Willa Fitzgerald und Kyle Gallner liefern sich ein herrlich erfrischendes wie clever konstruiertes Katz-und-Mausspiel: "Strange Darling" ist ein Serienkiller-Thriller, wie du ihn garantiert noch nicht gesehen hast. Was den Film so besonders macht – und wo du ihn streamen kannst – verraten wir dir hier.
Mann trifft Frau. Er entpuppt sich als mörderisches Monster, sie als wehrhaftes Gegenüber – oder ist es genau andersherum? Die Grundidee klingt zunächst abgedroschen, fast schon banal. Doch was Regisseur JT Mollner in seinem 2023 erschienenen Genre-Mix aus Thriller und Horror daraus macht, ist unkonventionell wie tiefgründig. "Strange Darling" nutzt die eben beschriebene Ausgangslage nur als Sprungbrett für eine radikale Erzählung über Geschlechterrollen, Macht, Manipulation – und die Frage, wem wir (und insbesondere Frauen) überhaupt trauen können.
In schönen Vintage-Bildern sehen wir eine Frau (Willa Fitzgerald) mit panischer Angst im Blick hinterm Steuer. Sie flieht. Vor einem Mann mit Gewehr (Kyle Gallner), der auf ihren Wagen schießt, einen Unfall provoziert und sie gnadenlos jagt. Er wird nur "der Dämon" genannt – sie bleibt namenlos. Zuflucht sucht sie im Haus eines älteren Hippie-Paares. So beginnt "Strange Darling" – und irgendwie auch nicht. Denn diese Szene ist in Wahrheit erst ein Puzzleteil. Und nicht einmal das erste.
Denn "Strange Darling" erzählt seine Geschichte in sechs Kapiteln, die nicht chronologisch montiert sind. Das sorgt für maximale Verwirrung – und ebenso maximale Spannung. Jeder Perspektivwechsel verändert unsere Wahrnehmung. Wem kannst du glauben? Und wer ist hier eigentlich Opfer – und wer Täter?
Was auffällt: Optisch und strukturell erinnert der Film wirklich oft an Tarantino-Werke. Gedreht auf 35mm-Filmmaterial, strahlt "Strange Darling" einen rauen, nostalgischen Look aus, der perfekt zum psychotischen Katz-und-Mausspiel passt. Gewalt, Stil, Rhythmus, Kapitelstruktur – vieles erinnert an "Kill Bill" oder "Death Proof". Regisseur JT Mollner fügt eine radikal feminine Perspektive und clevere Gender-Umkehr hinzu, die den Film klar im Hier und Jetzt verortet.
"Strange Darling" blieb zwar weitgehend unter dem Mainstream-Radar, wurde von der Kritik aber gefeiert: 96 % bei Rotten Tomatoes sprechen eine klare Sprache, ebenso ein stabiler IMDb-Score von 7,0. Selbst Horror-Ikone Stephen King adelte den Film als "cleveres Meisterwerk".
Unser Versprechen: Ein wilder Genre-Trip – brutal, klug, stylisch – und so spannend erzählt, dass du garantiert zweimal hinschauen willst. Ab 2. Juli ist "Strange Darling" im Prime-Video-Abo enthalten.