Grillen statt Gala! Matthias Schweighöfer und Ruby O. Fee im Paar-Interview

Mike Powelz | © Mike Powelz Mike Powelz
20.06.2025 um 13:30 Uhr
    Grillen statt Gala! Matthias Schweighöfer und Ruby O. Fee im Paar-Interview | © Imago
    Ruby O. Fee und Matthias Schweighöfer, hier bei den Filmfestspielen in Cannes, sind seit 2019 ein Paar. | ©Imago

    Das Schauspieler-Paar Matthias Schweighöfer und Ruby O. Fee im exklusiven HÖRZU-Interview über ihren gemeinsamen Thriller „Brick“, Freiheit und Nähe.

    Er ist Schauspieler, Autor, Produzent: Matthias Schweighöfer (44) zählt in der deutschen Filmbranche zu den großen Namen. Mit Netflix-Erfolgen wie „Army of the Dead“, „Army of Thieves“ (beide 2021) und „Heart of Stone“ (2023) hat er zudem auch ein internationales Publikum begeistert. Auf der Leinwand wie im Leben oft an seiner Seite: Schauspielerin Ruby O. Fee (29, „Die Ketzerbraut“), Schweighöfers Partnerin seit 2019.  HÖRZU traf das Power-Paar zum Exklusiv-Interview mit Schnellfragerunde.

    Kein Wasser, kein W-Lan – und im eigenen Appartment eingeschlossen von einer über Nacht entstandenen, undurchdringlichen Mauer: Was haben Sie als Erstes gedacht, als dieser ungewöhnliche Stoff an Sie herangetragen wurde? Was hat Sie an der Story fasziniert?
    Ruby O. Fee: Der Stoff ist ein spannender Mysterythriller – verknüpft mit jeder Menge Action. Ich wusste sofort, dass ich das drehen wollte – vor allem in Kombination mit Netflix.
    Matthias Schweighöfer: … und natürlich der Clou der Geschichte: Dass niemand weiß, woher die Mauer plötzlich kommt – und was überhaupt los ist. Klar macht man sich dabei Gedanken, wie man sich selbst verhalten würde, welche Vorräte man in seiner Wohnung hat, wenn einem so etwas zustoßen würde.

    Wie war der Dreh?
    Ruby O. Fee: Wir haben täglich zwölf Stunden in einem komplett fensterlosen, sehr dunklen Studio gedreht – von morgens bis abends, mitten im tiefsten Winter in Prag. Es wurde spät hell und früh wieder dunkel. Selbst in den Pausen haben wir kaum Tageslicht gesehen. Das Gefühl der Isolation von Olivia und Tim hat sich dadurch fast von alleine eingestellt.

    Kein Wasser, kein WLAN: Das passiert im Schocker „BRICK“ Es ist ein echter Albtraum : Als Olivia (Ruby O. Fee) nach einem Streit mit ihrem Freund Tim (Matthias Schweighöfer) die gemeinsame Wohnung verlassen will, steht sie vor einer schwarzen Mauer. Die Ausgänge des Hauses sind undurchdringlich, die Außenfenster zugemauert! Dann wird auch noch das Wasser abgestellt, und auch das WLAN funktioniert nicht. Auf der Suche nach einem Ausweg – ständig begleitet von der Frage, woher die mysteriöse Wand stammt – stoßen Tim und Olivia auf ebenfalls eingeschlossene Nachbarn (Frederick Lau, Salber Lee Williams) sowie auf weitere Gefangene in anderen Stockwerken, darunter ein älterer Herr mit Enkelin (Axel Werner, SiraAnna Faal) und ein Verschwörungstheoretiker (Murathan Muslu). Werden die Eingeschlossenen aus dem Hochhaus entkommen? Das bleibt bis zum 10. Juli das Geheimnis von Netflix. | ©Netflix

