Heftig, real und auf Platz 1: Das steckt wirklich hinter dem neuen Netflix-Thriller-Hit

Christine Künzler
02.06.2025 um 17:30 Uhr
    Liebhaber Salva wird zur Marionette der Schwarzen Witwe. | © Netflix
    Liebhaber Salva wird zur Marionette der Schwarzen Witwe. | ©Netflix

    Das ging schnell: Erst seit dem 30. Mai ist "Die Schwarze Witwe" auf Netflix verfügbar – und schon jetzt stürmt der spanische Thriller die deutschen Streaming-Charts. Die Geschichte, basierend auf wahren Ereignissen, zieht Zuschauer*innen mit ihrer düsteren Atmosphäre und einem perfiden Spiel aus Verführung und Manipulation in den Bann.

    Netflix & True Crime: Diese Dokus haben alle geschaut!

    Worum geht's in "Die Schwarze Witwe"?

    August 2017: Auf einem Parkplatz in Valencia wird die Leiche eines Mannes gefunden – sieben Messerstiche, keine Zeugen, kein offensichtliches Motiv. Die Mordkommission tappt zunächst im Dunkeln. Ermittlerin Eva (Carmen Machi) übernimmt den Fall – und steht unter Druck. Schon bald führt die Spur zu einer Frau, der man eine solche Tat kaum zutrauen würde: Maje, die Witwe des Opfers. Eine ruhige, freundliche Pflegerin, kaum ein Jahr verheiratet. Kann sie wirklich die Täterin sein?

    Nach echtem Verbrechen: Bis dass der Tod sie scheidet

    "Die Schwarze Witwe" basiert auf einem wahren Verbrechen, das in Spanien für Aufsehen sorgte: Der Mord an dem 36-jährigen Ingenieur Antonio Navarro Cerdán, der im August 2017 in der Tiefgarage seines Wohnhauses im Valèncianer Stadtteil Patraix erstochen wurde. Was zunächst wie ein Raubüberfall mit tödlichem Ausgang wirkte, entpuppte sich schon bald als Beziehungstat.

    Spanische Medien tauften die Hauptverdächtige "La viuda negra de Patraix" – die Schwarze Witwe von Patraix. Gemeint war Antonios Ehefrau, die rasch ins Visier der Ermittler geriet: María Jesús Moreno Cantó, genannt Maje, eine 27-jährige Krankenschwester mit tadellosem Ruf – zumindest auf den ersten Blick. Doch schon bald traten dunkle Geheimnisse zutage, die fassungslos machten: ein geheimes Doppelleben, zahlreiche Affären und ein Netz aus Manipulation und Abhängigkeit. Unter anderem hatte sie eine Beziehung mit ihrem verheirateten Arbeitskollegen Salva, den sie emotional und psychologisch so geschickt lenkte, dass er schließlich als Werkzeug für den Mord an ihrem Ehemann diente. Keine Angst, ein wirklicher Spoiler ist das nicht ...  

    True-Crime-Verfilmungen: Ein Erfolgsmodell

    Der Netflix-Film macht kein Geheimnis aus der Täterschaft – schon der Titel verrät, wohin die Reise geht. Doch statt eines klassischen Whodunit geht es hier um das Wie und Warum: Im Zentrum stehen Ermittlungsarbeit, psychologische Abgründe und ein perfides Spiel aus Liebe, Kontrolle und Täuschung. Wer auf vordergründige Spannung hofft, wird enttäuscht – "Die Schwarze Witwe" zieht ihre Kraft aus den leisen, verstörenden Momenten.

    Abgesehen davon, dass Crime-Stoffe – und insbesondere solche mit realem Hintergrund – beim Netflix-Publikum ohnehin auf großes Interesse stoßen, trifft die spanische Produktion einen Nerv der Zeit: Sie folgt dem Trend im True-Crime-Genre, bei dem nicht mehr bloß die Tat im Fokus steht, sondern das Verstehen. Was treibt Menschen zu tödlichen Entscheidungen? Welche Dynamiken führen in die Katastrophe? Und wie verlaufen die Ermittlungen wirklich? Genau diese Fragen machen Formate wie dieses so fesselnd.

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