„Krauses Weihnacht“: TV-Abschied für den Brandenburger Dorfpolizisten mit Herz

16.12.2022 um 15:14 Uhr
    "Krauses Weihnacht" | © RBB
    Vor 15 Jahren begann die TV-Reihe mit einer Weihnachtsfolge, jetzt endet sie mit "Krauses Weihnacht". | ©RBB

    Liebevolles Finale: Das Erste zeigt den letzten Film mit Horst Krause in seiner Paraderolle als bodenständiger Ex-Polizist.

    Es heißt Abschied nehmen von einer beliebten TV-Figur: Für den ARD-Film „Krauses Weihnacht“ hat Horst Krause zum letzten Mal seine Paraderolle als brandenburgischer (Ex-)Polizist Horst Krause gespielt. Erstmals war der heute 80-Jährige 1998 im „Polizeiruf 110“ in dieser Rolle zu sehen. Bis 2015 ermittelte er an der Seite wechselnder Kommissarinnen. Der Regisseur und Autor Bernd Böhlich entwickelte parallel eine eigene „Krause“-Reihe, die ab 2007 lief und jetzt mit dem neunten Film zu Ende geht.

    Das Finale ist passend zur Adventszeit ansprechend warmherzig und hoffnungsvoll geworden. Krause setzt sich darin für Kinder eines Heims ein, die er durch einen Zufall kennenlernt. So für die kleine Tilla (Luca Marie Lenkewitz), die Sängerin werden möchte und von den anderen Kindern gemobbt wird. Und für Samuel (Phileas Heyblom), der von seiner Mutter Nina (Bianca Nawrath) vernachlässigt wurde. Weil sie sich bessern und ihren Jungen zurückhaben will, besorgt Krause ihr einen Job auf dem Hof und unterstützt die verunsicherte junge Frau nach Kräften.

    „Besonders in unseren unruhigen Zeiten finde ich es wichtiger denn je, freundlich und achtsam miteinander umzugehen“, sagt Horst Krause gegenüber HÖRZU. „Man muss verzeihen können und auch nachsichtig sein – das ist die Botschaft unseres Films, aber auch die Erfahrung meines Lebens.“ Kalter Wind im Gesicht Wie bei allen „Krause“-Filmen fährt er auch diesmal sein legendäres Motorrad mit Beiwagen: „Ich bin ein bisschen stolz, dass ich in meinem Alter immer noch einen Drehtag auf dem Motorrad bewältige, auch wenn mir der kalte Wind ins Gesicht bläst“, berichtet der 80-Jährige vom Dreh im Februar und März dieses Jahres.

    Selten wurde ein Schauspieler so sehr mit einer Rolle identifiziert wie Horst Krause. Und tatsächlich sagt er: „Ich hatte das große Glück, in alle ,Krause‘-Filme meine Gefühle und Gedanken einbringen zu können. Ich musste mich nie verstellen. So was spüren die Leute.“ Als der letzte Film fertig war, gab es eine angemessene Abschiedszeremonie. „Das gesamte Team, viele Freunde und Gäste haben sich den Film gemeinsam in einem Kino angesehen“, erzählt Krause. „Damit haben wir unserer langjährigen Arbeit einen würdigen, aber natürlich auch melancholischen Abschluss gegeben. Wir waren über viele Jahre wie eine Familie. Manch wunderbarer Kollege hat uns in dieser Zeit für immer verlassen, andere sind zu uns gekommen – so wie im Leben. Ich bin dankbar, dass ich diese Zeit erleben durfte.“

    "Krauses Weihnacht":  Freitag, 16. Dezember, 20.15 Uhr im Ersten und in der ARD-Mediathek