    Aber wie bereitet man sich als Schauspieler auf die psychologische Intensität und die Rollen vor? Hatten Sie spezielle Techniken und Übungen, um die Isolation, die Klaustrophobie und den Druck glaubhaft darzustellen?
    Ruby O. Fee: Ja, allein schon, weil wir uns durch die Coronazeit noch gut daran erinnern konnten, wie es ist, eingesperrt zu sein. Dieses Gefühl war also nicht ganz fremd – zumindest mir nicht.
    Matthias Schweighöfer: Und natürlich haben wir auch intensiv mit dem Regisseur an unseren Rollen gearbeitet. Wir haben gemeinsam das Drehbuch durchgesprochen, viel Zeit in die Paardynamik gesteckt und geschaut, was wir dem Projekt noch mitgeben können. Und wie Ruby gesagt hat: Es war alles sehr düster – und dadurch auch sehr echt.

    Ist „Brick“ ein „Bodycount“-Film, also einer jener Movies, bei dem einer nach dem anderen ums Leben kommt?
    Ruby O. Fee: Das dürften wir eigentlich nicht verraten … (lacht)
    Matthias Schweighöfer: … aber vielleicht könnte es so sein. Vielleicht.

    Gibt’s Rituale und Regeln, wie Ihr Berufliches und Privates am Set voneinander trennt?
    Matthias Schweighöfer: Klar! Wenn wir nach Hause kommen, bleibt die Arbeit komplett draußen – weil wir nicht wollen, dass sich Drehs oder Drehbücher in unseren Feierabend ziehen. Und natürlich legt man vorher auch gewisse Regeln fest – weil man nie weiß, was einen Laufe eines Filmdrehs so alles erwartet.

    Was heißt das konkret?
    Matthias Schweighöfer: Ganz einfach! Manchmal ist man sich nicht einig, und manchmal macht man auch viel Quatsch. Die Kunst ist, in beiden Situationen zu wissen, wann man sich zusammenreißt. Außerdem ist ein Paar am Set wahrscheinlich auch spannend für unsere Kolleg:innen, weil die einen immer zusammen erleben und vielleicht denken: „Mist, über die kann man nicht mal ordentlich lästern.“ (lacht) Auch das schützt uns ein bisschen. Aber ja – insgesamt gibt’s natürlich Regeln, damit wir als Team gut durch so eine intensive Zeit kommen.
    Ruby O. Fee: … und natürlich ist es auch schön, dass wir uns am Set oft gar nicht groß verständigen müssen, weil wir nun mal eben ein Paar sind. Meistens wissen wir blind, was der andere möchte – weil wir einander so gut kennen.
    Matthias Schweighöfer: Stimmt genau. Ich liebe Rubys Spiel, und wir sind so aufeinander eingespielt, dass wir beim Drehen sofort in einem Flow sind. Dieses blinde Verständnis entsteht, weil wir uns als Schauspieler sehr stark schätzen – und besonders bei intensiven Szenen ist es eine Super-Basis.
    Ruby O. Fee: Total.

    Planen Sie Ihre Projekte eigentlich immer miteinander? Oder anders gefragt: Stimmen Sie sich miteinander ab, was als Nächstes ansteht und wie sich das auf Ihr Privatleben auswirkt?
    Matthias Schweighöfer: Ja, natürlich. Wir planen unsere Zukunft immer gemeinsam, denn wir führen einen gemeinsamen Haushalt und haben beide unsere eigenen Filmfirmen. Allein deshalb setzen wir uns regelmäßig zusammen und fragen uns, worauf wir als Nächstes Lust hätten – und was wir gemeinsam machen wollen. Aber klar, gleichzeitig ist es auch wichtig, dass jeder sein eigenes Ding macht – unabhängig vom Partner. Denn natürlich haben wir beide auch unterschiedliche Sachen zu erzählen.

