Erste Streikfolgen: Netflix streicht diese 6 Highlights 2023

Katharina Happ
03.08.2023 um 17:00 Uhr
    YunJee Kim, Billy Magnussen, Úrsula Corberó, Kevin Hart, Gugu Mbatha-Raw and Vincent D’Onofrio  im Netflix-Film "Lift" | © Netflix/Christopher Barr
    ©Netflix/Christopher Barr

    Bislang schien der Hollywood-Streik vielleicht vielen noch fern, aber erreichten die Folgen auch uns: Netflix muss sechs hochkarätige Streaming-Highlights aus dem Programm streichen.

    Gerade gestern signalisierten einige Produzenten, dass sie sich mit den Gewerkschaften von Autor*innen und Darsteller*innen in Hollywood an den Verhandlungstisch setzen wollen. Nach fast 100 Tagen Streik das erste vielversprechendere Zeichen für eine Annäherung. Ob man da bald zu einer Einigung kommt, ist allerdings fraglich. Selbst wenn man sehr optimistisch ist: Schon jetzt haben sich Drehpläne und Starttermine verschoben - andere Projekte werden vielleicht ganz gestrichen werden.

    Welche Titel Netflix 2023 streichen muss

    Sechs Filme sind es, die zumindest nicht mehr dieses Jahr erscheinen werden. Über ihren Start freuen wir uns natürlich auch 2024, aber der Mangel an Neuheiten wird sich 2023 vermutlich noch bemerkbar machen. Auch bei schon abgedrehten Filmen/Serien gibt es ein Problem: Die Stars können aktuell keinerlei Interviews geben, Fotos machen, Shows besuchen - alles wichtige Öffentlichkeitsarbeit für teure Produktionen.

     Bedenken muss man außerdem, dass gefragte Stars vor und hinter der Kamera nicht nur ein Projekt im Kalender haben. Klappt der vorgesehene Termin nicht, kanns schwierig bis unmöglich werden, Film oder Serie noch zeitnah zu realisieren, weil schon wieder andere vertraglich vereinbarte Drehs anstehen.

    Aber zu den Netflix-Filmen, auf die wie dieses Jahr verzichten müssen:

    Lift - ursprünglich 25. August 2023, jetzt 12. Januar 2024

    Actionthriller mit Kevin Hart, Gugu Mbatha-Raw (Renslayer in "Loki") Úrsula Corberó (Tokio in "Haus des Geldes") Sam Worthington (Jake Sully in "Avatar") Jacob Batalon (Ned in "Spider-Man"). Plot: Ein Meisterdieb und sein internationales Spezialistenteam werden vom FBI beauftragt, an Bord einer 777 auf dem Passagierflug von London nach Zürich einen fast unmöglichen scheinenden Raub durchzuführen. Denn nur so kann ein Terroranschlag verhindert werden. 

    Damsel - ursprünglich 13. Oktober 2023, jetzt 2024

    Fantasyfilm mit Millie Bobby Brown, Angela Basset, Nick Robinson. Story: Eine junge Frau sagt zu, einen hübschen Prinzen zu heiraten - nur um herauszufinden, dass dessen Familie sie nur als Opfer engagiert hat, um uralte Schulden zurückzuzahlen. Als sie in eine Höhle mit einem feuerspeienden Drachen geworfen wird, bleiben ihr nur ihr Mut und ihrr Klugheit, um zu überleben.

    A Family Affair - ursprünglich 17. November 2023, jetzt 2024

    Romantikkomödie mit Nicole Kidman, Zac Efron und Joey King. Story: Romantisch-lustiges Verwirrspiel um Liebe, Identität und Co. um einen Filmstar, seine Assistentin und deren Mutter, in die sich der Leinwandheld verguckt.

    Players - ursprünglich Herbst 2023, jetzt 2024

    Romantikkomödie mit Gina Rodriguez, Damon Wayans Jr. und Tom Ellis. Story: Die New Yorker Sportjournalistin Mack hat Jahre damit verbracht, Flirtstrategien mit ihrem besten Freund Adam und ihrer Clique zu entwerfen. Doch als sie sich unerwartet in eins ihrer "Zielobjekte" tatsächlich verguckt, müssen sie lernen, wie es ist, wenn's kein Spiel oder Wettbewerb ist - sondern das wahre Leben bzw. die wahre Liebe.

    Spaceman - ursprünglich Ende 2023, jetzt 2024

    Weltraumdrama mit Adam Sandler. Story: der tschechische Astronaut Jakub, begibt sich auf eine gefährliche Solomission ins All am Rande des Sonnensystems. Trotz regelmäßiger Kommunikation zerbricht dort seine Ehe - und dann scheint auch noch eine mysteriöse Kreatur sein Raumschiff betreten zu haben. 

    Shirley - ursprünglich Ende 2023, jetzt 2024

    Filmbiografie mit Regina King. Story: Der Film widmet sich dem Leben von Shirley Chisholm, US-amerikanische Politikerin und die erste afroamerikanische Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus. Sie kandidierte 1972, als erste Frau der Demokraten und erste Afroamerikanerin überhaupt, für die Präsidentschaft, unterlag aber George McGovern in der Vorwahl.

    Zum Schluss noch eine Info, für alle, die sich vielleicht fragen, wieso die Stars in Hollywood streiken, obwohl sie Millionen verdienen? Weil die mit den Millionen nur der allerkleinste Teil sind. Über 80 Prozent der Darsteller*innen verdient so wenig pro Jahr, dass sie nicht einmal eine Krankenversicherung haben und oft mehrer Nebenjobs übernehmen müssen, um sich das Schauspielen leisten zu können. Das betrifft auch schon bekannte Charaktere in bekannten Serien, die aber eben nicht zu den absoluten Hauptfiguren gehören. Insofern ist's vielleicht ärgerlich, wenn Filme und Fortsetzungen verschoben werden: Aber hier wird tatsächlich um den Lebensunterhalt gekämpft.