Otto Waalkes spricht im Interview über seine Teilnahme an der Comedyserie ,,LOL: Last One Laughing‘‘, wie er sich vorbereitet hat und warum er nicht über seine eigenen Witze lacht.
Ein Interview von Mike Powelz.
Mit dieser Besetzung überrascht Michael Bully Herbig alle: Comedy-Urgestein Otto Waalkes ist in Staffel 5 des Erfolgsformats „LOL: Last One Laughing“ dabei! Gemeinsam mit ihm kämpfen seine Kollegen Torsten Sträter, Ina Müller, Hazel Brugger, Elyas M’Barek, Michael Kessler, Mirja Boes, Meltem Kaptan, Ralf Schmitz und Olaf Schubert darum, nicht zu lachen. HÖRZU traf den 75-jährigen Waalkes zum Gespräch über guten und schlechten Humor, Bully Herbig, pointierte Witze – und seine Geburt.
OTTO WAALKES: Der Reiz des Formats liegt darin, dass man viel lernen kann, wenn man mit so vielen anderen Comedians in einem Raum zusammen ist. Die sind das schwierigste Publikum für einen Komiker wie mich. Aber nachdem mich Bully beruhigt hat und ich gemerkt habe, dass wenigstens er über mich lachen kann, habe ich endlich zugesagt. Was tut man nicht alles für gute Freunde? Von meiner Gage habe ich mir übrigens diesen Pulli gekauft, den ich gerade trage. Schön warm ist der, und ganz kuschelig.
Ob das wirklich ein Vorteil ist? Man könnte ja auch leicht den Mut verlieren, wenn man sieht, wie sich die Kollegen abgemüht haben – und keiner aus der Gruppe lacht. Aber natürlich habe ich durch die ersten vier Staffeln gemerkt, was funktioniert und was nicht. Klar, das war ein Erfahrungsprozess.
Bei mir reicht eine Mütze. Damit kann man schön spontan komisch sein.
Die Atmosphäre war für mich nicht so ungewohnt. Ich habe sie ähnlich wie beim Dreh meiner „7 Zwerge“-Filme empfunden. Da war ich ebenfalls mit einem Haufen deutscher Komiker zusammen – und das wochenlang. Das härtet ab.
Nein, zumindest habe ich keine gefunden. Das ständige Beobachtetwerden war die absolute Härte: Big Bully is watching you! Die Kameras nehmen wirklich jede noch so kleine Regung auf.
Gute Frage. Sie erinnert mich an die eines Reporters nach einem verlorenen Bayern München-Spiel. Da wurde Thomas Müller gefragt: „Wie fühlen Sie sich nach so einer überraschenden Niederlage?“ Müllers Antwort: „Genauso fühlt sich ein Komiker, wenn ein Gag nicht belacht wird.“
Mit einem Überraschungseffekt. Vorm Dreh habe ich mir vorgenommen, möglichst nicht komisch zu sein – und die anderen dann aus dem Stand heraus mit Gags zu überrumpeln.
Ganz einfach! Die alte Regel, dass man nicht über seine eigenen Witze lachen sollte, funktioniert auch hier. Das Lachen bleibt dann dem Zuschauer überlassen.
Weil es nicht gut ist, wenn man anfängt zu lachen, sobald man einen Witz erzählt. Nein, das geht gar nicht. Über meine eigenen Witze lachen kann ich nur, wenn ich mir meine Shows später anschaue und mich selbst köstlich darüber amüsiere.
Versuchen Sie es doch einmal! Erzählen Sie einen spontanen Witz!
(Otto lacht) Der war gut! Und jetzt meiner: Fragt ein Schüler die Lehrerin: „Frau Schröder?“ „Ja?“ „Frau Schröder, sind Sie eigentlich verheiratet?“ „Nein, noch nicht – aber eines Tages werde ich einen Mann haben.“ „Nehmen Sie doch mich.“ „Ich sagte doch: Ich will einen Mann und kein Kind.“ „Wir können ja verhüten …“
Heinz Erhardt war schon eins meiner Vorbilder, den habe ich sogar noch live erlebt. Peter Frankenfeld, Lou van Burg, Hans Joachim Kulenkampff – ich fand sie alle lustig. Sogar das Ohnsorg-Theater. Wir hatten ja nichts anderes.
Nein, aber meine Mama hat sich wahnsinnig gefreut, dass ich überhaupt auf die Welt gekommen bin. Und soweit ich weiß, habe ich bei meiner Geburt direkt „Holladahidi – hier bin ich!“ gerufen.
Vielleicht wieder ein Bilderbuch wie „Ganz große Kunst“. Ich male jedenfalls fleißig weiter.
Ab dem 28. März ist die fünfte Staffel von „LOL: Last One Laughing“ über Amazon Prime Video verfügbar.