    Wann folgt denn Ihr persönliches Hochzeitsdrehbuch? Wann wird aus Team Schweighöfer-Fee „O-Fee-ziell“ Mr. und Mrs.?
    Matthias Schweighöfer: „O-Fee-ziell“? Das ist wirklich eine gute Frage. Also wirklich – sehr, sehr gut. „Mr. und Mrs. O-Fee-ziell“ … Chapeau, Wahnsinn. Wir lassen’s euch wissen – und natürlich auch die Welt da draußen, wenn es so weit ist.
    Ruby O. Fee: Genau, wir sagen Bescheid.
    Matthias Schweighöfer: Darf ich dann bitte „O-Fee-ziell“ heißen? „Matthias O-Fee-ziell“ – das wär doch was. (lacht)

    Könnte „Brick“ eigentlich auch eine Fortsetzung vertragen?
    Matthias Schweighöfer: Klar – das Ding hat auf jeden Fall Franchise-Potenzial.
    Ruby O. Fee: Beim Ende ging’s mir so: Ich wollte sofort wissen, wie es weitergeht.
    Matthias Schweighöfer: Das Ende ist wirklich fantastisch. Aber keine Sorge – ich spoilere noch nichts.

    Die Mauer in „Brick“ – steht die eigentlich symbolisch für etwas? Oder ist das reine Popcorn-Unterhaltung?
    Ruby O. Fee: Gute Frage. Uns sind während des Drehs tatsächlich viele Bedeutungen eingefallen – aber das ist inzwischen auch schon eine Weile her ...
    Matthias Schweighöfer: Ganz generell steht die Mauer natürlich für Schutz – aber auch für Eingesperrtsein.

    Also in diesem Fall für beides?
    Matthias Schweighöfer: Genau.

    Im Film will Olivia Tim nach einem Streit verlassen – doch sie kommt nicht aus dem Appartment. Da stellt sich natürlich die Frage: Wer von Ihnen beiden gibt im echten Leben nach einem Streit schneller nach? Und wer schmollt länger?
    Matthias Schweighöfer: Das kommt natürlich auf die Qualität des Streits an – aber eigentlich streiten wir gar nicht.
    Ruby O. Fee: Genau. Ich finde, „streiten“ ist sowieso ein schwieriges Wort.
    Matthias Schweighöfer: Wir diskutieren eher.
    Ruby O. Fee: Oder kommunizieren. Wir versuchen, die Sprache des anderen zu lernen – und das ist manchmal gar nicht so leicht. Man spricht ja nicht immer dieselbe emotionale Sprache. Aber genau das macht’s spannend.
    Matthias Schweighöfer: Und wir sind beide ziemlich gute Nachgeber. Wir sind harmoniebedürftig und benehmen uns nicht wie kleine Kinder, die tagelang nicht miteinander reden. Jeder atmet einmal durch – auf seine Weise – und dann reden wir wieder miteinander.
    Denn genau darum geht’s doch bei jeder Auseinandersetzung: Dass man sich wirklich miteinander auseinandersetzt – nicht voneinander.
    Ruby O. Fee: Miteinander. Genau.

    Eine kleine Schnellfragerunde: Wie muss man sich einen Abend im Hause Schweighöfer-Fee vorstellen: eher Grillen oder Gala?
    Matthias Schweighöfer: Grillen.
    Ruby O. Fee (lacht): Grillen.

    Drama oder Komödie – zum Beispiel bei Netflix?
    Ruby O. Fee: Dramedy!
    Matthias Schweighöfer: Ja, total.
    Dramedy ist ein Muss.

    Planen oder einfach machen?
    Ruby O. Fee: Am liebsten im Moment sein – und dann und wann auch planen. (lacht)
    Matthias Schweighöfer: Das Schöne ist: Ich plane gern – und Ruby macht gern einfach. Aber sie schmiedet auch gern Pläne – und ich mach dann wiederum einfach. Also: gemachter Plan, spontane Umsetzung.
    Ruby O. Fee: Und wenn mal einer zu viel plant oder zu wenig im Moment ist, erinnert der andere ihn daran. Das gleicht sich gut aus.

    Sprachnachricht oder klassischer Anruf?
    Matthias Schweighöfer: Klassischer Anruf.
    Ruby O. Fee: Ja, auf jeden Fall.

