,,Das ist der Wahnsinn!‘‘: Otto Waalkes im Exklusiv-Interview über seine Teilnahme an ,,LOL‘‘

28.03.2024 um 13:15 Uhr
    Otto Waalkes | © IMAGO/dts Nachrichtenagentur Otto Waalkes mischt in der fünften Staffel von „LOL: Last One Laughing“ mit. | ©IMAGO/dts Nachrichtenagentur

    Otto Waalkes spricht im Interview über seine Teilnahme an der Comedyserie ,,LOL: Last One Laughing‘‘, wie er sich vorbereitet hat und warum er nicht über seine eigenen Witze lacht.

    Ein Interview von Mike Powelz.

    Mit dieser Besetzung überrascht Michael Bully Herbig alle: Comedy-Urgestein Otto Waalkes ist in Staffel 5 des Erfolgsformats „LOL: Last One Laughing“ dabei! Gemeinsam mit ihm kämpfen seine Kollegen Torsten Sträter, Ina Müller, Hazel Brugger, Elyas M’Barek, Michael Kessler, Mirja Boes, Meltem Kaptan, Ralf Schmitz und Olaf Schubert darum, nicht zu lachen. HÖRZU traf den 75-jährigen Waalkes zum Gespräch über guten und schlechten Humor, Bully Herbig, pointierte Witze – und seine Geburt.

    HÖRZU: Herr Waalkes, wie hat Bully es geschafft, Sie zur Teilnahme an Staffel 5 von „LOL: Last One Laughing“ zu überreden?

    OTTO WAALKES: Der Reiz des Formats liegt darin, dass man viel lernen kann, wenn man mit so vielen anderen Comedians in einem Raum zusammen ist. Die sind das schwierigste Publikum für einen Komiker wie mich. Aber nachdem mich Bully beruhigt hat und ich gemerkt habe, dass wenigstens er über mich lachen kann, habe ich endlich zugesagt. Was tut man nicht alles für gute Freunde? Von meiner Gage habe ich mir übrigens diesen Pulli gekauft, den ich gerade trage. Schön warm ist der, und ganz kuschelig. 

    Sie konnten sich vorab vier Staffeln von „LOL“ ansehen. Hat das geholfen?

    Ob das wirklich ein Vorteil ist? Man könnte ja auch leicht den Mut verlieren, wenn man sieht, wie sich die Kollegen abgemüht haben – und keiner aus der Gruppe lacht. Aber natürlich habe ich durch die ersten vier Staffeln gemerkt, was funktioniert und was nicht. Klar, das war ein Erfahrungsprozess. 

    Welche Requisiten sind bei Ihnen zum Einsatz gekommen?

    Bei mir reicht eine Mütze. Damit kann man schön spontan komisch sein.

    Was ist es für ein Gefühl, mit tollen Kollegen in einem Raum zu stecken?

    Die Atmosphäre war für mich nicht so ungewohnt. Ich habe sie ähnlich wie beim  Dreh meiner „7 Zwerge“-Filme empfunden. Da war ich ebenfalls mit einem Haufen deutscher Komiker zusammen – und das wochenlang. Das härtet ab.

    Gibt es im „LOL“-Studio geheime Ecken, wo man am ehesten sicher ist?

    Nein, zumindest habe ich keine gefunden. Das ständige Beobachtetwerden war die absolute Härte: Big Bully is watching you! Die Kameras nehmen wirklich jede noch so kleine Regung auf.

    Mal ehrlich: Wie fühlt es sich für einen Komiker an, wenn er witzig ist, aber keiner über ihn lacht?

    Gute Frage. Sie erinnert mich an die eines Reporters nach einem verlorenen Bayern München-Spiel. Da wurde Thomas Müller gefragt: „Wie fühlen Sie sich nach so einer überraschenden Niederlage?“ Müllers Antwort: „Genauso fühlt sich ein Komiker, wenn ein Gag nicht belacht wird.“ 

    Mit welcher Strategie wollten Sie Ihre Konkurrenten zum Lachen bringen?

    Mit einem Überraschungseffekt. Vorm Dreh habe ich mir vorgenommen, möglichst nicht komisch zu sein – und die anderen dann aus dem Stand heraus mit Gags zu überrumpeln.

    Was ist Ihrer Meinung nach das Erfolgsgeheimnis von „LOL“?

    Ganz einfach! Die alte Regel, dass man nicht über seine eigenen Witze lachen  sollte, funktioniert auch hier. Das Lachen bleibt dann dem Zuschauer überlassen.

    Und warum sollte man nicht über seine eigenen Witze lachen?

    Weil es nicht gut ist, wenn man anfängt zu lachen, sobald man einen Witz erzählt. Nein, das geht gar nicht. Über meine eigenen Witze lachen kann ich nur, wenn ich mir meine Shows später anschaue und mich selbst köstlich darüber amüsiere.

    Wie schwer ist es, Sie zum Lachen zu bringen?

    Versuchen Sie es doch einmal! Erzählen Sie einen spontanen Witz!

    Okay. Gehen zwei Typen durch den Wald – und finden ein Bein. Sagt der erste: „Hui, ein Bein!“ Dann gehen sie weiter. Kurz darauf finden sie einen Arm. Meint der zweite: „Huch, ein Arm!“ Sie gehen weiter. Zuletzt finden sie einen Kopf. Meint der erste: „Huch, das ist ja Hans! Dem wird doch wohl hoffentlich nichts passiert sein?“

    (Otto lacht) Der war gut! Und jetzt meiner: Fragt ein Schüler die Lehrerin: „Frau Schröder?“ „Ja?“ „Frau Schröder, sind Sie eigentlich verheiratet?“ „Nein, noch nicht – aber eines Tages werde ich einen Mann haben.“ „Nehmen Sie doch mich.“ „Ich sagte doch: Ich will einen Mann und kein Kind.“ „Wir können ja verhüten …“

    Welche Komiker haben sie geprägt?

    Heinz Erhardt war schon eins meiner Vorbilder, den habe ich sogar noch live erlebt. Peter Frankenfeld, Lou van Burg, Hans Joachim Kulenkampff – ich fand sie alle lustig. Sogar das Ohnsorg-Theater. Wir hatten ja nichts anderes.

    Haben Sie Ihre Mutter mal gefragt, ob Sie schon mit einem Lachen geboren wurden?

    Nein, aber meine Mama hat sich wahnsinnig gefreut, dass ich überhaupt auf die  Welt gekommen bin. Und soweit ich weiß, habe ich bei meiner Geburt direkt „Holladahidi – hier bin ich!“ gerufen. 

    Ihr nächstes Projekt?

    Vielleicht wieder ein Bilderbuch wie „Ganz große Kunst“. Ich male jedenfalls fleißig weiter.

    Ab dem 28. März ist die fünfte Staffel von „LOL: Last One Laughing“ über Amazon Prime Video verfügbar.