Bergdoktor Hans Sigl verbreitet im Interview zum Jahresausklang Optimismus. Erstmals moderiert der Serienstar „Die große Silvestershow“ der ARD.
Krisen, Kriege, Krankheiten: So wird uns 2022 in Erinnerung bleiben. Nur zu oft waren die Nachrichten aus aller Welt niederschmetternd. Wenn dieses Jahr nun zu Ende geht, führt erstmals Schauspieler, Kabarettist und Moderator Hans Sigl im Team mit Francine Jordi durch „Die große Silvestershow“ im Ersten (Sa, 31. Dezember, 20.15 Uhr). Wie in seiner Paraderolle als Bergdoktor bleibt auch Sigl positiv.
HÖRZU: Herr Sigl, wie blicken Sie persönlich auf dieses Jahr zurück?
HANS SIGL: Ich habe gelernt, den Blick auf die großen Ereignisse geschärft zu halten. Gleichzeitig habe ich mich von den Geschehnissen bewusst abgegrenzt. Die Zeiten ändern sich schneller, als man selbst vielleicht mithalten kann. Der Krieg in Europa und die damit verbundene neue Weltsicht, die Pandemie, Energie- und Klimakrise – ich bin flexibler, proaktiver im Umgang mit den Themen geworden, die durch die rasante mediale Entwicklung der letzten Jahre geradezu auf uns einstürmen. Sollte man die Nachrichten hin und wieder bewusst ignorieren? Jeder muss für sich selbst entscheiden, wann er genug Informationen hat, um sich ein Bild machen zu können. Sobald man merkt, dass einen die Nachrichten zu sehr belasten, muss man einen anderen Umgang mit ihnen finden. Wir brauchen aber einen guten Überblick. Und dazu braucht es mehr als eine Boulevard-Tageszeitung.
Welche Rolle spielen Unterhaltungsprogramme wie „Der Bergdoktor“?
Im Alltag gibt es durch ebenjene nicht enden wollenden Katastrophenmeldungen genug Stress. Ich finde es wenig verwunderlich, wenn die Leute sich mit unserer Serie ein wenig heile Welt ins Wohnzimmer holen. Schöne Landschaften, empathische Menschen und spannende Geschichten, die Relevanz haben. Diesen Eskapismus kann ich gut nachvollziehen.
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Definitiv! Man findet für alles eine Lösung. Eins meiner Lebensmottos lautet: ‚Am Ende ist alles gut, und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.‘ Ich gehe so lange mit lösungsorientiertem Denken an die Dinge heran, bis ich gut damit leben kann. Und wenn ich merke, dass ich dennoch nicht weiterkomme, muss ich es akzeptieren.