    Klingt, als matchen Sie gut miteinander– so wie Yin und Yang, oder?
    Matthias Schweighöfer: Ja, doch – Yin und Yang trifft’s ziemlich gut. Nicht immer, aber oft. Viele Anteile davon passen.

    Aber in welchen Punkten sind Sie sich denn eher ähnlich?
    Matthias Schweighöfer: Ich glaube, wir mögen es beide, auch mal Abstand zu haben – unsere eigene Freiheit. Das ist uns total wichtig.
    Ruby O. Fee: Da ticken wir wirklich sehr ähnlich. Und wir sind beide super kreativ.
    Matthias Schweighöfer: Und Kreativität braucht Raum. Auch für sich allein. Wir haben beide unsere eigenen Projekte, unsere eigenen Ideen – und das ist auch gut so.
    Ruby O. Fee: Gerade das macht’s ja spannend.
    Matthias Schweighöfer: Und dann kommt der Yin-und-Yang-Moment wieder beim Film: Wir fragen uns, was hast du vorbereitet, was ich – und wo finden wir wieder zueinander. Dann schließt sich der Kreis.

    "Brick" startet am 10. Juli bei Netflix | ©Netflix

    Aber in welchen Punkten sind Sie sich denn eher ähnlich?
    Matthias Schweighöfer: Ich glaube, wir mögen es beide, auch mal Abstand zu haben – unsere eigene Freiheit. Das ist uns total wichtig.
    Ruby O. Fee: Da ticken wir wirklich sehr ähnlich. Und wir sind beide super kreativ.
    Matthias Schweighöfer: Und Kreativität braucht Raum. Auch für sich allein. Wir haben beide unsere eigenen Projekte, unsere eigenen Ideen – und das ist auch gut so.
    Ruby O. Fee: Gerade das macht’s ja spannend.
    Matthias Schweighöfer: Und dann kommt der Yin-und-Yang-Moment wieder beim Film: Wir fragen uns, was hast du vorbereitet, was ich – und wo finden wir wieder zueinander. Dann schließt sich der Kreis.

    Matthias, Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass deutsche Produktionen und Talente bei Netflix weltweit sichtbar geworden sind. Fühlen Sie mittlerweile wie so eine Art inoffizieller Netflix-Botschafter?
    Matthias Schweighöfer: Ich liebe Netflix – ganz ehrlich. Die Plattform hat mein Leben verändert. Es ist eine tolle kreative Heimat, in der man sich austoben und großartige Projekte für ein weltweites Publikum umsetzen kann. Und ja – ich wäre sehr gern auch ganz offiziell Netflix-Botschafter.

    Was sind denn Ihre nächsten spruchreifen Projekte?
    Matthias Schweighöfer: „Das Leben der Wünsche“ im Herbst – und natürlich „Brick“.

    Sie sind Schauspieler, Produzenten, Kollegen – und Partner. In welcher Rolle würden Sie den jeweils anderen gern mal sehen, wenn Sie ihn oder sie inszenieren dürften? Sei es als historische Figur, in einem Filmplot oder ganz frei gedacht – und warum?
    Matthias Schweighöfer: Ich würde Ruby tatsächlich gern mal als Regisseurin erleben – und als Produzentin. Da wäre ich sofort dabei! Ich würde am liebsten einen oder zwei Drehtage mitspielen, einfach um zu sehen, wie sie inszeniert. Das würde mich wirklich reizen.
    Ruby O. Fee (lacht): Oh! Ich glaube, ich könnte das tatsächlich. Irgendwann. Mal sehen, wann es so weit ist. Aber ja, das wäre auf jeden Fall eine tolle Herausforderung.

    Man saugt ja auch unglaublich viel Wissen auf, wenn man so tief im Beruf steckt, oder?
    Ruby O. Fee: Absolut. Ich glaube, irgendwann kommt der Punkt, wo man vieles davon ganz intuitiv umsetzen kann.

