichen Zuschuss zu fördern. Sofort stellten viele Familien auf Elektro-Autos um. Mittlerweile hat die Gemeinde auch ein Sharing-Auto, das jeder für 2,50 Euro pro Stunde mieten kann.

    "Ich würde so gern weitermachen." lautet das Fazit von Anke Engelke am Ende der Doku-Folge. Trotzdem überlässt sie Annette Frier und Axel Prahl das Geschichtensammeln für die nächste Sendung. Die widmen sich in der zweiten Folge dem Bereich "Bauen und Wohnen."

    Die erste Folge „Wir können auch anders“ läuft am 20. März um 23.35 Uhr im Ersten.