Tapfere Ritter, prächtige Höfe, epische Kämpfe – das Mittelalterambiente hat schon was. Für alle Fans solcher historischen Abenteuer haben wir die 9 besten Serien bei Netflix & Co. zusammengestellt. "Game of Thrones"-Vibes (zumindest in den meisten Fällen) inklusive!
Die mittelalterlich inspirierte Kultserie "Game of Thrones" ist und bleibt dein Goldstandard? Verstehen wir. Doch wer denkt, danach komme lange nichts, verpasst eine ganze Welle hochwertiger Serien, die historische Stoffe, düstere Fantasy und das Flair vergangener Jahrhunderte kunstvoll verknüpfen.
Ob blutige Thronkämpfe, legendäre Schlachten oder geheimnisvolle Legenden: Wer beim Zuschauen gern in ferne Zeiten abtaucht – irgendwo zwischen rauer Realität und magischem Mythos –, wird hier fündig. Diese 9 Serien zeigen, dass das Mittelalter noch lange nicht auserzählt ist.
Kaum gestartet, erzielt die ungarische Serie "Rise of the Raven" bereits einen IMDb-Score von 7,6. Vielleicht, weil sich der Zehnteiler an ein bislang selten beleuchtetes Kapitel europäischer Geschichte wagt oder weil Neuerscheinungen im Mittelaltergenre spärlich gesät sind.
Es geht um den Widerstand Ungarns gegen die Expansion des Osmanischen Reichs im 15. Jahrhundert. Der Heerführer János Hunyadi, der 1456 die Belagerung von Belgrad brach, steht im Mitelpunkt der Handlung. "Rise of the Raven" punktet mit opulent inszenierten Schlachten, monumentalen Kulissen und einer stimmungsvoll-düsteren Darstellung – über gelegentlich konventionell gestrickte dramaturgische Passagen kann man da gut hinwegsehen.
Kurz gesagt: Fans von Mittelalterserien und Freund*innen großformatiger Epen à la "The Last Kingdom" oder "Barbaren" dürfen sich freuen!
Wer beim Stichwort "Mittelalter Serie" automatisch an blutige Schlachten und düstere Burgen denkt, wird hier überrascht (oder enttäuscht, je nach Erwartungshaltung): "The Decameron" spielt im Jahr 1348 zur Zeit der Pest und folgt einer Gruppe adeliger Florentiner, die sich in eine Luxusvilla in der toskanischen Idylle flüchtet – nicht nur vor der Seuche, sondern zunehmend auch voreinander. Was folgt, ist eine schwarzhumorige Gesellschaftssatire über Dekadenz, Doppelmoral und das Scheitern privilegierter Selbstfürsorge in Krisenzeiten.
Lose inspiriert von Giovanni Boccaccios Renaissance-Klassiker "Decamerone", glänzt die Miniserie vor allem durch ihren Cast: Saoirse-Monica Jackson ("Derry Girls"), Zosia Mamet ("Girls"), Tanya Reynolds ("Sex Education") und Tony Hale ("Veep") liefern ab.
Fazit: Eher nichts für Fans schwerer Historienstoffe, aber eine satirisch-zeitgeistige Mittelalter-Variante, die mit Klischees bricht und dabei durchaus kluge Untertöne trifft.
Weniger wild als "Vikings" vielleicht, aber nicht minder wuchtig: Diese Netflix-Produktion über den legendären Zusammenprall germanischer Stämme mit dem römischen Imperium ist streng genommen gar keine Mittelalterserie – denn die Handlung spielt im Jahr 9 nach Christus und damit zur Zeit der Antike. Trotzdem bringt "Barbaren" alles mit, was Fans von Mittelalter-Stoffen schätzen: epische Schlachten, große Krieger, raue Natur, politische Intrigen und ein übermächtiges Imperium. Im Mittelpunkt steht die berühmte Varusschlacht im Teutoburger Wald. Die Hauptfiguren: der zerrissene Held Arminius (Laurence Rupp), die mutige Thusnelda (Jeanne Goursaud) und der loyale Krieger Folkwin (David Schütter).
Visuell überzeugend, mit teils überraschend emotionaler Tiefe, aber auch einigen dramaturgischen Schwächen, punktet "Barbaren" vor allem durch seinen historischen Schauplatz, die rohe Atmosphäre und einen gewissen Stolz auf "made in Germany".
Monster, Magie und Moral in einem rauen Mittelalter-Setting – willkommen in der Welt von "The Witcher". In der Netflix-Adaption der Kultromane von Andrzej Sapkowski zieht Hexer Geralt von Riva, gespielt von Henry Cavill (Staffel 1–3, ab Staffel 4 übernimmt Liam Hemsworth), als einsamer Monster-Jäger durch eine düstere Fantasywelt. Als er auf die junge Prinzessin Cirilla und die mächtige Zauberin Yennefer trifft, ist nicht nur das Einsiedler-Dasein vorbei ...