    Und Ruby, wenn du dann Regie führst: In welcher Rolle würdest du Matthias denn gern mal sehen?
    Matthias Schweighöfer: Ich bin gespannt. (lacht)
    Ruby O. Fee: Mein erster Impuls wäre: als Seemann. Eine Figur mit Tiefe und Rauheit. So jemand, der auf dem Meer ist – ganz allein, wochenlang – und emotional wirklich durch alles durchmuss. Da könnte man alles aus ihm herausholen.

    Warum keine Wohlfühlrolle?
    Ruby O. Fee: Weil ich großen Respekt vor Matthias‘ Bandbreite habe – und was er alles spielen kann. Ich fände es einfach schön, ihm genau dafür mal den Raum zu geben. In einem Film, der das alles zeigt.

    Matthias, wie klingt das für Sie?
    Matthias Schweighöfer: Großartig! Wenn Ruby Regie macht – immer gern. Und wenn wir das gemeinsam produzieren, damit es auch in unserer Hand bleibt, bin ich sowieso dabei. Ich bin für alles offen. Und ich würde mich freuen.

    Ruby, vorletzte Frage: Wann haben Sie zum ersten Mal so richtig gemerkt, dass Matthias Sie schauspielerisch beeindruckt? Sie haben ja vorhin gesagt, Sie würdest ihm gern einmal die Bühne geben, um seine ganze Bandbreite zeigen zu können. Wo hat er Sie da besonders gepackt?

    Ruby O. Fee: Natürlich kenne ich man all seine Filme – aber gerade jetzt, in der Zusammenarbeit mit ihm, merke ich das immer wieder. Wenn wir zum Beispiel über Szenen sprechen oder gemeinsam Filme schauen, ist es total spannend zu sehen, auf welche Momente wir beide achten – und wie intensiv wir uns darüber austauschen. Wir geben uns oft gegenseitig Feedback, und ich liebe diese kreative Energie zwischen uns. Die Art, wie er fühlt, wie er die Welt sieht – das inspiriert mich. Und wenn wir dann gemeinsam proben oder drehen, sehe ich einfach, was da alles in ihm steckt. Ich denke oft, es müsste mal ein richtig starkes Drehbuch geben, das genau das auffängt – damit man all das noch mehr zeigen kann. Genau deshalb war „Brick“ übrigens so spannend für uns, denn wir sind da durch wahnsinnig viele Emotionen gegangen. Und klar, das war nicht unbedingt immer lustig – aber dafür immer tief und intensiv. Und genau das macht’s für mich so besonders.

    Wie hat sich eigentlich die internationale Wahrnehmung auf Sie als Paar verändert – zum Beispiel durch die Netflix-Gaunerkomödie „Army of Thieves“? Gibt es Rückmeldungen aus dem Ausland? Und könnten Sie sich vorstellen, irgendwann ganz nach Amerika zu gehen?
    Ruby O. Fee: Wir leben ja schon in Berlin und in L.A.! Und genau das ist das Schöne an Netflix: Man kann von überall aus kreativ arbeiten. Ob wir von hier Filme machen oder aus den USA – die ganze Welt sieht es. Das öffnet viele Türen und vereint vieles. Ich liebe diese Freiheit … und was die Wahrnehmung betrifft: da müsste man eigentlich andere fragen (lacht).
    Matthias Schweighöfer: Aber klar merken wir es: Wenn wir gemeinsam unterwegs sind – ob in Mexiko, Brasilien oder den USA – kommen die Leute auf uns zu. Nicht unbedingt als Paar, aber als zwei, die zusammengehören. Jeder hat seine eigene Fanbase – und trotzdem ist da dieses Gemeinsame.
    Ruby O. Fee: Das ist schon krass – und einfach ein wunderschönes Geschenk.
    Matthias Schweighöfer: Und es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich Humor, Emotionen oder Filmgeschmack in anderen Ländern funktionieren. Das macht total Spaß – und erweitert den eigenen Blick.

