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„Inspector Barnaby“: Neil Dudgeon hofft auf einen Rollstuhl, dann geht’s lange weiter

08.01.2023 um 18:43 Uhr
    Neil Dudgeon feiert „Dienstjubiläum“ und ermittelt schon zum 50. Mal als John Barnaby. | © ZDF Neil Dudgeon feiert „Dienstjubiläum“ und ermittelt schon zum 50. Mal als John Barnaby. | ©ZDF

    Exzentriker und Morde in schönster britischer Landschaft: Inspector Barnaby ermittelt wieder und denkt noch lange nicht ans Aufhören.

    Bei den Proben zur komischen Oper „Die Piraten von Penzance“ wird in der Schatzkiste eine Leiche entdeckt. Die Truppe des Provinztheaters reagiert seltsam zurückhaltend auf den Fund. Ein unbekannter Toter, skurrile Be ­ gleitumstände und Zeugen, die allesamt verdächtig wirken? Klingt ganz nach einem klassischen Einsatz für Inspector Barnaby!

    In dieser ersten von zwei neuen Folgen ("Die Piraten von Midsommer", So, 8. Januar, 22.15 Uhr im ZDF) feiert Hauptdarsteller Neil Dudgeon sein „Dienstjubiläum“ und ermittelt zum mittlerweile 50. Mal als John Barnaby. Wir haben mit dem 61-jährigen Briten über seine Paraderolle gesprochen.

    Was macht für Sie einen typischen Fall von „Inspector Barnaby“ aus?

    NEIL DUDGEON: Normalerweise fangen wir mit einem Mord an. Hin und wieder dauert es aber auch mal länger, bis der geschieht, was mir besonders gut gefällt. So spannen wir die Zuschauer nämlich auf die Folter, sie fragen sich, wer von den Protagonisten wohl sterben wird. Dann passieren ein oder zwei weitere Morde. Die zahlreichen Verdächtigen sind irgendwie miteinander verbunden, verbergen Affären und sind nicht die, die sie vorgeben zu sein. Und absolut jeder von ihnen belügt die Polizei.

    Barnaby ermittelt in Dörfern...

    ...inmitten schöner Natur und herrlicher Landschaften! Ich persönlich bin übrigens ein großer Fan von Dorffesten. Am liebsten hätte ich in jeder Episode eins.

    Sind denn die Briten, die in der Provinz leben, wirklich alle so spleenig wie in Ihren Krimis?

    Aber klar! „Inspector Barnaby“ ist praktisch ein Dokumentarfilm (lacht). Auf dem Land leben die Leute weit verstreut, und der Konformitätsdruck ist in solch einer losen Gemeinschaft nicht so groß wie in der dicht besiedelten Stadt. Das ermöglicht es den Menschen, ihre Individualität ungehemmter auszuleben. Außerdem wohnt hier auch ein großer Teil der feudalen englischen Oberschicht. Deren Angehörige sind ziemlich exzentrische und eigenwillige Persönlichkeiten.

    So viel englische Kauzigkeit kommt auch in Deutschland gut an, drei Millionen Fans schalten regelmäßig ein.

    Wir atmen nun mal alle die gleiche Luft. Trotz kultureller Unterschiede ist das Wesen der Menschen überall gleich.

    Haben Sie einen Lieblingsfall?

    Je ungewöhnlicher, desto besser. Die Folge, in der ein toter Körper in einer Art außer ­ irdischem Kokon auftaucht, ist einer meiner Favoriten. Ein bizarrer, fantastischer Spaß: Menschen, von Aliens ermordet! Ich liebe den Ideenreichtum und den Wagemut unserer Drehbücher.

    Wie lange spielen Sie Barnaby noch?

    Vielleicht bekomme ich ja irgendwann einen Rollstuhl und einen Assistenten, der mich rumschiebt. Dann zehn Jahre, würde ich sagen. Ja, das klingt gut.

    „Inspector Barnaby“: Die finalen Episoden der 22. Staffel, ab So, 8.1., 22.15 im ZDF und in der Mediathek.