In einer einstündigen Pressekonferenz sprachen "The Last of Us"-Schöpfer Neil Druckmann und Craig Mazin über das explosive Finale der zweiten Staffel - und gaben erste Einblicke in die dritte. Die Reise von Ellie, Dina, Abby & Co. bleibt eine zutiefst menschliche - getragen von Verlust, Liebe und moralischer Komplexität.
Für Neil Druckmann war die bedeutendste Szene das Gespräch auf der Veranda zwischen Joel (Pedro Pascal) und Ellie (Bella Ramsey). "Es ist der letzte Biss vom Apfel", sagt er. Die Szene stehe für Vergebung, Liebe und die Frage, wie sehr man jemanden verletzen kann und dennoch zueinander findet. Craig Mazin ergänzt: Emotional am meisten mitgenommen habe ihn Joels Tod - nicht wegen der Gewalt, sondern wegen der Erschütterung, die Bella Ramsey in diesem Moment verkörpert.
Ein zentrales Thema bleibt die moralische Unsicherheit der Figuren. "Sie sind noch nicht angekommen. Sie wachsen weiter. Oder sie stürzen", sagt Mazin. Die Beziehung zwischen Ellie und Dina rückt dabei ins Zentrum, auch weil sie nun ein gemeinsames Kind erwarten. Gleichzeitig bahnt sich Abbys Geschichte an - laut Mazin ist Kaitlyn Dever "der Held ihrer eigenen Story". Druckmann betont: Alles spielt weiter im Licht (oder Schatten) von Joel.
Wie in den der Serie zugrundeliegenden Games ist Staffel 3 von einem radikalen Perspektivwechsel geprägt. Die Show kann das Gefühl, eine Figur zu sein, nicht exakt nachbilden - aber sie versucht, diesen Bruch dennoch spürbar zu machen. Das Ende der zweiten Staffel sei bewusst offen gestaltet worden, um den Zuschauerinnen und Zuschauern klarzumachen: Die Geschichten von Ellie und Abby sind noch lange nicht zu Ende.
Und was dürfen wir ganz konkret aus Staffel 3 erwarten? Druckmann bleibt kryptisch: "Ein gewisser Kran in Episode 7 ist sehr vielsagend."
Wird man mehr über Joels dunkle Vergangenheit erfahren? Druckmann und Mazin halten sich bewusst vage: "Manche Dinge müssen ein Geheimnis bleiben. Aber: Niemals nie sagen."
Jesses Tod wird die Beziehung zwischen Dina und Ellie verändern. "Wie könnte er das nicht?", sagt Druckmann. Dina war dabei, als Joel starb. Sie kämpft um Gerechtigkeit, aber auch mit der Frage: Wer trägt eigentlich Schuld?
Gail und Eugene wurden extra für die Serie entwickelt - auch, um Dialog und innere Konflikte sichtbar zu machen. Die Autoren nutzten die Freiheit des Mediums, um Nebenfiguren Tiefe zu verleihen und emotionale Zwischentöne zu verstärken.
Fans dürfen sich freuen: Shimmer lebt, Alice nicht. Die Serie gehe bewusst vorsichtig mit Tiergewalt um, sagen beide Schöpfer. Eine Szene wurde sogar gestrichen, weil die Abfolge brutaler Momente sonst zu viel gewesen wäre. "Man bekommt nur eine 'Hundemord-Episode' pro Leben", witzelt Mazin.
"The Last of Us" Staffel 2 ist auf WOW und Sky zu sehen. Staffel 3 wird 2026 erwartet.
Quelle: teleschau / Rachel Kasuch