Heiliges One-HitWonder, schon mal was von „Messiah Superstar“ gehört? Sein Comeback gibt’s jetzt als Serie - mit witzigen Gast-Auftritten von Sabrina Setlur, Olli P. und Vanessa Mai.
Ein Artikel von HÖRZU Reporterin Melanie Kroiss
Turn the heat on, get on the floor. I got the feeling, and I want more. Forever freedom. Eternity. XTC!“ – Wow, was für ein Text. Noch ein paar monotone Beats und Synthie-Klänge unterlegen und Rap-Passagen einfügen, fertig ist die Eurodance-Sensation „XTC“. Damals, 1996. Und dann dieser ultrasteile Sänger. Messiah mit Namen. Löwenmähne, Traumbody, geile Klamotte, Bad Boy mit Babyface. Der Typ rockt! Bis sein zweiter Song erscheint. „Sexy Sex“. Gähn. Langweilig. Interessiert keinen. Messiah? Wer is’n das?
Jahrzehnte später will es Thomas „Messiah“ Janowski (Florian Lukas) noch mal wissen. Begleitet von einer – fiktiven – Dokukamera und mithilfe seines Managers Leon (Jonas Nay) strebt er das Comeback des Jahrtausends an. Kann eigentlich nix schiefgehen. Die neue Comedy „Messiah Superstar“, die am 30.5. auf Sat.1 startet (auch bei Joyn), protokolliert, was selbst für ein Ausnahmetalent wie den großen Messiah eben doch schiefgehen kann.
Für Hauptdarsteller Florian Lukas („Rosenthal“, ZDF-Mediathek) ein Geschenk, wie er im Videointerview mit TV DIGITAL erzählt: „Ich habe immer davon geträumt, so jemanden zu spielen. Eigentlich dachte ich an Schlager, aber ich fühle mich geehrt, dass es jetzt ein 90er-Jahre-Popstar geworden ist.“ Zumal das Jahrzehnt ein Revival erfährt. „Sehen ja auch gerade alle aus wie wir damals“, meint Lukas lachend.
Tatsächlich musste sich der 52-Jährige an das Thema herantasten. Die 1990er waren zwar das Jahrzehnt seiner Jugend, doch er habe sie eher über die Welt und das Leben sinnierend in Kneipen verbracht, statt auf dem Dancefloor. Schließlich hätte er mit der Hilfe seiner Töchter Tanzchoreografien einstudiert und sich dazu durchgerungen, die Messiah-Songs aufzunehmen. „Ich kann eigentlich nicht singen!“, sagt er und schüttelt den Kopf. Was streng genommen eigentlich auch gar nicht nötig war.
So extrovertiert Lukas’ Messiah ist, so schüchtern wirkt dessen Bewunderer, Produzent Leon. Schauspieler Jonas Nay („Deutschland 83“, Prime Video) mit seiner Band „Pudeldame“ musizierend mit Leib und Seele, zeigt sich schockverliebt in die Figur. „Ich habe ein Herz für Nerds wie ihn. Menschen mit einer Monopassion, die alles dafür geben“, erklärt der 34-Jährige. Zudem habe ihn das Drehbuch umgehauen: „Es gab keine Seite, die ich nicht mit Tränen in den Augen vor Lachen lesen musste. Ich hab die besten Passagen sogar laut vorgelesen, weil ich sie so absurd witzig fand!“