Fazit: Für alle, denen "Game of Thrones" zu wenig Magie hatte und "Herr der Ringe" zu brav war. Grimdark-Fantasy trifft auf Slavic-Folklore – düster, dreckig, ziemlich cool.
Die Tempelritter – sagenumwoben, verklärt und ein Dauerbrenner in mittelalterlichen Erzählungen. "Knightfall" nimmt sich ganz dem legendären Ritterorden an und erzählt in zwei Staffeln vom fanatischen Streben nach dem Heiligen Gral, vom Kampf um Glauben und Macht – und vom schleichenden Untergang eines einst gefürchteten Ordens. Im Zentrum steht der eigenwillige Ritter Landry (Tom Cullen). Die Serie nimmt sich viele Freiheiten bei der historischen Genauigkeit, überzeugt aber durch eine düstere Mittelalter-Atmosphäre und ordentlich inszenierte Action. Highlight: In Staffel 2 sehen wir Mark Hamill (Luke Skywalker) als abgehärteten Templer-Ausbilder in einer überraschend grimmigen Nebenrolle.
Wer Tempelritter, Kreuzzüge und historische Verschwörungen liebt, findet hier soliden Mittelalter-Spaß mit hohem Schauwert – auch wenn die Serie nie ganz an Genre-Größen heranreicht.
In diesem opulenten Historiendrama steht der einflussreiche Medici-Clan im Mittelpunkt – eine florentinische Familie, die mit Macht, Geld und Kunst die Geschicke der Renaissance mitprägte. In den Hauptrollen glänzen unter anderem Richard Madden ("Game of Thrones"), Sean Bean ("Der Herr der Ringe") und Dustin Hoffman. Zwei Staffeln sind derzeit verfügbar (insgesamt gibt es drei), visuell eindrucksvoll, inhaltlich klassisch erzählt.
Das Richtige für? Fans von "House of Cards" im Renaissance-Stil– mit Prunk, Päpsten und politischen Machtspielen unter toskanischer Sonne.
Viel zu tun bekommen Streaming-Fans mit "The Last Kingdom", hier gibt's nämlich gleich fünf Staffeln voller Wikinger-Action und angelsächsischem Machtkampf. Im Mittelpunkt der auf der erfolgreichen Romanreihe "Die Uhtred-Saga" von Bernard Cornwell basierenden Serie steht Uhtred von Bebbanburg (Alexander Dreymon): Als Kind von Wikingern entführt und als einer der ihren aufgezogen, muss er sich als Erwachsener zwischen zwei Welten entscheiden – der seiner Herkunft und der seines Herzens. Zwischen blutigen Schlachten, politischen Ränkespielen und persönlichen Verlusten entwickelt sich "The Last Kingdom" zu einer der stärksten Mittelalterserien der letzten Jahre.
Hart, härter, "Vikings" – nicht ohne Grund trägt die Erfolgsserie ein FSK-18-Label. Rohe Gewalt, blutige Schlachten und das raue Leben der Nordmänner gehören hier zum Alltag, allen voran für Ragnar Lothbrok (Travis Fimmel): ein charismatischer Krieger, Bauer, Entdecker – und Aufsteiger zum legendären König der Wikinger. Die kanadisch-irische Serie kombiniert historische Figuren mit Mythen, packender Action und politischen Intrigen. Neben Ragnar stehen auch seine Söhne – darunter der gefürchtete Ivar der Knochenlose – im Mittelpunkt der späteren Staffeln.
Weniger Serie, mehr eine Reihe herausragender Filme: Die britische Prestigeproduktion "The Hollow Crown" bringt Shakespeares berühmte Historiendramen als bildgewaltige Mittelalter-Verfilmungen auf den Bildschirm. Produziert von Sam Mendes ("American Beauty") erzählen die vier Teile von den Herrschaftszeiten von Richard II., Heinrich IV. und Heinrich V. (Teil 1 und 2). Den Auftakt macht der Fall von Richard II., meisterhaft gespielt von Ben Whishaw. Pathos, Komplott und moralische Abgründe sind bei allen Episoden garantiert.
Besonders eindrucksvoll: das Starensemble, das sich wie ein Best-of britischer Schauspielkunst liest. Unter anderem dabei sind Jeremy Irons, Patrick Stewart, Tom Hiddleston, Judi Dench, Benedict Cumberbatch, Sophie Okonedo, Hugh Bonneville und Tom Sturridge.