• Home

„Der Amsterdam-Krimi“: Darum ist Hannes Jaenicke großer Amsterdam-Fan

25.04.2024 um 19:15 Uhr
    Hannes Jaenicke ist das Gesicht des „Amsterdam-Krimis“ | © Imago / ARD Hannes Jaenicke ist das Gesicht des „Amsterdam-Krimis“ | ©Imago / ARD

    Geschichte, Grachten und große Kunst: Schauspieler Hannes Jaenicke erzählt exklusiv in HÖRZU, was ihn an der niederländischen Metropole so fasziniert.

    Ein Artikel von HÖRZU Reporterin Melanie Koch

    Seine Liebe zu den Niederlanden entdeckte der Schauspieler Hannes Jaenicke schon früh: „Als ich Kind war, hat meine Oma im Sommer immer die ganze Familie in Domburg an der holländischen Nordseeküste zusammengetrommelt“, erzählt er im Gespräch mit HÖRZU. „Eine wunderbar unbeschwerte Zeit.“ Seit 2018 steht der 64-Jährige nun in der niederländischen Hauptstadt für den „Amsterdam-Krimi“ vor der Kamera. „Ein absolutes Geschenk, denn für mich ist Amsterdam eine der schönsten Locations weltweit. Auch wegen der Menschen: Niederländer sind entspannt, humorvoll und herzlich.“

    Der 8. Fall für LKA-Ermittler Alex Pollack 

    Von Mai bis Juli dauerten vergangenes Jahr die Dreharbeiten rund um die Grachtenstadt für zwei aktuelle Folgen der Reihe. Der Fall „Blutige Diamanten“ (Do, 25. April, 20.15 Uhr im Ersten) führt Jaenicke als eigenwilligen LKA-Ermittler Alex Pollack undercover in ein Diamantenunternehmen. Gedreht wurde in der „Burcht van Berlage“ im Herzen der Stadt, nahe des Zoos Artis. „Es ist ein altes Gildenhaus aus dem 19. Jahrhundert, einst genutzt von Diamantenschleifern“, sagt der Schauspieler. Heute befindet sich darin das Forschungs- und Dokumentationszentrum der niederländischen Gewerkschaftsbewegung. „Ein prachtvolles Bauwerk, das man von außen direkt erkennt.“

    Als begeisterter Ausstellungsgänger fühlt sich Hannes Jaenicke in Amsterdam besonders wohl. Rund 60 Museen gibt es vor Ort. Damit hat die Stadt die höchste Museumsdichte der Welt. „Ich empfehle jedem Touristen, sich vor der Anreise über aktuelle Ausstellungen zu informieren – auch weil man oft vorab bereits Tickets buchen muss“, berichtet Jaenicke. „Vergangenes Jahr habe ich zum Beispiel vergeblich versucht, Tickets für Vermeer im Rijksmuseum zu bekommen.“ Das niederländische Nationalmuseum liegt im Stadtteil Oud-Zuid, Besucher können hier unter anderem Werke berühmter Maler wie Rembrandt, Jan Vermeer, Frans Hals und Jan Steen bewundern. „Aber auch das Rembrandt Haus-Museum, das zum Beispiel die Hauseinrichtung des Malers rekonstruiert, und das Van-Gogh-Museum sollte man unbedingt gesehen haben.“ 

    Das Rijksmuseum von oben.

    Von ganz besonderer geschichtlicher Relevanz wiederum ist das Anne-FrankHaus: Das Museum ist dem jüdischen Holocaustopfer gewidmet. Die bewegende Geschichte des 13-jährigen Mädchens, dessen Tagebuch posthum veröffentlicht wurde, kann bei einem Rundgang und anhand von Zitaten, Fotos, Kurzfilmen und Originalgegenständen nachverfolgt werden. Hier ist eine Vorabbuchung ebenfalls unbedingt erforderlich.

    Gerne lässt Hannes Jaenicke stressige Drehtage auch mit einem entspannten Kinobesuch ausklingen. Sein Favorit in Amsterdam: „Das Tuschinski-Theater ist ein historisches Kino, das vor 25 Jahren wunderschön renoviert wurde“, berichtet der Schauspieler. Neben den sechs Sälen, wo unter anderem aktuelle Filmproduktionen (auch auf Englisch) gezeigt werden, können Besucher zusätzlich Führungen durch das 1921 eröffnete Theater buchen.

    Selbst in Sachen Genuss hat Amsterdam eine Menge zu bieten. Neben Käse, Pommes, Poffertjes und Sirupwaffeln gehören sogenannte Bitterballen, die knusprig frittierten Fleischragout-Bällchen, zu den typischen holländischen Spezialitäten. Als Veganer setzt Jaenicke jedoch lieber auf Leckeres ohne tierische Inhaltsstoffe: „Die ‚Vegan Sushi Bar‘ im Amsterdamer Viertel Oud-West ist dafür ein echter Geheimtipp“, erzählt der Schauspieler. „Ein schöner kleiner Laden mit ungefähr fünf Tischen, wo maximal 15 Gäste hineinpassen.“ Um die Stadt mit ihren vielen tollen Restaurants zu erkunden, bietet sich übrigens das Fahrrad an: „Die meisten holländischen Städte sind mittlerweile zu großen Teilen autofrei“, sagt Hannes Jaenicke. „Davon könnten wir hierzulande wirklich viel lernen.