„Sterben für Beginner“: Edin Hasanovic fand’s gemütlich im Sarg

05.05.2025 um 15:45 Uhr
    „Sterben für Beginner“: Edin Hasanovic fand’s gemütlich im Sarg | © ZDF
    Jungbestatter Eric (Edin Hasanovic´, 2. v. l.) und sein Chef Mutz (Peter Kurth). | ©ZDF

    In „Sterben für Beginner“ spielt Edin Hasanovic´ einen Neuling im Beerdigungswesen. Was waren die schwersten Momente beim Dreh?

    Ein Artikel von HÖRZU Chefreporter Mike Powelz

    Mit welchen Handgriffen und Tricks kann man einen Verstorbenen, der mehrere Wochen tot in seiner Wohnung lag und bereits etliche Stadien der Verwesung durchlaufen hat, wieder vorzeigbar machen? Warum kann es mitunter wichtig sein, Tattoos auf der Haut eines Toten zu entschlüsseln, bevor man ihn aufbahrt? Und wie meistert man als Bestatter die Herausforderung, einen Menschen, den man persönlich gekannt hat, zu waschen, anzukleiden und einzusargen – in diesem Fall den viel zu jung verstorbenen besten Freund?

    Das sind nur drei von vielen Fragen, mit denen Eric (Edin Hasanovic) im TV-Film „Sterben für Beginner“ (Mo, 5. Mai, 20.15 Uhr im ZDF) als Neuling in einem Beerdigungsinstitut konfrontiert wird. Die Handlung der Tragikomödie ist angelehnt an den Sachbuchbestseller „The End“ von Eric Wrede, Deutschlands bekanntestem Bestatter:

    Früher managte Eric Wrede (44) Künstler wie die Band Selig, heute ist er Deutschlands bekanntester Bestatter. 2014 gründete er in Berlin das alternative Bestattungsinstitut „Lebensnah“. Mit Sachbüchern wie „The End“ und dem gleichnamigen Podcast zeigt er, dass Abschiednehmen auch kreativ sein kann.

    Als Erics bester Freund Alex (Max Hubacher) unheilbar an Krebs erkrankt, bricht für den ehemaligen Musikmanager eine Welt zusammen – vor allem weil er nicht weiß, wie man sich endgültig von einem geliebten Menschen verabschiedet. Um dem Mysterium Tod irgendwie näherzukommen, bewirbt er sich spontan als Lehrling bei dem knurrigen Bestatter Mutz (Peter Kurth, „Babylon Berlin“). Was folgt, ist ein ständiger Spagat zwischen Sterbebegleitung, Familienkonflikten und Bürokratie.

    Gemeinsam mit Alex’ hochschwangerer Freundin Karla (Svenja Jung, „Der Palast“) geht Eric durch eine surreale Zeit voller Abgründe, in der Weinen und Lachen stets dicht beieinander- liegen. Als nach Alex’ Ableben schließlich die Frage im Raum steht, wo er beerdigt werden soll, geraten Karla und Alex’ Eltern heftig aneinander – und Eric wird zum Vermittler zwischen Streithähnen und letzten Wünschen. Doch der kreative junge Mann wäre nicht, wer er ist, wenn er nicht auch für diese Herausforderung eine Lösung parat hätte: Kurzerhand erfindet er eine neue Art der Bestattung, die sogar seinen konservativen Chef Mutz beeindruckt. Gibt es ein Happy End? Ja!

    „Durch diesen besonderen Film habe ich gelernt, dass Bestattungen nicht nur schwarz, schwer und traurig sein müssen, sondern auch bunt und lebendig sein können“, sagt Hauptdarsteller Edin Hasanovic ´ im Gespräch mit HÖRZU. Bereits beim ersten Lesen des Drehbuchs seien ihm zwar Tränen gekommen, aber später habe das ganze Team viel Spaß gehabt. Selbst eine heftige Szene, bei der er vor der Kamera im Sarg Probe liegen musste, sei absolut problemlos gewesen: „Normalerweise habe ich Platzangst – und klar, irgendwie war es auch etwas befremdlich, sich in einen Sarg zu legen, weil man ja weiß, dass man eines Tages tatsächlich darin endet. Aber es hat sich ganz schön und gemütlich angefühlt!“

    So sei die größte schauspielerische Herausforderung letztlich eine ganz andere gewesen: „Im Weinen zu lachen und im Lachen zu weinen!“ Hat sich die tragikomische Handlung wirklich so ereignet wie in dem berührenden 90-Minüter? „Größtenteils ja“, bestätigt der echte Eric Wrede, der im Film einen Gastauftritt als Leiche hat. Und er verrät, was seine Kunden am häufigsten von ihm wissen wollen: „Ob ein Verstorbener zusätzlich zu seiner Kleidung auch noch einen Schlüpfer braucht. Die Antwort darauf lautet: Ja!“

    TV
    TV