„Usedom-Krimi“: Karin Lossow greift zur Schrotflinte und muss in Therapie

    „Usedom-Krimi“: Karin Lossow greift zur Schrottflinte und muss in Therapie | © ARD
    Karin Lossow (Katrin Sass) zielt mit einer Schrotflinte - allerdings nur im Traum. | ©ARD

    Geplagt von Albträumen begibt sich Karin Lossow alias Katrin Sass im neuen "Usedom-Krimi" in Therapie. Doch wirklich aufarbeiten kann sie den Mord an ihrer Tochter nur, indem sie den wahren Täter von damals findet.

    Seit einem Jahrzehnt ermittelt Lossow als ehemalige Staatsanwältin auf der Ostseeinsel Usedom. Ihre Figur erlebt dabei sonnige wie düstere Zeiten – ähnlich der Ostsee selbst. Der Mord an ihrer Tochter Julia, der sich fünf Jahre zuvor ereignete, verfolgt sie noch immer. Besonders eindringlich beginnt die Episode „Am Scheideweg“ (Do, 21. November, 20.15 Uhr im ZDF) mit einem Albtraum: In düsterer Horrorfilm-Ästhetik konfrontiert sich Lossow mit ihrer traumatischen Vergangenheit. Sie erkennt, dass es Zeit ist zu handeln.

    Ein rätselhafter Todesfall bringt neue Fragen
    Parallel dazu lenkt ein mysteriöser Todesfall die Aufmerksamkeit auf sich. Eine Joggerin entdeckt die Leiche eines halbnackten Mannes auf einer schneebedeckten Bank. Ohne Ausweispapiere oder Spuren von Gewalt bleibt zunächst unklar, ob es sich um einen Touristen handelt und wie er ums Leben kam. Während Chef-Ermittler Rainer Witt (Till Firit) mit seinen Kollegen Holm Brendel (Rainer Sellien) und Dorit Martens (Jana Julia Roth) erste Theorien aufstellt, liefert die Obduktion eine überraschende Wendung: Der Mann hatte eine hohe Dosis LSD im Blut – ungewöhnlich für jemanden seines Alters.

    Der von Matthias Tiefenbacher inszenierte Krimi zeichnet ein düsteres Bild: Die trauernde Karin Lossow steht im Mittelpunkt, entschlossen, endlich den wahren Mörder ihrer Tochter zu finden. Damals war nur ein „Strohmann“ verurteilt worden, der nach kurzer Haft entlassen wurde. Rückblick: Julia, dargestellt von Lisa Maria Potthoff, wurde in der Folge „Winterlicht“ (2019) von polnischen Kriminellen erschossen, während sie als Ermittlerin arbeitete. Dieses Trauma verfolgt Lossow bis heute – sichtbar in den Albträumen, in denen sie den mutmaßlichen Täter Karol Zielinski erschießt, der jedoch plötzlich wieder lebendig erscheint.

    Hilfe sucht Lossow bei Psychologe Dr. Maurycy Wójcik (Blazej Wojcik), doch als sie Zielinski erwähnt, beendet dieser die Therapie abrupt wegen eines Interessenskonflikts. Die Ermittlerin ist wütend: „Er macht auf Saubermann, und ich könnte kotzen!“

    Neue Rätsel und alte Wunden

    Als der Therapeut wenig später spurlos verschwindet, wächst Lossows Verdacht, er könnte mit Zielinski in Verbindung stehen. Auf eigene Faust setzt sie ihre Suche fort. Unterstützung findet sie in ihren Kollegen, darunter Ellen Norgaard (Rikke Lylloff), die Nachfolgerin ihrer Tochter. Dennoch kämpft sie mit den emotionalen Belastungen, besonders um den Todestag ihrer Tochter: „Das wird mir hier alles zu viel“, fährt sie ihre Mitmenschen an und zieht sich wieder in ihren Alleingang zurück.

    Die packende Mischung aus persönlichem Drama und Krimihandlung findet ihre Fortsetzung in der nächsten Folge „Emma“, die am Donnerstag, 28. November, ausgestrahlt wird.