Grenzgänger am Grünen Band - Quer durch Deutschland, von der Ostsee bis zum Vogtland, sind auf 1400 Kilometern Länge über 100 verschiedene Biotope mit seltenen Tier- und Pflanzenarten verbunden. Das Refugium wird als das Grüne Band bezeichnet. Seltene Tierarten wie wie Schwarzstorch, Fischotter, Wanstschrecke oder Braunkehlchen finden ideale Bedingungen in Sumpfgebieten, Mooren, Pionierwäldern oder auf Magerrasenflächen. In diesem einzigartigen Biotopverbund leben über 5000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten, darunter über 600 stark gefährdete Gattungen. Die langgestreckte grüne Oase ist ein besonders geschütztes Gebiet, dessen Ursprung lebensfeindlicher nicht sein konnte. Vor Jahrzehnten teilte dieser Streifen zwei politische Systeme, zerschnitt Deutschland in zwei Teile, trennte Familien, Freunde und Völker. Mit Minenfeldern, Stacheldraht und Mauern, rund um die Uhr bewacht. Doch statt Grenzwächter sind heutzutage Wächter der Natur am Grünen Band unterwegs. Sie wachen in dem Schutzgebiet über die tierischen Grenzgänger, die zu Zeiten des Eisernen Vorhangs hier aufgehalten wurden oder sich schon damals nicht aufhalten ließen. Dazu zählen die Wildkatzen, die über den Korridor nun vom Vogtland nach Bayern wandern können. Seeadler, die in den angrenzenden Fluren in Niedersachsen ihren Nachwuchs großziehen und in den Gewässern von Sachsen-Anhalt die Fische fangen. Oder Biber, die immer in der DDR heimisch waren und erst nach deren Ende in die westlichen Feuchtbiotope aufbrachen. Der Tierfilmer Uwe Müller beobachtete das Leben an der alten Grenze über ein Jahr lang mit modernster HD-Technik zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Bei seinen Wachdiensten in den blühenden Landschaften und neu geschaffenen Lebensräumen kamen ihm Jäger und Gejagte, aber auch Grenzzeugen vor die Kamera.