Drei Jahre nach der Affäre um den Kindermörder Marc Dutroux verschwindet um die Weihnachtstage in den belgischen Ardennen erneut ein Kind, der sechsjährige Rémy. Die Eltern des Knaben befürchten das Schlimmste. Mit Verzögerung organisiert die Polizei eine gross angelegte Suchaktion, an der sich die Einwohner der Gemeinde beteiligen. Kinder dürfen daran nicht teilnehmen, dabei könnte eines wesentlich zum Gelingen beitragen - der zwölfjährige Antoine. Mit ihm hat Rémy vor seinem Verschwinden zuletzt im Wald aufgehalten an diesem verhängnisvollen Tag, an dem eine Verkettung dramatischer Ereignisse zum Verschwinden des keinen Buben geführt hat. "Drei Tage und ein Leben" war ein Bestseller des französischen Schriftstellers Pierre Lemaitre, der an der Adaptierung des Romans zum Drehbuch mitarbeitete - glücklicherweise. Denn die psychologische Spannung und die Atmosphäre dieser faszinierenden Geschichte finden sich auch im Film wieder, der weniger an den durchaus vorhandenen Wendungen seiner kriminalistischen Geschichte interessiert ist, als an der Zeichnung der Figuren und der Frage nach moralischer Schuld. Zwar ist die Identität des Täters schon früh offensichtlich, doch bricht kein Sonnenstrahl durch den dichten Nebel der Ardennen, bringt die Aufklärung der Tat in diesem bemerkenswerten Krimidrama keine Erleichterung.