Moderatorin Lola Weippert (29) war auf dem Weg nach Thailand, als sie am Flughafen eine Erfahrung machen musste, die vielen Frauen wohl bekannt ist: Ein fremder Mann belästigte sie sexuell. Was passiert ist und wie die ehemalige "Temptation Island"-Moderatorin reagierte.
Abends joggen gehen - oder überhaupt joggen gehen - eine Straße entlanglaufen, in den Bus steigen, am Supermarkt in der Kasse warten, einfach nur sein - alles Situationen, in denen Frauen belästigt worden sind. Trifft es dich nicht, ist die Chance groß, dass es den Großteil der Frauen trifft, die sich um dich herum befinden. So ging es auch Moderatorin Lola Weippert, die den Vorfall öffentlich machte.
Lola Weippert war auf dem Weg nach Thailand, um ihren Freund auf Koh Samui in einem Yoga-Retreat zu besuchen. Am Flughafen stellte sich ein fremder Mann vor sie, machte laute Kussgeräusche und deutete mit dem Finger auf seinen Mund – ganz nach dem Motto: „Ich will dich küssen“. Die Influencerin dokumentierte den Vorfall in ihrer Instagram-Story, während der Mann gemeinsam mit zwei Bekannten wartete. Diese warfen abwechselnd Blicke in die Kamera – nur der Täter verharrte stumm. Eine Szene, die zeigt, wie Männer sexuelle Übergriffe im Alltag immer noch herunterspielen – und wie sich Frauen regelmäßig damit konfrontiert sehen.
Sexuelle Belästigung ist kein Ausnahmefall – weder in Deutschland noch anderswo. Eine aktuelle Umfrage aus dem Jahr 2025 zeichnen ein erschreckendes Bild. Demnach haben 92 Prozent der Frauen zwischen 18 und 35 Jahren bereits geschlechtsspezifische Belästigung, Gewalt oder Grenzüberschreitungen an öffentlichen Orten erlebt. 55 % der jungen Frauen sind bereits ungewollt berührt oder geküsst worden, 72 % erlebten Catcalling – also sexuelle Zurufe – und 49 % unerwünschte Annäherungsversuche. Die Zahlen zeigen also deutlich: Genau solche Situationen, wie Lola Weippert am Flughafen erleben musste, sind Alltagserfahrungen von nahezu jeder einzelnen Frau.
Dieser Vorfall macht deutlich, dass Frauen sich selbst an öffentlichen Orten mit vielen Menschen – wie Flughäfen – nicht vor Grenzüberschreitungen geschützt fühlen können. Zurecht fragt Lola Weippert in ihrer Story: „Was denken sich Männer dabei?!“
Um dem entgegenzuwirken, ist öffentliche Sensibilisierung wichtig. Wer in der Verfassung ist und den Mut hat, die Täter zur Rede zu stellen, kann dies lautstark tun, um auch umstehende Menschen aufmerksam zu machen. Doch wie die Umfrage zeigt, trauen sich das nur knapp ein Viertel der betroffenen Frauen. Oft aus Sorge, überzureagieren. Was bleibt, ist ein schlechtes und ekelhaftes Gefühl und in vielen Fällen eine Änderung im eigenen Verhalten – während der Täter unbehelligt weiter macht.
Auch deshalb ist es so wichtig, solche Erlebnisse öffentlich zu machen. Nur wenn wir darüber sprechen, wächst die Sichtbarkeit und damit auch der Druck – auf Täter, Gesellschaft und Politik. Es braucht klare Grenzen und null Toleranz gegenüber solchen Übergriffen. Denn sexuelle Belästigung findet überall statt – in Warteschlangen, auf Straßen, bei der Arbeit. Und während Betroffene oft schweigen, müssen wir als Gesellschaft laut sein – damit sich alle überall respektiert und sicher fühlen können.