Gérard Depardieu wird verurteilt und vergleicht #MeToo-Bewegung mit Terror-Anschlag

13.05.2025 um 13:00 Uhr
    ©  ddp/abaca press/Jumeau Alexis
    Der französische Schauspielstar Gérard Depardieu sieht sich mit Anschuldigungen von etwa 20 Frauen konfrontiert. Nun erfolgte in zwei Fällen die Verurteilung. | © ddp/abaca press/Jumeau Alexis

    Der französische Schauspielstar Gérard Depardieu muss sich für seine Taten verantworten: Ein Gericht in Paris verurteilte den Filmstar wegen sexueller Übergriffe auf zwei Mitarbeiterinnen am Set zu einer Bewährungsstrafe. Der Schauspieler hatte die Vorwürfe stets bestritten.

    Ein Pariser Gericht hat Gérard Depardieu (76) in einem Verfahren wegen sexueller Übergriffe für schuldig befunden. Der renommierte französische Filmstar erhielt am 13. Mai eine Bewährungsstrafe von 18 Monaten - eine Entscheidung, die der Empfehlung der Staatsanwaltschaft entspricht. Bei der Urteilsverkündung war der Schauspieler nicht zugegen. Die Verurteilung erfolgte aufgrund von Übergriffen auf eine Set-Dekorateurin (54) sowie eine Regieassistentin (34) während der Produktion des Films "Les volets verts" im September 2021 in der französischen Hauptstadt.

    Die beiden Betroffenen schilderten während der Verhandlung die belastenden Ereignisse am Filmset. Beide Frauen berichteten von ungewollten Berührungen an intimen Körperstellen durch den Schauspieler. Die Regieassistentin beschrieb ihren Zustand während der Übergriffe als "versteinert". Sie betonte nachdrücklich: "Ich habe Nein gesagt. Ich hatte Angst."

    Der Schauspieler wehrte sich vehement gegen die Anschuldigungen. Im Gerichtssaal verwies er auf eine mediale Kampagne zur Rufschädigung. Gegenüber "Le Monde" gab er zu, durchaus "vulgär, grob, unanständig" zu sein, bekräftigte jedoch, "niemals jemanden betatscht" zu haben. In seiner Stellungnahme griff er die #MeToo-Bewegung scharf an und bezeichnete sie nach Angaben des "The Guardian" als etwas, das sich "zu einem Terroranschlag" entwickle.

    Nach einer gesundheitsbedingten Verschiebung im Vorjahr startete der Prozess am 24. März in Paris. Die Staatsanwaltschaft zeigte sich nach vier Verhandlungstagen von Depardieus Schuld überzeugt und plädierte für eine 18-monatige Bewährungsstrafe. Wie "Le Monde" berichtet, wurden zusätzlich eine Geldstrafe von 20.000 Euro, psychologische Betreuung sowie die Registrierung in einer Sexualstraftäter-Datenbank gefordert.

    Serie von Anschuldigungen gegen den Filmstar

    Die aktuelle Verurteilung reiht sich in eine längere Liste von Vorwürfen ein. Insgesamt haben etwa 20 Frauen Anschuldigungen gegen den Schauspielstar erhoben, darunter zwei Vergewaltigungsvorwürfe. Einige Verfahren wurden wegen Verjährung eingestellt. Die Schauspielerin Charlotte Arnould (29) initiierte 2018 als erste rechtliche Schritte gegen Depardieu. Im Sommer 2024 beantragte die Staatsanwaltschaft in Paris ein weiteres Verfahren wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung, über dessen Eröffnung ein Untersuchungsrichter noch entscheiden wird.

    (ki/ae/spot)

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