Blutiger Straßenmord im "Amsterdam-Krimi": Parallelen zum realen Fall Peter de Vries

08.05.2025 um 15:45 Uhr
    Ein junger Mann und ein älterer Mann sitzen schweigend und nachdenklich auf einer Parkbank, umgeben von dichtem Grün. | © ARD Degeto Film/Dinand van der Wal
    Wie wurde der junge Anouar (Hamza Iallouchen, links) zu einem eiskalten Killer, der offenbar im Auftrag der Mafia handelte? Alex Pollack (Hannes Jaenicke) versucht ihn mit geschickten Fragen zum Reden zu bringen. Doch der Junge schweigt. Zunächst ... | ©ARD Degeto Film/Dinand van der Wal

    Im ersten von zwei neuen „Amsterdam-Krimis“ wird heute ein scheinbar harmloser Familienvater kaltblütig erschossen, doch schnell wird klar: Das Opfer war womöglich gar nicht das eigentliche Ziel. Während die Polizei fieberhaft nach den Tätern sucht, führt eine überraschende Begegnung mit einer alten Bekannten Ermittler Alex Pollack auf eine neue Spur.

    Ein Toter, auf offener Straße hingerichtet, ein verletzter Polizist und zwei bewaffnete Täter auf der Flucht. Die Lage: unklar! Wie gewohnt, wird auch im neunten Film der ARD-Reihe "Der Amsterdam-Krimi - Der falsche Tote" heute Abend nicht lange gefackelt.

    Alex Pollack (Hannes Jaenicke) und seine neue Kollegin Zoe (Einstand für Rose-Anne van Elswijk) werden von Alex' Freund Bram de Groot (Fedja van Huêt), Leiter des Krisenstabs, zum Tatort geschickt. Parallel sucht man auf Hochtouren und mit modernstem technischen Equipment nach den Flüchtigen. Der Vorfall macht in den sozialen Medien schnell die Runde, Videos werden veröffentlicht, spekulative und Panik machende Nachrichten verbreitet: "Geht in Deckung! Die schießen um sich! Araber!"

    Die Täter, zwei junge Männer, scheinen keine Profis zu sein, so nervös und orientierungslos hetzen sie durch die Stadt. Als sie schließlich in eine Bar fliehen, kann die Polizei zumindest einen von ihnen, den Teenager Anouar (Hamza Iallouchen), fassen, sein Komplize entkommt erneut. Alex versucht, Anouar zum Sprechen zu bringen. Immer wieder wird man im Lauf des Films in Rückblenden Erinnerungen des jungen Mannes sehen - an unbeschwerte Zeiten mit seiner älteren Schwester, aber auch bei ersten Schießübungen. Wie und weshalb wurde aus dem fröhlichen Jungen ein Mörder?

    Anlehnung an den realen Fall Peter de Vries?

    Dann der Schock: Das Opfer Frank van Hoogendijk (Rik Engelgeer), ein eher biederer Familienvater, der beim Bauamt arbeitete, war vermutlich gar nicht das Ziel des Anschlags. Ein "Vergismoord" - ein Verwechslungsmord, wie es ihn in Holland zuletzt häufiger gab? Es scheint so. Denn direkt am Tatort lebt der Anwalt Dr. Versteijnen (Christian Cadenbach). Er ist auf organisierte Kriminalität spezialisiert, aktuell vertritt er den Kronzeugen in einem Prozess gegen Mitglieder der sogenannten Fès-Mafia - Fès ist die drittgrößte Stadt Marokkos. Und in der Tat: Versteijnens Überwachungskamera zeigt die Täter vor seiner Tür, inklusive eines wichtigen Details - Tätowierungen, die auf die Zugehörigkeit zur Fès-Mafia schließen lassen.

    Der Fall erinnert unweigerlich an den Mord an dem niederländischen Journalisten Peter de Vries im Jahr 2021. Auch er wurde mitten in Amsterdam erschossen. Er hatte regelmäßig über das organisierte Verbrechen im Land berichtet und sich damit Feinde gemacht. Für den Mord verantwortlich war die sogenannte "Mocro-Mafia" - ein Sammelbegriff für Gruppierungen, die ihren Ursprung in der marokkanisch-niederländischen Bevölkerung haben.

