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„Der Schwarm“: Wie realistisch ist die Serie?

06.03.2023 um 17:28 Uhr
    Der Schwarm Doku | © ZDF/Staudinger + Franke / [M] Serviceplan Zwei spannende TV-Dokus beleuchten den Wahrheitsgehalt von Schätzings Ökothriller | ©ZDF/Staudinger + Franke / [M] Serviceplan

    Globale Tsunamis und Qualleninvasionen, Wale, die Menschen attackieren: Mit Horrorszenarien wie diesen hat Frank Schätzing 2004 weltweit Millionen von Lesern für die Meeresbiologie sensibilisiert. Welche Visionen des Erfolgsautors waren richtig, welche falsch?

    Die Antwort darauf geben zwei TV-Dokus, die die Ausstrahlung der Serie flankieren. Wir haben die Polar- und Tiefseeforscherin Prof. Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut gefragt, wie realistisch Schätzings Szenarien sind. Die 55-Jährige stand den Serienmachern als wissenschaftliche Beraterin mit Rat und Tat zur Seite.

    Viele Phänomene der Serie sind real

    Boetius: „Prinzipiell gilt, dass Schätzing bereits 2004 auf Basis der Forschung viele Probleme thematisierte, die real existieren und seitdem sogar noch schlimmer wurden, beispielsweise den gestiegenen CO2-Gehalt der Atmosphäre.“ Doch auch Walangriffe auf Menschen, wie sie sich im Buch ereignen, seien absolut realistisch.

    Das, so Boetius, habe etwa der portugiesische Segler Miguel Nicolau 2022 erfahren: „Das Einzige, was nach einem Orca-Angriff aufs Ruder seines zwölf Meter langen Boots übrigblieb, waren Fotos seines gesunkenen Gefährts, das in 130 Metern Tiefe am Meeresgrund liegt.“ Böse Absicht? Keineswegs. Die Wale wollten nur mit dem Ruder spielen. Und ja, selbst Eiswürmer, die sich am Meeresboden in Methanhydrat bohren, existieren laut Boetius: „Sie ‚grasen‘ die Oberfläche des Eises ab, weil dort Bakterien wachsen.“ Einen globalen Tsunami könnten die Würmer aber nicht auslösen – zum Glück.

    Passend zum Thema: Die Dokumentationen „Wie gefährlich sind Wale?“ (6. März) und „Welche Bedrohungen lauern im Meer?“ (8. März) laufen jeweils um 21.45 Uhr im ZDF.