Es kommt bestimmt wieder Bewegung in die Netflix-Charts: Seit heute bereichert eine neue Serie die Romantiksparte des Streamers – und sie hat das Potenzial zum Hit und vielleicht auch für Diskussionen. Nicht zuletzt, weil ihr Stoff auf einem verbotenen Buch basiert.
In einer Welt, die sich immer komplexer und herausfordernder anfühlt, kann es von Feelgood-Serien nie genug geben. Die neue Netflix-Originalserie "Forever" ist genau so eine – berührend, ermutigend und voller jener Wärme, bei der einem selbst das angeschlagene Herzchen aufgeht. Deshalb und weil das Schauspiel-Duo Verliebtheit so herrlich unaufgeregt spielt, dass man den beiden jedes Gefühl sofort abnimmt, glauben wir fest daran: "Forever" hat das Zeug, die Netflix-Charts im Sturm zu erobern.
Es geht um nicht weniger als die erste große Liebe – und die ganze überwältigende, manchmal kaum auszuhaltende emotionale Achterbahnfahrt, die mit ihr einhergeht. Im Mittelpunkt stehen die zwei ehemaligen Kindheitsfreunde Keisha und Justin (gespielt von Lovie Simone und Michael Cooper), die sich Jahre später als Teenager wiedertreffen und unsterblich ineinander verlieben. Zusammen entdecken sie die Höhen und Tiefen der ersten Beziehung. Dazu gehören Schmetterlinge im Bauch wie Fragezeichen im Kopf und natürlich die ersten sexuellen Erfahrungen.
Allerdings könnte die Teenie-Serie auch Anlass für Kontroversen bieten – zumindest in den USA. Denn die ins Hier und Jetzt übertragene Geschichte von Keisha und Justin basiert auf einem Klassiker der amerikanischen Jugendliteratur, der bis heute Aufsehen erregt: "Forever ... Geschichte einer ersten Liebe" von Judy Blume, erstmals erschienen im Jahr 1975. Schon damals wurde der Roman kontrovers diskutiert – vor allem wegen seiner offenen Darstellung junger Sexualität und der selbstverständlichen Thematisierung von Verhütung.
Was viele Leser*innen als mutiges, ehrliches Porträt jugendlicher Gefühle feierten, stieß bei konservativen Kreisen und religiösen Gruppen auf heftigen Widerstand. Noch heute wird das Buch zensiert – zuletzt 2024, als es etwa von der Schulbehörde des Bundesstaates Utah landesweit verboten wurde. Der Coming-of-Age-Roman landete mehrfach auf der Liste der meistangefochtenen und verbotenen Bücher der USA.
Zumindest in ihrem Heimatland könnte die Serienadaption mit ihrer emotional-intimen Erzählweise also auch heute noch polarisieren. Die FSK-12-Freigabe hierzulande spricht dagegen eher dafür, dass man jungen Zuschauer*innen einen offenen, reflektierten Umgang mit den Themen erste Liebe, Sexualität und Selbstfindung zutraut.
"Forever", die Coming-of-Age Serie über große Gefühle, ist seit dem 8. Mai im Netflix-Abo verfügbar.