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„Weißbier im Blut“: Heiter bis bitter – Bayerische Krimi-Komödie mit Tiefgang

15.04.2023 um 08:55 Uhr
    Kreuzeder und Dr. März | © BR/Perathon Film/TOBIS Film GmbH/Michael Wiesweg Kriminalkommissar Kreuzeder (Sigi Zimmerschied) erörtert mit Polizeipsychologin Dr. März (Brigitte Hobmeier) im Wirtshaus die Gründe seines Alkoholkonsums. | ©BR/Perathon Film/TOBIS Film GmbH/Michael Wiesweg

    Wenn ein Mord gemeldet wird, lassen andere Kommissare alles stehen und liegen und eilen zum Tatort. Kommissar Kreuzeder macht genau das Gegenteil. Er bestellt sich in aller Ruhe im Wirtshaus einen Schweinsbraten und lässt seinen Chef am Telefon wüten. Früher war Kreuzeder ein erfolgreicher Kommissar, doch inzwischen löst er kaum noch einen Fall. Er will nur noch so schnell wie möglich in Pension gehen und den Alltag in der niederbayerischen Mordkommission hinter sich lassen.

    Ein ungewöhnlicher Ermittler

    Geprägt von seiner pessimistischen Weltsicht, dass es mit der Menschheit ohnehin zu Ende geht, verbringt Kreuzeder seine Tage nach 20 Jahren im Dienst lieber im Wirtshaus, wo er das Herz der Kellnerin Gerda Bichler (Luise Kinseher) erobert, anstatt sich um seine Fälle zu kümmern. „Was ist bloß los mit Ihnen? Wenn Sie nicht mal mein bester Mann gewesen wären, dann hätte ich Sie längst rausgeschmissen“, erklärt Kriminaloberrat Becker (Johannes Herrschmann) verzweifelt, denn er braucht Kreuzeders Hilfe.

    Der Mordfall

    Auf dem hoch verschuldeten Bauernhof der Holzners ist eine nicht zu identifizierende Leiche unter dem Mähdrescher gefunden worden. Kreuzeder übernimmt die Ermittlungen nur widerwillig. Doch nachdem sein Vorgesetzter den Fall - zwei Leichen später - an den jungen Kollegen Klotz (David Zimmerschied) überträgt, wird der lustlose Kommissar doch noch vom Ehrgeiz gepackt und möchte den Mord unbedingt aufklären.

    Gleichzeitig muss sich Kreuzeder der Polizeipsychologin Dr. März (Brigitte Hobmeier) stellen, die ihn auf seine Diensttauglichkeit überprüfen soll. Die findet schnell heraus, dass der Kriminalkommissar sich mit seinem Verhalten nur seine Frühpensionierung „herbei saufen“ will.

    Lustig, aber auch bitter

    „Weißbier im Blut“ ist eine bitterböse Krimikomödie, die sich von rein kabarettistischen Werken abhebt und durch bayerisches Flair und skurrile Charaktere besticht. Sigi Zimmerschieds schauspielerische Leistung als Kommissar Kreuzeder und die Chemie zwischen ihm und den anderen Figuren machen den Film zu einem amüsanten und zugleich tiefgründigen Filmerlebnis.

    Mit „Weißbier im Blut“ hat Regisseur Jörg Graser seine eigene Buchvorlage verfilmt. Er hat auch das Drehbuch geschrieben. Der Film läuft heute, 15. April 2023, um 20.15 Uhr im BR-Fernsehen. In der ARD-Mediathek ist die Krimi-Komödie schon abrufbar.