Netflix gibt Gebühr fürs Passwort-Teilen bekannt

Erlaubt war's nie, sein Netflix-Passwort außerhalb des Haushalts zu teilen. Bislang aber trotzdem gratis. Das ändert sich: Netflix gab jetzt die Gebühr bekannt.

Einer kauft das Abo und andere nutzen es einfach mit? Geht - allerdings nur mit Personen im eigenen Haushalt im privaten Rahmen. Gleichzeitiges Seriengucken ist da auch kein Problem, zumindest im Standard- und Premium-Abo, mit dem auf zwei bzw. bis zu vier Geräten gleichzeitig gestreamt werden kann. 

Was bislang möglich war

Die eigenen Zugangsdaten an nicht im Haus wohnende Freund*innen oder Familienmitglieder weiterzugeben, die sie dann von einer anderen IP-Adresse aus nutzen, war nie legal. Gemacht wurde es trotzdem - millionenfach. Mit verpassten Millioneneinnahmen für Netflix. (pro Monat 135 Millionen US-Dollar laut Studie von 2019). Bislang tolerierte der Streaminganbieter das bzw. zeigte kein Interesse, sich um diese Fälle zu kümmern.

Ab jetzt kostet's

Auf einem immer umkämpfteren Streamingmarkt kontrolliert Netflix nun, wie die Abo-Konten genutzt werden und wird Zusatzgebühren einfordern, wenn haushaltsfremde Personen das Abo mitnutzen. Getestet wurde das zunächst in Südamerika, wo "Unteraccounts" mit 2,99 US-Dollar zusätzlich pro Monat für die Abo-Inhaber*innen zu Buche schlugen.

Weiter ging es in Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien. Hier kostete die Außer-Haus-Nutzungen bzw. das Account-Sharing 3,99 Euro (Portugal) , 5,99 Euro (Spanien), 7,99 kanadische Dollar (Kanada) und 7,99 Neuseeland-Dollar (Neuseeland). 

Ab wann wird Passwort-Sharing in Deutschland berechnet und wie viel wird es kosten?

 Netflix gab am 18. April 2023 bekannt, dass im zweiten Quartal 2023 in einem Großteil der Länder das neue Password-Sharing eingeführt werden soll, was wohl auch Deutschland einschließen wird. Ein genaues Timing für Deutschlandwurde allerdings immer noch nicht genannt.

Die Höhe der Gebühr und die Modalitäten stehen aber seit 24. Mai 2023 fest: 

• 4,99 Euro im Monat wird es kosten, wenn der Account von einer haushaltsfremden Person mitgenutzt wird (Haushalt = der Ort, an dem der Aboinhaber seinen Account hauptsächlich nutzt)
• Das ist günstiger, als ein eigener Account, der in der günstigsten Variante mit 7,99 Euro pro Monat zu Buche schlägt
• Die Anzahl der Zusatznutzer*innen ist begrenzt: Beim Premium-Netflix-Abo auf zwei Personen, beim Standard-Abo für 12,99 Euro auf eine Person. Im günstigsten basic-Abo für 7,99 Euro ist kein*e Zusatznutzer*in erlaubt.

Wie wird die Umstellung funktionieren?

Netflix wird bei Einführung den Mitnutzern die Möglichkeit des Profiltransfers zu einem eigenen Account bieten, aber auch den Abo-Inhabern die Möglichkeit, ihre Geräte einfacher zu verwalten und ganz offiziell Unteraccounts zu erstellen, falls sie die Gebühren für Familie und Freunde außerhalb des Haushalts zahlen möchten.