    Überraschende Wendungen

    Die Bevölkerung und die sensationsheischende Presse fordern Informationen. Auch die Politik ist in Aufruhr. Ein Mafiamord, das könnte die anstehende Wahl massiv beeinflussen. Die Bürgermeisterin Susanne Verbeek (Tanja Jess) drängt Bram, die Informationen noch zurückzuhalten. Ein Dilemma für den korrekten Polizisten.

    Dann nimmt der Fall plötzlich eine unerwartete Wendung, als Alex bei der Befragung der Witwe des Mordopfers Hoogendijk merkt, dass sie beobachtet werden. Er nimmt die Verfolgung auf - immer eine gute Gelegenheit, malerische Amsterdam-Bilder einzufangen - und staunt nicht schlecht, als er vor der Flüchtenden steht: keiner Geringeren als seiner Ex-Kollegin und großen Liebe Katja Wolf. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer bleibt der Überraschungseffekt insofern zunächst aus, als Katja nicht, wie in den frühen Filmen der Reihe, von Alice Dwyer dargestellt wird, sondern von Adina Vetter. Doch Pollacks Blicke sprechen Bände. Ebenso wie Katjas Aussage: "Wir sind nicht mehr im selben Team, Alex." Und sie schiebt einen Satz nach, der entscheidend für die weiteren Ermittlungen sein wird: "Lass dich nicht von Hoogendijks spießiger Fassade blenden. Es ist nie so, wie es scheint, Alex ..."

    Mafiamorde, Presse, Politik und Populismus: Die Amsterdamer Ermittler müssen einmal mehr unterschiedlichste Fäden zusammenführen, um schließlich auf die richtige Spur zu kommen. Und während SOKO-Leiter Bram nicht nur mit der Trennung von seiner Frau Antje zu kämpfen hat, sondern auch mit polizeiinternen Querelen, wirft Alex die Begegnung mit Katja ziemlich aus der Bahn. Wie es weitergeht, ist womöglich bereits am kommenden Donnerstag in "Der Amsterdam-Krimi - Die letzte Zeugin" zu erfahren.

    Quelle: teleschau / Susanne Bald

    "Der Amsterdam-Krimi: Der falsche Tote" - Do. 08.05. - ARD: 20.15 Uhr

    „Der Amsterdam-Krimi“: Darum ist Hannes Jaenicke großer Amsterdam-Fan

    Geschichte, Grachten und große Kunst: Schauspieler Hannes Jaenicke erzählt exklusiv in HÖRZU, was ihn an der niederländischen Metropole so fasziniert. Ein Artikel von HÖRZU Reporterin Melanie Koch Seine Liebe zu den Niederlanden entdeckte der Schauspieler Hannes Jaenicke schon früh: „Als ich Kind war, hat meine Oma im Sommer immer die ganze Familie in Domburg an der holländischen Nordseeküste zusammengetrommelt“, erzählt er im Gespräch mit HÖRZU. „Eine wunderbar unbeschwerte Zeit.“ Seit 2018 steht der 64-Jährige nun in der niederländischen Hauptstadt für den „Amsterdam-Krimi“ vor der Kamera. „Ein absolutes Geschenk, denn für mich ist Amsterdam eine der schönsten Locations weltweit. Auch wegen der Menschen: Niederländer sind entspannt, humorvoll und herzlich.“ Der 8. Fall für LKA-Ermittler Alex Pollack  Von Mai bis Juli dauerten vergangenes Jahr die Dreharbeiten rund um die Grachtenstadt für zwei aktuelle Folgen der Reihe. Der Fall „Blutige Diamanten“ (Do, 25. April, 20.15 Uhr im Ersten) führt Jaenicke als eigenwilligen LKA-Ermittler Alex Pollack undercover in ein Diamantenunternehmen. Gedreht wurde in der „Burcht van Berlage“ im Herzen der Stadt, nahe des Zoos Artis. „Es ist ein altes Gildenhaus aus dem 19. Jahrhundert, einst genutzt von Diamantenschleifern“, sagt der Schauspieler. Heute befindet sich darin das Forschungs- und Dokumentationszentrum der niederländischen Gewerkschaftsbewegung. „Ein prachtvolles Bauwerk, das man von außen direkt erkennt.“

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    Feuer in L.A. zerstört Hannes Jaenickes Haus: "Alles abgebrannt"

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