Arthrose: Schmerzfrei ins Frühjahr dank sanfter Bewegung und Schmiere

Bewegung ohne Beschwerden ist vielen Menschen nicht möglich. Ihnen macht Arthrose zu schaffen. Neue Therapien können bei permanenten Gelenkschmerzen helfen. Die Vögel zwitschern, immer öfter kommt die Sonne raus, es ist endlich wieder länger hell, und die Temperaturen steigen. Da verspürt jeder den Wunsch, ins Freie zu gehen, durch Wald und Wiesen zu streifen, aufs Rad zu steigen oder Zeit im Garten zu verbringen. Aktivität an der frischen Luft bringt jedoch nur Freude, wenn die Gelenke mitspielen. Aber: Laut Robert-Koch-Institut leidet in Deutschland jede dritte Frau und jeder vierte Mann an dauerhaften Schmerzen in Knie & Co. Häufigste Ursache mit etwa fünf Millionen Betroffenen: Arthrose, eine Verschleißerkrankung. Dabei werden die schützenden Knorpelkappen der Gelenke zunehmend abgerieben, ihre Funktion als Stoßdämpfer geht dadurch verloren. In der Folge treten Schmerzen auf, vor allem bei Bewegung. Am Ende des Prozesses scheuern die Knochenköpfe ohne Knorpelpuffer aneinander. Die Mobilität des erkrankten Gelenks nimmt stetig ab, es wird immer steifer und verformt sich. Häufig ist irgendwann ein künstlicher Gelenkersatz unumgänglich. Arthrose entwickelt sich unbemerkt Besonders anfällig für Abnutzungserscheinungen sind Knie und Hüfte, hier zeigt sich Arthrose am häufigsten. Sie entsteht meist aufgrund jahrelanger Über- oder Fehlbelastung der Gelenke, etwa durch exzessiven Sport, schwere körperliche Arbeit oder eine Gelenkfehlstellung wie X- oder O-Beine. Auch Übergewicht, frühere Verletzungen, zum Beispiel Bänderrisse oder Meniskusschäden, sowie Bewegungsmangel können Arthrose begünstigen, ebenso wie eine genetische Veranlagung. Die Krankheit entwickelt sich über mehrere Jahre, zunächst oft unbemerkt, denn das Knorpelgewebe hat keine Schmerzrezeptoren. Arthrose äußert sich erst nur bei erhöhter Belastung wie Treppensteigen oder zu Beginn einer Bewegungsaktion. Dieser Anlaufschmerz klingt dann aber wieder ab. Erst im fortgeschrittenen Verschleißstadium tut das betroffene Gelenk auch bei längerer Aktivität weh. Oft leiden Patienten dazu unter Gelenkschwellungen und sind insgesamt nur eingeschränkt beweglich. Ist von großer Bedeutung: die Gelenkflüssigkeit Weltweit wird an der Erforschung der Krankheit gearbeitet. Neue Erkenntnisse gibt es etwa von Wissenschaftlern der Universität Cambridge in Großbritannien: Eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der typischen Schmerzen spielt möglicherweise die Gelenkschmiere, fachlich Synovialflüssigkeit. Im Labor hatten die Experten Gelenkflüssigkeit von Arthrosepatienten auf separierte Nerven gegeben, die normalerweise Signale aus dem Knie übertragen. Das Ergebnis der Stimulation: Die Nervenzellen reagierten ähnlich heftig wie bei einer Reizung mit Chilischoten. Nun vermuten die Spezialisten, dass Arthrose-Entzündungszellen gewisse Stoffe in die Gelenkschmiere abgeben und dann Schmerzen auslösen. Auf Basis der Studiendaten könnten nun neue Medikamente entwickelt werden. In jedem Gelenk befindet sich Synovialflüssigkeit: Die viskose, klare Substanz wirkt dort wie ein Schmiermittel. Sie verhindert Reibung und sorgt dafür, dass die Gelenkflächen der beiden Knochenenden störungsfrei aneinander vorbeigleiten.

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