    People
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    Und Ruby, wenn du dann Regie führst: In welcher Rolle würdest du Matthias denn gern mal sehen?
    Matthias Schweighöfer: Ich bin gespannt. (lacht)
    Ruby O. Fee: Mein erster Impuls wäre: als Seemann. Eine Figur mit Tiefe und Rauheit. So jemand, der auf dem Meer ist – ganz allein, wochenlang – und emotional wirklich durch alles durchmuss. Da könnte man alles aus ihm herausholen.

    Warum keine Wohlfühlrolle?
    Ruby O. Fee: Weil ich großen Respekt vor Matthias‘ Bandbreite habe – und was er alles spielen kann. Ich fände es einfach schön, ihm genau dafür mal den Raum zu geben. In einem Film, der das alles zeigt.

    Matthias, wie klingt das für Sie?
    Matthias Schweighöfer: Großartig! Wenn Ruby Regie macht – immer gern. Und wenn wir das gemeinsam produzieren, damit es auch in unserer Hand bleibt, bin ich sowieso dabei. Ich bin für alles offen. Und ich würde mich freuen.

    Ruby, vorletzte Frage: Wann haben Sie zum ersten Mal so richtig gemerkt, dass Matthias Sie schauspielerisch beeindruckt? Sie haben ja vorhin gesagt, Sie würdest ihm gern einmal die Bühne geben, um seine ganze Bandbreite zeigen zu können. Wo hat er Sie da besonders gepackt?

    Ruby O. Fee: Natürlich kenne ich man all seine Filme – aber gerade jetzt, in der Zusammenarbeit mit ihm, merke ich das immer wieder. Wenn wir zum Beispiel über Szenen sprechen oder gemeinsam Filme schauen, ist es total spannend zu sehen, auf welche Momente wir beide achten – und wie intensiv wir uns darüber austauschen. Wir geben uns oft gegenseitig Feedback, und ich liebe diese kreative Energie zwischen uns. Die Art, wie er fühlt, wie er die Welt sieht – das inspiriert mich. Und wenn wir dann gemeinsam proben oder drehen, sehe ich einfach, was da alles in ihm steckt. Ich denke oft, es müsste mal ein richtig starkes Drehbuch geben, das genau das auffängt – damit man all das noch mehr zeigen kann. Genau deshalb war „Brick“ übrigens so spannend für uns, denn wir sind da durch wahnsinnig viele Emotionen gegangen. Und klar, das war nicht unbedingt immer lustig – aber dafür immer tief und intensiv. Und genau das macht’s für mich so besonders.

    Wie hat sich eigentlich die internationale Wahrnehmung auf Sie als Paar verändert – zum Beispiel durch die Netflix-Gaunerkomödie „Army of Thieves“? Gibt es Rückmeldungen aus dem Ausland? Und könnten Sie sich vorstellen, irgendwann ganz nach Amerika zu gehen?
    Ruby O. Fee: Wir leben ja schon in Berlin und in L.A.! Und genau das ist das Schöne an Netflix: Man kann von überall aus kreativ arbeiten. Ob wir von hier Filme machen oder aus den USA – die ganze Welt sieht es. Das öffnet viele Türen und vereint vieles. Ich liebe diese Freiheit … und was die Wahrnehmung betrifft: da müsste man eigentlich andere fragen (lacht).
    Matthias Schweighöfer: Aber klar merken wir es: Wenn wir gemeinsam unterwegs sind – ob in Mexiko, Brasilien oder den USA – kommen die Leute auf uns zu. Nicht unbedingt als Paar, aber als zwei, die zusammengehören. Jeder hat seine eigene Fanbase – und trotzdem ist da dieses Gemeinsame.
    Ruby O. Fee: Das ist schon krass – und einfach ein wunderschönes Geschenk.
    Matthias Schweighöfer: Und es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich Humor, Emotionen oder Filmgeschmack in anderen Ländern funktionieren. Das macht total Spaß – und erweitert den eigenen Blick.