Der Hafen von Aschaffenburg ist auf den ersten Blick ein Industriegebiet mit ein paar Motorjachten in einem der größten Süßwasserhäfen Deutschlands. Doch tatsächlich ist der Main die Lebensader der Stadt: hier brachten einst 300 Meter lange Flöße das Holz und den Reichtum. Hier schlug bis vor 20 Jahren noch das Herz der deutschen Textilindustrie, bis über Nacht durch die Globalisierung 90 Prozent der Arbeitsplätze verschwanden. Und hier finden heute wieder 2500 Menschen Arbeit, obwohl die Hafenverwaltung selbst nur 50 Beschäftigte hat. Direkt am Hafen liegt das modernste und größte Sägewerk Europas inmitten von Hightech-Firmen, die ihre Maschinenbauprodukte weltweit exportieren. Wer ahnt, dass hier findige Unternehmer Schrott aus ganz Europa in Gold verwandeln. Und wer kennt die Menschen, die den Hafenbetrieb am Leben halten, wie den Berufstaucher Christian Scherg, den Hafenmeister Reinhold Unger oder einen Nostalgiker wie Karsten Stahl der einen uralten Schlepper restauriert hat. Im Yachthafen liegen die Boote der Wasserskifahrer, Wakeboarder, Angler und Maingenießer an einem stillen Altarm des Mains. Und neben dem puren Vergnügen gibt es hier noch diese kleinen, einzigartigen idealistischen Projekte, die sogar dem Tod ein Schnippchen schlagen wie der "Schlossdrachen" mit seiner krebskranken Bootsbesatzung, der regelmäßig vor dem Jachthafen trainiert. Der Film von Florian Guthknecht taucht in eine aufregende Welt am Main ein, die selbst für alteingesessene Aschaffenburgern noch immer spannende Entdeckungen bietet.