"Drunter und drüber": Nicholas Ofczarek hatte auf dem Friedhof wenig zu lachen

09.05.2025 um 16:15 Uhr
    "Drunter und drüber": Nicholas Ofczarek hatte auf dem Friedhof wenig zu lachen | © Prime Video
    Heli Wondratschek (Nicholas Ofcza - rek) fährt die Blumen zur nächs - ten Beerdigung. | ©Prime Video

    Zwischen Grabsteinen, Gestecken und Machtkämpfen: Das Erfolgsduo Ofczarek und Jentsch ist bei Prime Video wieder vereint.

    Ein Artikel von Nina Lütjens für unser Magazin STREAMING

    Die Wiener sind bekannt für ihren schrägen Humor, wenn es um das Thema Tod geht – und haben eine skurrile Leidenschaft für Friedhöfe. „Im Wienerischen ist der Ausdruck für Leichenbestatter Pompfüneberer. Das klingt ja irgendwie auch verniedlichend, nett. Und wenn man sich mal anschaut, was es im Fanshop des Zentralfriedhofs gibt, von Luftmatratzen in Form eines Sargs hin zu Schürzen mit Sprüchen wie ,Ich nasche bis zur Asche‘, hat das einfach einen Schmäh“, erklärt Produzentin Constanze Schumann. Genau diese Klischees nimmt die neue österreichische Prime-Video-Serie „Drunter und Drüber“ auf die Schippe.

    Heli Wondratschek (Nicholas Ofczarek) liebt seinen Job als Vizeverwalter des Friedhofs Donnersbach, kennt jeden Gesetzesparagrafen aus - wendig und hasst Kaffeepausen mit den Kollegen. Als sein Chef von einer wackeligen Grabstatue erschlagen wird, ist er „nur noch einen Stempel davon entfernt“, den Posten zu übernehmen. Der Traum von der Beförderung gerät jedoch ins Wanken, als ihm Ursula Fink (Julia Jentsch) vom Stadtamt als neue Chefin vorgesetzt wird. Die ehe - malige Büroangestellte war vorher für Hundeparks und Kinderspielplätze zu - ständig und hat keine Ahnung von dem Geschäft mit dem Tod. Heli lässt keine Gelegenheit aus, um sie mit ihrer Unwissenheit bloßzustellen. Doch als klar wird, dass der Friedhof geschlossen werden soll, ist es Zeit, das Kriegsbeil zu begraben.

    Gedreht wurde „Drunter und Drüber“ im Frühjahr bis Sommer 2023 in Wien und Umgebung, wobei der Friedhof Hernals als Kulisse für den fiktiven Friedhof Donnersbach dient. Die Innenaufnahmen entstanden in der nahen Klinik Penzing. Nach der erfolgreichen Sky-Thrillerserie „Der Pass“ ist es bereits die zweite Zusammenarbeit von Ofczarek und Jentsch. Sonst gibt es aber keine Gemeinsamkeiten.

    „Endlich mal was ganz anderes nach den vielen gruseligen Mordfällen. Ich habe schon lange nach etwas Leichterem, Schrägem, Humorvollem in einer Erzählung gesucht. Das hat sich bei ‚Drunter und Drüber‘ erfüllt“, freut sich Jentsch. „Ich habe es als sehr besonders empfunden, dass man mit dem gleichen Spielpartner wieder besetzt wird. Das habe ich noch nie erlebt. Dann auch noch in einem anderen Genre. Es ist ein totales Geschenk, wenn man auf eine vertraute Zusammenarbeit aufbauen kann und sich in zwei völlig neuen Charakteren auf neue Entdeckungsreise begibt.“

    Obwohl die Serie humorvoll angelegt ist, sieht Regisseur Christopher Schier („Tatort“) sie als ernst zu nehmende Komödie. „Wir haben in Österreich eine große Tradition, mit dem Tod humorvoll umzugehen“, erzählt er der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Ofczarek kann sich nur anschließen. „Es ist sehr ernsthaft zu spielen. Ein gutes Zeichen ist immer, wenn man beim Drehen nicht lacht. So bald zu viel gelacht wird, deutet das auf ein enttäuschendes Resultat hin. Wir lachen überhaupt nicht. Wir spielen das wie ein Drama.“ Ansonsten werde es „sehr flach und für den Zuseher als solches erkennbar und nicht mehr wirklich interessant“.

    Dass sich Komödie und Tod nicht aus - schließen, haben in der Vergangenheit schon Produktionen wie „Der Tatortreiniger“, „Achtsam Morden“ und „Vier Frauen und ein Todesfall“ sowie die US-Serien „Six Feet Under – Gestorben wird immer“ und „The Good Place“ bewiesen. „Drunter und Drüber“ ist ein würdiger Nachfolger. Mit dieser traumhaften Besetzung, den witzigen Figuren und der skurrilen Geschichte ist der Erfolg bereits so sicher wie das Amen in der Kirche.

    Fazit: Zum Totlachen – schwarzhumorige Comedy-Serie mit grandioser Besetzung

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