Der Tod ist für Walter Sittler ein ständiger, unausweichlicher Begleiter

20.01.2023 um 15:46 Uhr
    Eine Begegnung mi folgen: Hermann (Walter Sittler) und Hanne (Andrea Sawatzki). | © ARD
    Eine Begegnung mit Folgen: Hermann (Walter Sittler) und Hanne (Andrea Sawatzki). | ©ARD

    Ernste Themen humorvoll verpackt: Andrea Sawatzki und Walter Sittler sind in „Sterben ist auch keine Lösung“auf der Suche nach Lebensfreude im Alter.

    Alter, Krankheit, Tod: Das sind eigentlich keine heiteren Themen. Dass es dennoch möglich ist, auf humorvolle Weise damit umzugehen, zeigt nun die romantische Komödie „Sterben ist auch keine Lösung“ (Fr, 20. Januar, 20.15 Uhr im Ersten). Großen Anteil daran haben die beiden Hauptdarsteller Andrea Sawatzki und Walter Sittler. Letzterer spielt Hermann, einen unglücklichen Intellektuellen, der vor Jahren, nach dem Tod seiner Frau, die Lust am Dasein verlor. Als er zudem eine Krebsdiagnose erhält, beschließt er, seinem Leben ein Ende zu setzen.

    Aber dann lernt er zufällig die resolute Hanne kennen. Die beiden scheinen zunächst wie Feuer und Wasser – doch Hanne weckt sein Interesse: Die Apothekerin hat ein Faible für giftige Substanzen – und bereits drei Ehemänner verloren. Also hält Hermann sie für eine „schwarze Witwe“, die ihre Männer mordet, ihm bei seinem Plan also nützlich sein könnte.

    Trailer: Sterben ist auch keine Lösung

    Andrea Sawatzki hatte viel Spaß an ihrer Figur: „Ich hatte Lust auf diese schräge, unkonventionelle Frauenrolle. Auf eine Person, die einerseits ziemlich vorlaut erscheint, aber trotzdem hochsensibel ist.“ Hanne ist aktiv, emotional und weiß, was sie will. So weckt sie die Lebensgeister des Witwers, der sich von ihrer Spontaneität anstecken lässt. Er verliebt sich und entdeckt so wieder den Spaß am Leben.

    Walter Sittler spielt Hermann leicht kauzig, was ihn trotz seines Pessimismus liebenswert macht. Immer wieder scheitert er trotz guter Absichten im zwischenmenschlichen Bereich: „In schwierigen, meinetwegen auch tragischen Situationen alles richtig machen zu wollen führt oft zur Überforderung, die aber nicht zugegeben werden kann“, sagt der Schauspieler, der darin ein allgemeines Problem sieht: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der man eigentlich nichts ,falsch‘ machen darf. Eine letztlich ausweglose Situation.“

    Walter Sittler als lebensmüder Hermann. | ©ARD

    Die Auseinandersetzung mit Alter und Sterben schreckt Walter Sittler nicht: „Das sind Themen, die mich schon lange begleiten. In einer großen Familie wie der meinen sind das ständige, unausweichliche Begleiter.“

    Sittler hat sieben ältere Geschwister. Auch seinen 70. Geburtstag im Dezember nahm er gelassen. Schließlich hat das Alter ja auch Vorteile: „Ich rege mich nicht mehr so schnell auf. Wenn ich sehe, dass etwas schiefgeht und ich es nicht mehr ändern kann, dann geht es halt schief.“ Weil er sein Leben aktiv gestaltet, denkt er noch nicht an Rente und Ruhestand, sondern will seinen geliebten Beruf weiter ausüben. „Die Neugierde an dem, was noch kommt, ist immer noch groß.“

    „Sterben ist auch keine Lösung“: Fr, 20. Januar, 20.15 Uhr im Ersten